23.12.2012 Aufrufe

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

120<br />

werden, dass deutsche Frauen auch häufig in Berufsausbildungen im vollzeitschulischen<br />

Bereich einmünden, insbesondere in Berufe des Gesundheitswesens. Ausländische Frauen<br />

sind dort nur zu einem Anteil von 4,4 % vertreten (deutsche Frauen machen einen Anteil von<br />

knapp 75 % aller Schüler an Schulen des Gesundheitswesens aus). Ihre Chancen auf eine<br />

Berufsausbildung sind somit insgesamt deutlich geringer.<br />

Die meisten ausländischen Auszubildenden wurden in nicht-kaufmännischen Berufen 141<br />

ausgebildet (29.750, 44,0 %, vgl. Übersicht 2.2.4/3). Unter den zehn Berufen, in die<br />

ausländische Jugendliche am häufigsten einmündeten, findet man aber auch kaufmännische<br />

Berufe sowie Ausbildungsberufe der Freien Berufe. Diese zehn Berufe umfassten bereits<br />

44,0 % aller ausländischen Auszubildenden. In den meisten dieser Berufe gingen die Anteile<br />

ausländischer Auszubildender im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück (vgl. Übersicht<br />

2.2.4/4) 142 . Ausnahme sind die Berufe Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation sowie<br />

Friseur/Friseurin, die im Vergleich zum Vorjahr steigende Ausländeranteile verzeichnen<br />

(+ 13 % bzw. + 2,1 %). Bei den Friseuren und Friseurinnen hatte jede siebte Auszubildende<br />

(14,3 %) eine ausländische Staatsangehörigkeit, allerdings lag dieser Wert 1995 noch bei<br />

25 %.<br />

Eine Analyse der längerfristigen Entwicklung der Ausländeranteile hat ergeben, dass der<br />

Rückgang der Zahl ausländischer Auszubildender nicht allein durch einen berufsstrukturellen<br />

Wandel zu erklären ist. Denn die sinkende Zahl ausländischer Auszubildender ist nicht allein<br />

durch einen allgemeinen Rückgang der Auszubildendenzahlen in den durch ausländische<br />

Jugendlichen stark besetzten Ausbildungsberufe bedingt; vielmehr sinken die<br />

Ausländeranteile in den meisten Berufen bzw. Berufsgruppen und zwar stärker als es durch<br />

den Rückgang des Ausländeranteils in der Wohnbevölkerung aufgrund von Einbürgerungen<br />

zu erklären ist. 143<br />

Insgesamt sind ausländische Jugendliche unter den Auszubildenden des dualen Systems<br />

deutlich unterrepräsentiert. Mit höheren Anteilen findet man sie in den beruflichen Schulen<br />

(vgl. Übersicht 2.2.4/5). Mit 9,3 % liegt der Ausländeranteil an den Berufsfachschulen leicht<br />

unterhalb des entsprechenden Bevölkerungsanteils. Im Berufsvorbereitungsjahr und im<br />

Berufsgrundbildungsjahr waren ausländische Jugendliche mit knapp 15 % der Schüler<br />

deutlich überrepräsentiert. Diese Bildungsgänge werden häufig bei einem Mangel an<br />

141<br />

Entsprechend der Erfassung des Statistischen Bundesamtes sind diese in Übersicht 2.2.4/3 als „gewerbliche“<br />

Ausbildungsberufe ausgewiesen.<br />

142<br />

Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf die alten Länder (einschließlich Berlin), da in den neuen<br />

Ländern insgesamt nur wenige ausländische Jugendliche eine Berufsausbildung aufnehmen.<br />

143<br />

Siehe hierzu Uhly, Alexandra; Granato, Mona: Werden ausländische Jugendliche aus dem dualen System der<br />

Berufsausbildung verdrängt? In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 35(2006)3, Seite 51-55.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!