Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

164
Einzelhandel“ hergestellt. Durch praxisnahe, multimedial und handlungsorientiert
aufbereitete Lernarrangements soll selbstgesteuertes Lernen gefördert und die
Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit zwischen Ausbildungsberufen mit zwei- und mit
dreijähriger Ausbildungsdauer gesichert werden.
Elementarer Bestandteil der strukturellen Weiterentwicklung der Berufsausbildung sind
darüber hinaus die Aktivitäten zur Früherkennung von Qualifikationsbedarf. Untersucht
werden die Veränderungen vorhandener bzw. Entwicklungen neuer Tätigkeitsfelder und die
damit zusammenhängenden Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten. Durch
empirische Untersuchungen werden grundlegende Datenbasen und Ergebnisse für konkrete
Ordnungsverfahren zur Verfügung gestellt, wie z. B. im Jahr 2006 eine repräsentative
Betriebsbefragung zu Qualifikationsanforderungen im Bereich Sport.
Im Rahmen der strukturellen Weiterentwicklung der Berufsausbildung kommt
Qualifizierungsmaßnahmen für bestimmte Zielgruppen weiterhin ein zentraler Stellenwert zu.
Das BMBF-Programm „Kompetenzen fördern - Berufliche Qualifizierung für bestimmte
Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ (BQF) wurde Ende 2006 abgeschlossen, die
wissenschaftliche Begleitung der Projekte ausgewertet und der Transfer in die berufliche
Benachteiligtenförderung bis Mitte 2007 intensiviert.
Im Zentrum der Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen für bestimmte Zielgruppen steht
der Erfahrungs- und Wissenstransfer über gute Praxisbeispiele. Das Good Practice Center
(GPC), das Wissens- und Erfahrungsportal in der Benachteiligtenförderung, bereitet
thematische Angebote im Übergangsfeld Schule-Arbeitswelt für die Berufsfachpraxis auf. Es
stellt ein internetgestütztes Wissens- und Erfahrungsportal für die Akteure der
Benachteiligtenförderung bereit, macht das breite Spektrum an bereits vorhandenen
Qualifizierungsbausteinen transparent und bietet Praxishilfen zur Entwicklung von
Qualifizierungsbausteinen. Das Online-Angebot „Länder-AKTIV“ des GPC dokumentiert die
vielfältigen innovativen Ansätze der Förderprojekte und -programme der Länder im
Übergangsfeld Schule - Beruf. Darüber hinaus unterhält das GPC die zentrale Transferstelle
des BMBF-Programms „Kompetenzen fördern - Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit
besonderem Förderbedarf (BQF-Programm)“. Sie soll dazu beitragen, dass die
Implementierung von Transferansätzen des BQF-Programms im Handlungsfeld der
beruflichen Benachteiligtenförderung erfolgreich umgesetzt wird.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bietet insbesondere für junge Menschen mit Behinderungen
keine idealen Voraussetzungen für die betriebliche Eingliederung. Teilhabe am Arbeitsleben
kann nur unter erschwerten Bedingungen realisiert werden. Die Bundesagentur für Arbeit
räumt der Integration von behinderten Menschen in den Arbeitsmarkt deshalb einen