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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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243<br />

Mit der Umsetzung der Hartz-Reformen wurden die Arbeitsagenturen strategisch neu<br />

ausgerichtet und reorganisiert, mit vielfältigen Auswirkungen auf die Förderung beruflicher<br />

Weiterbildung. Mit dem Aufbau der Kundenzentren ging der Wegfall der bis dahin für die<br />

Bewilligung von Weiterbildungen zuständigen Arbeitsberater einher, sowie die Unterteilung<br />

der Arbeitslosen in Kundengruppen mit entsprechend differenziertem<br />

Unterstützungsangebot. Die Förderung der beruflichen Weiterbildung wurde zu einem<br />

vermittlungsunterstützenden Instrument; sozial- und bildungspolitische Aspekte sind dem<br />

Vermittlungsziel nachgeordnet. Auch die Aufsplittung der gesetzlichen Regelung zur<br />

Betreuung Arbeitsloser in die zwei Rechtskreise SGB III und SGB II hatte Auswirkungen auf<br />

die Gewährung eines Bildungsgutscheins. Diese Entwicklungen führten zum starken<br />

Rückgang der Förderung der beruflichen Weiterbildung durch die Bundesagentur für Arbeit.<br />

Zwischen 2002 und 2005 sank der Zugang zu FbW im Jahresschnitt von über 454.699 auf<br />

131.521. 239 Das Segment der Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen, die nach<br />

wie vor über Ausschreibungen vergeben werden, wurde im Zuge der Reform jedoch<br />

ausgebaut.<br />

Mit der Einführung des Bildungsgutscheins und der Veränderung der Maßnahmestruktur hat<br />

sich die Struktur der <strong>Teil</strong>nehmenden an öffentlich geförderter Weiterbildung geändert. Der<br />

Anteil der Älteren und Langzeitarbeitslosen unter den geförderten<br />

Weiterbildungsteilnehmenden ist deutlich zurückgegangen; insbesondere in den neuen<br />

Ländern wurde FbW stark reduziert. 240<br />

Auf die Weiterbildungsanbieter hatte die Einführung des Bildungsgutscheins unmittelbare<br />

Auswirkungen, die sich in Umsatzrückgang, häufig verbunden mit Personalabbau,<br />

Veränderung der Angebotsstruktur und neue Kooperationsbeziehungen am Markt<br />

niederschlagen. Der Aufwand für die Gewinnung von <strong>Teil</strong>nehmenden hat durch den<br />

Bildungsgutschein stark zugenommen. Zum einen müssen Weiterbildungsanbieter nun ihre<br />

Angebote so platzieren, dass sie mit Bildungsgutscheininhabern in Kontakt kommen. Zum<br />

anderen hat sich der Informations- und Beratungsbedarf potenzieller <strong>Teil</strong>nehmender<br />

qualitativ und quantitativ erhöht.<br />

Aus Sicht der Weiterbildungsanbieter haben die organisatorischen Umstellungen und damit<br />

verbundene Probleme und Unklarheiten in der BA und den Arbeitsagenturen, bei den<br />

Arbeitsgemeinschaften der Agenturen und der Kommunen (ARGEn) und den optierenden<br />

Kommunen den Prozess der Einführung des Bildungsgutscheins erschwert. Auch über die<br />

239<br />

Quelle: download von http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/detail/f.html: Zeitreihen Förderung<br />

Bestand monatlich und Zeitreihen Förderung Zugang monatlich, jeweils Stand 26. Juni 2006<br />

240<br />

Vgl.: IZA, DIW, Infas: Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission.<br />

Bericht Modul 1b: Förderung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen. 2005.

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