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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Danach hat derzeit fast jeder fünfte Erstimmatrikulierte im Wintersemester 2005/2006 bereits<br />

eine betriebliche Berufsausbildung absolviert (19 %). 1994/1995 kamen noch 29 % mit<br />

einem solchen Abschluss an die Hochschulen. Dabei liegt heute der Anteil der männlichen<br />

Erstsemester mit dualem Abschluss mit 24 % um zehn Prozentpunkte über dem der<br />

Studienanfängerinnen (vgl. Übersicht 2.2.2/1). Noch größer sind die Unterschiede nach Art<br />

der besuchten Hochschule. Während knapp ein Zehntel der Neueingeschriebenen an<br />

Universitäten schon einen Lehrabschluss besitzt (9 %), trifft dies sogar für vier von zehn der<br />

Erstsemester an Fachhochschulen zu. Bemerkenswert außerdem: Dreimal mehr studierende<br />

Männer als Frauen (16 % zu 5 %) hatten die betriebliche Ausbildung bereits vor<br />

Schulabgang und Erwerb der Studienberechtigung abgeschlossen. Keine Unterschiede<br />

zwischen Frauen und Männern gibt es dagegen in der <strong>Teil</strong>gruppe, die den dualen Abschluss<br />

erst nach dem Schulabgang erworben hat (je 8 %).<br />

Der Zeitvergleich zeigt eher eine zweigeteilte Entwicklung (vgl. Übersicht 2.2.2/1): Ein<br />

scharfer Rückgang an Erstsemestern mit betrieblichem Berufsabschluss von Mitte der<br />

1990er Jahre (29 %) bis 2000/2001 (20 %), der sich zum Wintersemester 2005/2006 (19 %)<br />

kaum noch fortsetzt. Dieser Einbruch ist vorrangig Folge der Halbierung der Quote jener<br />

Erstsemester, die nach beendeter Lehre noch die Schule zwecks Erwerbs der<br />

Studierberechtigung besuchen. Fast stabil dagegen blieb der Anteil Studierender, die erst<br />

nach der Hochschulreife ihren Berufsabschluss erlangten. Die Stabilität in der zweiten Phase<br />

(WS 2000/2001 bis 2005/2006) ist auf der anderen Seite das Resultat zweier gegenläufiger<br />

Prozesse: Einerseits wuchs nämlich die Gruppe derer wieder an, deren Weg über eine<br />

betriebliche Ausbildung, anschließenden Schulbesuch mit Erwerb der Hochschulreife in die<br />

Fachhochschulen oder Universitäten führte. Andererseits ging die Neigung junger Männer<br />

wie Frauen deutlich zurück (12 % bzw. 11 % auf jeweils 8 %), nach der schulisch<br />

erworbenen Studienberechtigung zuerst eine nichtakademische Berufsausbildung zu<br />

absolvieren und dann ein Studium anzuschließen.<br />

Alles in allem erfüllt das duale System insofern eine wichtige Rolle als Brücke zum<br />

Hochschulbereich. Dadurch gelangt ein beachtliches Potenzial mit konkreter<br />

Arbeitserfahrung und Einblick in die Berufs- und Unternehmensrealität (noch) zu einer<br />

Hochschulqualifikation. Interessanterweise beginnen gerade diese Erstsemester mit<br />

zusätzlichem dualen Abschluss überdurchschnittlich oft ein technischnaturwissenschaftliches<br />

Studium oder eines der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften.<br />

Dies entspricht der hohen Nachfrage nach Hochqualifizierten in diesen Fachrichtungen.<br />

Zugleich wächst dadurch das Angebot an jungen Berufseinsteigern mit solider<br />

betriebspraktischer Erfahrung.

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