Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Mehrheit der Maßnahmeteilnehmer und -teilnehmerinnen (72,2 %) vorher arbeitslos
(alte Länder 69,9 %, neue Länder 76,8 %). Ein Fünftel (3.773 Personen, 21,9 %)
waren sogar ein Jahr oder länger ohne Arbeit (alte Länder: 21,8 %, neue Länder
22,2 %), bevor sie die Weiterbildung mit Ziel Berufsabschluss begonnen haben.
3.062 Maßnahmeteilnehmer und -teilnehmerinnen waren Jugendliche unter 25
Jahren. Das entspricht einem Anteil von rd. 17,8 % an allen Teilnehmern und
Teilnehmerinnen. 18,3 % der Teilnehmer und Teilnehmerinnen war über 40 Jahre
alt."
4.1.2 Bildungsgutscheine in der öffentlich geförderten beruflichen Weiterbildung
Anfang 2003 wurden im Rahmen des Ersten und Zweiten Gesetzes für moderne
Dienstleitungen am Arbeitsmarkt Bildungsgutscheine für die öffentlich geförderte berufliche
Weiterbildung (FbW) eingeführt. Von diesem neuen Steuerungsinstrument wurden
Steigerungen der Effektivität und der Qualität von Weiterbildungsangeboten erwartet, weil es
die Eigenverantwortung potenzieller Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer und den
Wettbewerb zwischen Bildungsträgern erhöhen sollte. Weiterbildungsanbieter und ihre
Verbände sowie Gewerkschaften befürchteten hingegen einen massiven Abbau öffentlich
geförderter beruflicher Weiterbildung und den Rückzug des Staates aus diesem Teil der
Arbeitsmarktpolitik.
Die Vergabe von Bildungsgutscheinen ermöglicht es den geförderten Personen, zwischen
verschiedenen zugelassenen Angeboten und Bildungsträgern zu wählen. Die Zulassung von
Weiterbildungsangeboten und Weiterbildungsanbietern erfolgt nach einheitlichen
Qualitätsstandards durch anerkannte fachkundige Stellen.
Die Erfahrungen von Weiterbildungsanbietern mit dem Instrument ‚Bildungsgutschein’
wurden vom Bundesinstitut für Berufsbildung in einem Forschungsprojekt untersucht, dass
im Jahr 2006 abgeschlossen wurde. 238 Die zentralen Forschungsfragen des Projekts
richteten sich auf Entwicklungen, die durch die Einführung des Bildungsgutscheins und die
Neuausrichtung der Geschäftspolitik der Bundesagentur für Arbeit bei der öffentlich
geförderten Weiterbildung angestoßen und ausgelöst worden sind. Dabei ging es im
Wesentlichen um folgende Aspekte: Erfahrungen und Handlungsstrategien von
Weiterbildungsanbietern, deren Sicht auf Arbeitsverwaltung und Inhaber/innen von
Bildungsgutscheinen, um die Auswirkungen auf die Weiterbildungslandschaft und das
Weiterbildungsangebot sowie um Qualitätsfragen.
238 Siehe Abschlussbericht unter: http://www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_35101.pdf.