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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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302<br />

Personen ohne Berufsabschluss fällt es erheblich schwerer als besser Qualifizierten, ihren<br />

Lebensunterhalt in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zu<br />

verdienen. Ihr Anteil an den Arbeitslosen beträgt ca. 40 % und liegt damit weit über ihrem<br />

Anteil an den Erwerbstätigen.<br />

Die Bedingungen zum Nachholen von Berufsabschlüssen für an- und ungelernte<br />

Beschäftigte, aber auch für Arbeitslose, haben sich mit Inkrafttreten des reformierten<br />

Berufsbildungsgesetzes und den Reformen der Arbeitsmarktpolitik verändert. Insbesondere<br />

die <strong>Teil</strong>nahme an der Abschlussprüfung in einem ausgeübten Beruf, die sogenannte<br />

Externenprüfung, wurde erleichtert (vgl. Kapitel 2.2.5). In den Ausbildungsbereichen<br />

Industrie und Handel, Freie Berufe, Öffentlicher Dienst, Landwirtschaft und Hauswirtschaft<br />

wurden im Jahr 2005 insgesamt 24.472 Personen aufgrund des Nachweises von<br />

Berufserfahrung zu Abschlussprüfungen zugelassen, und der Anteil von Externenprüfungen<br />

an allen Prüfungsteilnahmen ist leicht gestiegen (vgl. Übersichten 2.2.5/2 und 2.2.5/3).<br />

Die Förderung von Maßnahmen mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf im<br />

Rahmen der Arbeitsmarktpolitik wurde jedoch reduziert. Insbesondere Umschulungen in<br />

Gruppenmaßnahmen wurden reduziert; betriebliche Einzelmaßnahmen und Maßnahmen zur<br />

Vorbereitung auf die Externenprüfung waren – bei auch bisher geringer Zahl von<br />

Förderungen – weniger von dieser Tendenz erfasst. So betrafen im Zeitraum von Januar bis<br />

Juli 2006 nur 6,5 % der Eintritte in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung Maßnahmen<br />

mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf 268 . In der Evaluation der Maßnahmen<br />

zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission wird daher festgestellt, dass die<br />

Reform der Förderung der beruflichen Weiterbildung die soziale Selektivität begünstigt und<br />

die Chancen auf Weiterbildungsteilnahme für Geringqualifizierte reduziert zu haben<br />

scheint. 269<br />

Zur Förderung der Weiterbildung Älterer und Geringqualifizierter wurde von der<br />

Bundesagentur für Arbeit jedoch im Jahr 2006 das Sonderprogramm Wegebau gestartet,<br />

aus dem Arbeitgeber einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt erhalten können, wenn<br />

Beschäftigte durch <strong>Teil</strong>nahme an einer Weiterbildung einen anerkannten Berufsabschluss<br />

anstreben. Darüber hinaus haben verschiedene Länder Programme aufgelegt, um<br />

268<br />

Bundesagentur für Arbeit. Gesamtübersicht zur Förderung der beruflichen Weiterbildung. Berichtsmonat: Juli<br />

2006, Datenstand 25. Oktober 2006.<br />

269<br />

Vgl. Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission. Modul 1b: Förderung<br />

beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen. Bericht 2005 für das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit. Seite 200f.

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