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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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113<br />

Hochgerechnet sind rund 41.000 der Studienberechtigten des Jahres 2005 direkt im<br />

Entlassjahr in das duale System übergegangen. Zusätzlich äußerte eine weitere Gruppe der<br />

Befragten von 3 % die feste Absicht, noch zu einem späteren Zeitpunkt eine betriebliche<br />

Ausbildung aufzunehmen. Im dualen System möchten somit nach dem Erwerb der<br />

Studienberechtigung insgesamt 53.000 oder fast jeder siebte des Absolventenjahrgangs<br />

2005 ausgebildet werden. Nach wie vor ist die betriebliche Ausbildung damit die häufigste<br />

von jungen Leuten mit Studienoption gewählte Berufsausbildung außerhalb der<br />

Hochschulen. 131 Was die Bedeutung des dualen Systems unterstreicht ist darüber hinaus:<br />

Eine mit 13 % gleich große Gruppe der befragten Studienberechtigten 2005 hatte zudem<br />

angegeben, dass sie bereits vor dem Schulbesuch und Erwerb der Hochschulreife eine<br />

betriebliche Berufsausbildung abgeschlossen hat.<br />

Die Neigung zum späteren Studium ist bei dual Ausgebildeten mit Studienoption (Jahrgang<br />

2005) weiter rückläufig. Eine feste Studienabsicht äußerten lediglich 12 % der jungen Leute<br />

in betrieblicher Ausbildung 132 ; gering sind hier auch die Unterschiede zwischen Männern und<br />

Frauen (14 % bzw. 11 %). Zum Vergleich: Vom Studienberechtigtenjahrgang 2004 hatten<br />

noch 16 % derjenigen in betrieblicher Ausbildung eine solche feste Studienabsicht<br />

angegeben. Vom Jahrgang 1994 planten sogar vor allem männliche (49 %) aber auch<br />

weibliche Auszubildende (36 %) in großem Umfang, ihren besonders aufwändigen<br />

Ausbildungsweg an Fachhochschule oder Hochschule fortzusetzen.<br />

Angesichts der Frage betriebliche Ausbildung statt Studium interessieren vor allem die<br />

Motive jener Abiturienten des Entlassjahres 2005 mit betrieblicher Ausbildung für ihre Wahl,<br />

dem Studium eine Absage zu erteilen. Ihren Ausbildungsweg begründen diese vor allem mit<br />

persönlichen Interessen sowie ihren Fähigkeiten und Neigungen (vgl. Übersicht 2.2.2/3). Bei<br />

den Argumenten pro berufliche Ausbildung möchten nahezu zwei Drittel „möglichst bald<br />

selbst Geld verdienen“. Weiterhin fast die Hälfte dieser Befragten (Frauen: 46 %, Männer<br />

39 %) führten an, dass sie eine „praktische Tätigkeit mehr interessiert als ein theoretisches<br />

Studium“. Und noch ein knappes Drittel hat schon „ein festes Berufsziel vor Augen, das ein<br />

Studium nicht voraussetzt“. Danach folgt als Motiv für den Studienverzicht „Studium dauert<br />

mir zu lange“, sowie Begründungen, die sich auf die Finanzierung des Studiums richten:<br />

Unterschiedlich betroffen („übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten“) sahen sich danach<br />

im Falle der Einführung von Studiengebühren Frauen mit 30 % und Männer mit 17 %; es<br />

wird auf „fehlende persönliche finanzielle Voraussetzungen“ verwiesen (Frauen: 20 %,<br />

131 Deren Anteil lag allerdings bei den Jahrgängen bis 1999 noch bei etwa einem Fünftel aller<br />

Studienberechtigten; vgl. Heine, Christoph; Spangenberg, Heike; Sommer, Dieter: Studienberechtigte 2004:<br />

Übergang in Studium, Ausbildung und Beruf. Ergebnisse der Befragung der Studienberechtigten 2004 ein<br />

halbes Jahr nach Schulabgang im Länder- und Zeitvergleich. HIS Kurzinformation A5/2006, Hannover, 2006.<br />

132<br />

Von den Studienberechtigten 2005 in schulischer Berufsausbildung gaben 23 % eine solche feste<br />

Studienabsicht an.

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