23.12.2012 Aufrufe

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

288<br />

Vergleichswerten zurück. In den USA ist die Zeitarbeit der am meisten expandierende<br />

Bereich des Arbeitsmarktes. In Europa sind vor allem die Niederlande (4,5 % bei<br />

7,2 Millionen Erwerbstätigen) und Großbritannien (4,7 % bei 28,1 Millionen) (vgl. IAB-<br />

Kurzbericht Nr. 21/2002) zu nennen.<br />

Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit<br />

Aufgrund der Veränderungsprozesse in Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft gewinnt<br />

die Kompetenzentwicklung für den Erhalt der individuellen Beschäftigungsfähigkeit an<br />

Bedeutung. Für die Zeitarbeitnehmer/Zeitarbeitnehmerinnen ist die Kompetenzentwicklung<br />

von großer Relevanz, da sie in der Regel häufig Arbeitsplatz, berufliche Tätigkeit oder das<br />

Arbeitsumfeld wechseln. Zu klären ist: Welches ist die passende Form der<br />

Kompetenzentwicklung? Welche Ansätze gibt es bereits, die in der Zeitarbeit Anwendung<br />

finden, und wie kann deren Umsetzung künftig gefördert werden? Und inwiefern kann die<br />

Zeitarbeit so ausgestaltet werden, dass die in der Arbeit erworbenen Kompetenzen generell<br />

auf dem Arbeits- oder Bildungsmarkt genutzt werden können?<br />

In einem Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurde diese Fragen<br />

aufgegriffen. Es wurden Fallstudien in Frankreich und den Niederlanden (siehe<br />

<strong>Berufsbildungsbericht</strong> (BBB) 2006, Seite 291) durchgeführt. In Deutschland wurden<br />

Zeitarbeitsunternehmen sowie Zeitarbeitskräfte befragt. Die Ergebnisse knüpfen an den<br />

Beitrag im BBB 2006 an und werden hier exemplarisch vorgestellt.<br />

Zeitarbeit in Frankreich<br />

Die Studie zur Zeitarbeit in Frankreich wurde in Kooperation mit dem Céreq (Centre d'études<br />

et de recherches sur les qualifications, Marseilles) erstellt. In Frankreich stieg die Zahl der<br />

überwiegend im gewerblichen Bereich beschäftigten Zeitarbeitskräfte im Zeitraum 1996 bis<br />

2000 von rund 250.000 auf über 750.000, was einer Quote von 2,5 % entspricht.<br />

Die Zeitarbeitnehmer/Zeitarbeitnehmerinnen sind vor allem im Baugewerbe und in der<br />

Industrie tätig. Grundsätzlich gilt das Prinzip der Gleichbehandlung, wonach jeder<br />

Zeitarbeitskraft u. a. die gleiche Bezahlung wie einer Stammkraft zusteht. Zusätzlich erhält<br />

jede/r Zeitarbeiter/in eine sogenannte „Prekaritätsprämie“ in Höhe von 10 % des Entgeltes<br />

als Entschädigung für die Prekarität des Arbeitsverhältnisses und der damit verbundenen<br />

Unsicherheiten aus Sicht der Beschäftigten.<br />

Französische Betriebe mit mehr als neun Beschäftigten müssen nach dem Gesetz zur<br />

beruflichen Weiterbildung einen bestimmten Prozentsatz des Bruttolohnes (seit 2004 sind es<br />

1,6 %) zur Finanzierung der Weiterbildung aufwenden. In der Zeitarbeitsbranche haben die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!