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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

194<br />

• „Schutzfunktionen“ (Haftung, Versicherungsschutz) <strong>in</strong>sbesondere gegenüber<br />

m<strong>in</strong>derjährigen Engagierten,<br />

• die potentielle Gleichstellung von Zivildienst <strong>und</strong> Freiwilligendiensten h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der mit ihrer Ausübung verb<strong>und</strong>enen „Privilegien“ (kostenlose Benutzung<br />

von Personen Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr, Vergünstigungen bei kulturellen<br />

Veranstaltungen usw.),<br />

• die Ausweitung der für e<strong>in</strong>en Freiwilligendienst <strong>in</strong> Frage kommenden Handlungsfelder<br />

(z.B. auf lokale Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen zur Förderung freiwilligen<br />

<strong>Engagement</strong>s) sowie<br />

• e<strong>in</strong>e Bestimmung, dass die Vergütung bzw. Aufwandsentschädigung für e<strong>in</strong>en<br />

Freiwilligendienst nicht auf die Sozialhilfe angerechnet wird.<br />

e. Förderstrategien<br />

Strategie 1: Vielfältige Gelegenheiten schaffen, um möglichst vielen Jugendlichen<br />

die Gelegenheit zu bieten, sich freiwillig zu engagieren<br />

Die <strong>in</strong> allen Modellprojekten bestätigte Erfahrung, dass unterschiedliche Formen von<br />

Freiwilligendiensten bzw. -projekten unterschiedliche Jugendliche (Jugendliche <strong>in</strong><br />

unterschiedlichen Lebenssituationen, mit unterschiedlichen Vorerfahrungen, Motiven<br />

<strong>und</strong> zeitlichen Möglichkeiten) erreichen, spricht e<strong>in</strong>deutig dafür, im Land e<strong>in</strong> möglichst<br />

breit gefächertes Portfolio verschiedenster Jugend-Freiwilligenmodelle „vorzuhalten“.<br />

Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er „konzertierten Aktion“ der verschiedenen verbandlichen<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Träger bzw. der Kooperation zwischen Trägerebene <strong>und</strong> örtlicher Ebene.<br />

Zugleich spricht vieles dafür, das Experimentieren mit weiteren Varianten fortzusetzen.<br />

Weiter auszuloten wären beispielsweise Teilzeitmodelle für ursprünglich als<br />

Vollzeitdienste konzipierte Modelle. Zudem gilt es weitere Wege zu erk<strong>und</strong>en, wie<br />

engagement- <strong>und</strong> beteiligungsungewohnte Jugendliche angesprochen werden können<br />

(wobei Jugendliche nicht-deutscher Nationalität e<strong>in</strong>e wichtige Teil-Zielgruppe wären):<br />

dass die so genannten „niedrigschwelligen“ Modelle wie jes z.B. erheblich mehr<br />

Jugendliche der unteren Bildungsgruppen erreichen, als die Vollzeitmodelle (s. o.<br />

2.1.3 d, S. 198), ist hierbei erfreulich, stellt aber auch nur e<strong>in</strong>en ersten Schritt dar.<br />

Entwicklungsfähig sche<strong>in</strong>t auch die wechselseitige „Durchlässigkeit“ der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Modelle zu se<strong>in</strong> (vom Projekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en längerfristigen Dienst, vom längerfristigen<br />

Dienst <strong>in</strong> e<strong>in</strong> „alltagsbegleitendes“ <strong>Engagement</strong>); hier s<strong>in</strong>d die Erfahrungen mit dem<br />

„Heidelberger Modell“ 50 sorgfältig zu beobachten.<br />

Diese Aufgabe, vielfältige Gelegenheiten zu schaffen <strong>und</strong> „Anreize“ zu setzen, um<br />

möglichst viele Jugendliche an freiwilliges <strong>Engagement</strong> heran zu führen, geht viele<br />

Akteure an.<br />

• Die Schulen - ihre Leitung, Lehrer<strong>in</strong>nen/Lehrer <strong>und</strong> Eltern -, die „freiwilliges<br />

<strong>Engagement</strong>“ im Unterricht zum Thema machen (z.B. im Fach Geme<strong>in</strong>schaftsk<strong>und</strong>e,<br />

z.B. <strong>in</strong>dem Menschen aus der Praxis e<strong>in</strong>geladen werden), entsprechende<br />

Projekte außerhalb der Schule durchführen, aber auch <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Schule Möglichkeiten zum Mitmachen <strong>und</strong> Mitbestimmen eröffnen<br />

(Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler-Café, Schulhofgestaltung, Energiespar-Projekt<br />

usw.);<br />

50 Im oben genannten Tableau S. 162, Nr. 17.

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