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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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(ohne Auszubildende). Als Erwerbstätigkeit gilt eine Tätigkeit, bei der regelmäßig mindestens<br />

zehn Stunden pro Woche gegen Bezahlung gearbeitet wird (“Kernerwerbstätige“).<br />

Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf die Gruppe der Erwerbstätigen, deren höchster<br />

und letzter Berufsabschluss eine betriebliche Ausbildung ist. Das sind 47 % der<br />

Erwerbstätigen, hochgerechnet 15,6 Millionen Personen. Insgesamt haben aber deutlich<br />

mehr Personen, nämlich rund zwei Drittel aller Erwerbstätigen (63,7 %), irgendwann in ihrem<br />

Bildungsverlauf eine duale Ausbildung abgeschlossen: 4,7 % der Erwerbstätigen haben nach<br />

einer betrieblichen Ausbildung eine schulische Ausbildung angeschlossen, 5,7 % haben<br />

einen Fortbildungs- und 6,3 % einen (Fach-)Hochschulabschluss erworben.<br />

Niveauadäquanz: Qualifikationsgerechte Platzierung entsprechend dem<br />

Ausbildungsabschluss<br />

Im Folgenden wird ein subjektiver Ansatz zur Messung des Anforderungsniveaus des<br />

Arbeitsplatzes verwendet, der in der Fehlqualifikationsforschung als besonders robust gilt.<br />

Gefragt wurde, welche Art von Ausbildung für die Ausübung der Tätigkeit in der Regel<br />

erforderlich ist: eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Fachhochschul- oder<br />

Universitätsabschluss, ein Fortbildungsabschluss (z. B. zum Meister- oder Techniker) oder<br />

kein beruflicher Ausbildungsabschluss. Um Fehleinschätzungen der tatsächlichen<br />

Anforderungen des eigenen Arbeitsplatzes abzumildern, wird das oben erfasste<br />

Anforderungsniveau bezüglich der formalen Ausbildungsabschlüsse durch<br />

tätigkeitsspezifische Anforderungen, operationalisiert über den Umfang erforderlicher<br />

Einarbeitung in die Tätigkeit, weiter wie folgt spezifiziert: Als unterwertig gelten hier<br />

Tätigkeiten, für die kein formaler Ausbildungsabschluss notwendig und für die keine längere<br />

Einarbeitungszeit in Verbindung mit besonderen Lehrgängen/Kursen zu absolvieren ist.<br />

Die 2006 erwerbstätigen, betrieblich ausgebildeten Fachkräfte sind zu 84,3 %<br />

ausbildungsadäquat beschäftigt. Bei 15,7 % der Fachkräfte übersteigen die formalen<br />

beruflichen Qualifikationen die Anforderungen des Arbeitsplatzes, so dass nach der obigen<br />

Definition von „unterwertiger“ Beschäftigung gesprochen werden kann, hochgerechnet<br />

handelt es sich um 2,4 Millionen Beschäftigte (vgl. Übersicht 3.6.2/1).<br />

Ausbildungsinadäquate Erwerbstätige müssen im Vergleich zu adäquat Beschäftigten<br />

erhebliche Einkommenseinbußen in Kauf nehmen.<br />

Der Anteil ausbildungsinadäquater Beschäftigung nimmt mit dem Alter zu und erklärt sich in<br />

erster Linie durch die mit dem Alter zunehmende Berufswechselrate. Männer sind zu einem<br />

signifikant geringeren Anteil unterwertig beschäftigt (12,6 %) als Frauen (20,3 %). Dies gilt<br />

über nahezu alle Ausbildungsberufe. Überdurchschnittlich häufig tritt unterwertige

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