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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

ger<strong>in</strong>g formalisierten Initiativen <strong>und</strong> Projekten <strong>und</strong> umfaßt die ganze Themenbreite<br />

von Freizeitsport, Hobbys, Soziales, Kultur, Umwelt usw. Der Dritte Sektor erweist<br />

sich damit als das Feld, <strong>in</strong> welchem sich bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong> als e<strong>in</strong>e besondere,<br />

eigenständige Form des sozialen Handelns entfaltet <strong>und</strong> gesellschaftliches<br />

Sozialkapital gebildet wird. Dieses Bürgerschaftliche <strong>Engagement</strong> im Dritten Sektor<br />

kann wiederum durch den Staat als Erstem Sektor <strong>und</strong> die Wirtschaft als Zweitem<br />

Sektor (Corporate Citizenship) <strong>in</strong> besonderer Weise gefördert werden.<br />

Freiwilligensurvey<br />

Das ganze Spektrum des Freiwilligen <strong>Engagement</strong>s <strong>in</strong> Deutschland wurde erstmals<br />

1999 im Rahmen e<strong>in</strong>er vom B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend geförderten b<strong>und</strong>esweiten Studie untersucht, dem sogenannten Freiwilligensurvey.<br />

Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Repräsentativerhebung zum <strong>Ehrenamt</strong>, Freiwilligenarbeit<br />

<strong>und</strong> bürgerschaftlichem <strong>Engagement</strong>. Untersuchungsziel ist e<strong>in</strong> Gesamtüberblick<br />

zu freiwilligem <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Deutschland unter E<strong>in</strong>beziehung verschiedener<br />

Formen wie ehrenamtlicher Tätigkeit, Freiwilligenarbeit <strong>und</strong> bürgerschaftlichem<br />

<strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en, Verbänden, Organisationen, Initiativen <strong>und</strong><br />

Projektgruppen.<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit der Befragung ist die Wohnbevölkerung Deutschlands ab 14 Jahren.<br />

Zum Zeitpunkt der Befragung 1999 waren dies rd. 64 Millionen Menschen, die im<br />

Survey durch e<strong>in</strong>e Stichprobe von 15.000 Personen repräsentiert waren <strong>und</strong> die im<br />

Wege e<strong>in</strong>er telefonischen Befragung über ihr <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong>terviewt wurden. Die Ergebnisse<br />

der Untersuchung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> drei Bänden veröffentlicht (Rosenbladt 2000;<br />

Braun/Klages 2000, Picot 2000).<br />

Derzeit ist die Vorbereitung des zweiten Freiwilligensurvey im Gange, der für Frühjahr<br />

2004 vorgesehen ist.<br />

Gender ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />

Seit die EU-Kommission 1996 e<strong>in</strong>e Mitteilung über die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Chancengleichheit<br />

<strong>in</strong> alle Politikbereiche verabschiedet hat, zählt „Gender-Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ zu<br />

den wichtigen Strategien der Gleichstellungspolitik <strong>und</strong> zum Aufbau e<strong>in</strong>er geschlechtergerechteren<br />

Gesellschaft. Wenngleich weder E<strong>in</strong>igkeit darüber besteht, wie<br />

dieser Begriff abschließend zu def<strong>in</strong>ieren ist noch was dies konkret <strong>in</strong> der praktischen<br />

Umsetzung heißt, so ist das allgeme<strong>in</strong>e Ziel, mehr noch als bisher e<strong>in</strong>e geschlechterbezogene<br />

Perspektive <strong>in</strong> die Politik im Allgeme<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> die Programmplanung sowie<br />

<strong>in</strong> die Bereichspolitiken <strong>und</strong> Aktivitäten auf allen Ebenen der Gesellschaft e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Die Betonung der aktiven Politik für die Integration von Gleichstellungsaspekten auf<br />

allen Ebenen <strong>und</strong> <strong>in</strong> allen Bereichen der Politik soll dadurch verstärkt werden, dass<br />

„Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ zugleich antizipative Politik ist: die Auswirkungen von Politiken<br />

auf Frauen analysiert werden sollen, bevor entsprechende Entscheidungen getroffen<br />

werden. Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g ist damit e<strong>in</strong> Instrument, um die Gleichstellung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern zu prüfen <strong>und</strong> zu fördern.<br />

Gerade <strong>in</strong> den vielfältigen Prozessen bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s liegen Chancen,<br />

den Aspekten des Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g zum Erfolg zu verhelfen <strong>und</strong> entsprechende<br />

Lernprozesse e<strong>in</strong>zuleiten.<br />

Peer-Group-Vermittlung<br />

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