Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Kroatien: Arbeitsmarktorientierte Berufsbildung
Die Wirtschaft Kroatiens hat sich nach den Kriegs- und Krisenjahren der neunziger Jahre
erholt und weist in den letzten Jahren ein positives Unternehmen getragenes Wachstum auf.
Verbesserungen der wirtschaftlichen Lage sind vor allem auf die Aktivitäten kleiner und
mittlerer Unternehmen zurückzuführen. Privatisierungsprozesse auf dem Weg zur
Marktwirtschaft wurden eingeleitet und weitere tief greifende Wirtschafts- und
Strukturreformen stehen bevor. Das vorhandene Wachstum ist aber noch nicht ausreichend
und es fehlt an Beschäftigungsmöglichkeiten, so dass Kroatien mit einer hohen
Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. Von dieser Arbeitslosigkeit sind vor allem Jugendliche
betroffen.
Durch mehrere Kooperationsvorhaben verschiedener bi- und multilateraler Geber konnten
erste Qualitätsverbesserungen in der beruflichen Ausbildung erzielt werden. Die bis 2003
durch die Bundesregierung geförderte Einführung eines kooperativen Ansatzes für
ausgewählte Handwerksberufe hat gezeigt, dass durch systematische Einbeziehung der
Betriebe die Relevanz der Qualifizierungsangebote erheblich gesteigert werden kann. Eine
Reihe von Engpässen vor allem im Bereich der dreijährigen beruflichen Ausbildung besteht
aber fort. Hierzu gehören fehlende Durchlässigkeit im formalen Bildungssystem, ein zu
geringes Ausbildungsangebot sowie die zu geringe Qualität und Attraktivität der Ausbildung.
Sie stehen einer ausreichenden Anpassungsfähigkeit an strukturelle Veränderungen des
Arbeitsmarktes und einer harmonisierten Integration in das formale Bildungssystem
entgegen.
Das im Jahre 2006 begonnene und für vier Jahre geplante Vorhaben verfolgt das Ziel,
nachfrageorientierte Ausbildungsangebote für den Bedarf kleiner und mittlerer Unternehmen
erfolgreich einzuführen. Über das Projekt wird deshalb darauf hingewirkt, die Partner zu
befähigen, inhaltlich angelehnt an die Entwürfe zum Europäischen Qualifikationsrahmen
(EQR), die Angebote der beruflichen Bildung stärker an den Bedürfnissen der Betriebe und
an der Nachfrage Jugendlicher zu orientieren. Das Projekt leistet methodische, fachliche und
finanzielle Unterstützung bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die
Reformprozesse, bei der Etablierung und Förderung ausgewählter regionaler
Exzellenzschulen, bei der Organisations- und Personalentwicklung beteiligter Sozialpartner
sowie bei der Einführung von zielgruppennahen Angeboten der ausbildungsvorbereitenden
und -begleitenden beruflichen Laufbahnberatung zur Unterstützung der beruflichen
Eingliederung von Berufsschulabsolventen und Berufsschulabsolventinnen.
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