Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Geme<strong>in</strong>denetzwerk BE: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
106<br />
• Nach e<strong>in</strong>em dynamischen Auftakt im September 2001 <strong>in</strong> Ostfildern verzeichnete<br />
das Geme<strong>in</strong>denetzwerk <strong>in</strong> den folgenden Monaten zunächst e<strong>in</strong>e Suchbewegung<br />
nach der angemessenen Arbeitsweise. Dass bei den Geme<strong>in</strong>den selbst<br />
e<strong>in</strong> hohes Interesse herrscht, die bestehende Vere<strong>in</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong>sförderung<br />
im S<strong>in</strong>ne neuer Formen der systematischen Förderung Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s<br />
weiter zu entwickeln, zeigt e<strong>in</strong> Blick auf die Mitgliedschaften im<br />
Geme<strong>in</strong>denetzwerk: Bei se<strong>in</strong>er Gründung hatten sich 21 Kommunen durch<br />
Unterzeichnung der so genannten „Charta von Ostfildern“ dem Netz angeschlossen,<br />
zwei Jahre später s<strong>in</strong>d es 52.<br />
• Auch beim Geme<strong>in</strong>denetzwerk kommt es zu e<strong>in</strong>em Wechsel <strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ation:<br />
Im Sommer 2002 übernahm die Evangelische Fachhochschule Freiburg<br />
(EFH) diese Aufgabe von der Kommunalentwicklung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Die EFH kann dabei an Erfahrungen aus der Programmphase 1996-2000 anknüpfen,<br />
wo sie nicht nur die vier Geme<strong>in</strong>de-Modellstandorte fachlich begleitetet,<br />
sondern ab 1998 auch e<strong>in</strong>en „Verb<strong>und</strong> kle<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>den im Landesnetzwerk<br />
BE“ koord<strong>in</strong>iert hatte. Auf der anderen Seite gestaltet sich der Doppelauftrag<br />
von Fachkoord<strong>in</strong>ation des Geme<strong>in</strong>denetzwerks <strong>und</strong> wissenschaftlicher Begleitung<br />
des Landesnetzwerks <strong>in</strong>sgesamt (bei unveränderten Ressourcen) als<br />
nicht immer e<strong>in</strong>fach.<br />
• Insbesondere <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d die Verwaltungen von ihren Dimensionen<br />
her überschaubar <strong>und</strong> nur weniger ausdifferenziert. „Förderung<br />
Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s“ ist daher <strong>in</strong> der Regel von vorn here<strong>in</strong> ke<strong>in</strong><br />
spezielles Sachgebiet, sondern wird von den (ohneh<strong>in</strong> generalistisch arbeitenden)<br />
Bürgermeister/<strong>in</strong>nen oder Fachamtsleiter/<strong>in</strong>nen als Aufgabe wahrgenommen.<br />
Diesen Voraussetzungen bzw. den daraus resultierenden Erwartungen<br />
trägt das Geme<strong>in</strong>denetzwerk <strong>in</strong>sofern Rechnung, als es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Arbeitsweise<br />
den Austausch unter Praktiker/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den Mittelpunkt stellt.<br />
Diesem Austausch ist e<strong>in</strong> Teil der Jahrestreffen gewidmet (die 2002 <strong>und</strong> 2003<br />
<strong>in</strong> Anknüpfung an die früheren „Bürgermeister-Tagungen“ <strong>in</strong> Bad Urach stattf<strong>in</strong>den),<br />
vor allem aber so genannte „Fachgespräche“, die erstmals 2002/2003<br />
stattf<strong>in</strong>den: Jeweils e<strong>in</strong> bis zwei kompakte e<strong>in</strong>tägige Veranstaltungen zu e<strong>in</strong>em<br />
bestimmten Thema (<strong>in</strong> 2002/2003 „Zusammenleben der Generationen“ <strong>und</strong><br />
„Familienfre<strong>und</strong>liche Geme<strong>in</strong>de“; geplant für 2003/2004 „Barrierefreie Geme<strong>in</strong>de“,<br />
„K<strong>in</strong>derbetreuung“ <strong>und</strong> „Formen der Bürgerbeteiligung“), an denen die <strong>in</strong>teressierten<br />
Geme<strong>in</strong>den möglichst <strong>in</strong> Teams teilnehmen sollen. Die Veranstaltungsorte<br />
nutzen die Fachgespräche nicht nur dazu, ihre eigenen Projekte <strong>und</strong><br />
Erfahrungen zu präsentieren (was wiederum für die beteiligten Akteure e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Anerkennung ihres <strong>Engagement</strong>s bedeutet), sondern auch dazu, die<br />
eigenen Entwicklungen voranzutreiben.<br />
• Insbesondere im Zusammenhang mit den Fachgesprächen wird deutlich, dass<br />
das Geme<strong>in</strong>denetzwerk - ähnlich wie das Landkreisnetzwerk - im Wesentlichen<br />
an Fachthemen <strong>und</strong> konkreten Arbeitsergebnissen orientiert zu arbeiten<br />
versucht. Im S<strong>in</strong>ne der Ergebnisorientierung werden die Treffen so angelegt,<br />
dass am Ende möglichst konkrete <strong>und</strong> praxisnahe Empfehlungen stehen, wie<br />
bürgerschaftliche Projekte <strong>und</strong> Initiativen im jeweiligen Themenbereich vorangebracht<br />
werden können. Sechs solcher Empfehlungspapiere, die allen Geme<strong>in</strong>den<br />
im Land zur Verfügung gestellt werden sollen, s<strong>in</strong>d derzeit <strong>in</strong> Arbeit,<br />
nämlich zu den Themen „Generationenverb<strong>in</strong>dende Projekte“, „Wohnen <strong>und</strong> Leben<br />
im Alter“, „K<strong>in</strong>derbetreuung“, „Schule“, „Offene Jugendarbeit“ <strong>und</strong> „Familien“<br />
beteiligen. Insbesondere <strong>in</strong> die Erarbeitung dieser Empfehlungen werden auch Ex