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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

170<br />

außerdem davon aus, etwas für die eigene „Nachwuchswerbung“ (haupt- <strong>und</strong><br />

ehrenamtliche Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen) getan zu haben.<br />

• Die Adressat/<strong>in</strong>nen der E<strong>in</strong>richtungen bzw. Praxisstellen (alte Menschen,<br />

psychisch Kranke, Jugendliche usw.) haben von den erweiterten Angeboten<br />

profitiert, vor allem aber von den zusätzlichen sozialen Kontakten zu Menschen,<br />

die nicht zur Institution gehören, sondern gewissermaßen „von außen“<br />

kommen <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong> Stück Alltag <strong>und</strong> „Normalität“ repräsentieren.<br />

• Die Modellträger konnten ihr Image als <strong>in</strong>novative Verbände pflegen, ihre lokale<br />

Verankerung stärken, <strong>in</strong> Kontakt zu Jugendlichen treten <strong>und</strong> gerade dadurch<br />

ebenfalls etwas für die Gew<strong>in</strong>nung von potentiellem haupt- oder ehrenamtlichen<br />

„Nachwuchs“ tun.<br />

Diese „benefits“ entstehen im Übrigen, so zum<strong>in</strong>dest unser bisheriger Erkenntnisstand,<br />

potentiell bei allen oben genannten von uns evaluierten Modellen (<strong>und</strong> im Übrigen<br />

auch bei den bereits etablierten Diensten). Bei den länger- <strong>und</strong> mittelfristigen<br />

Diensten waren diese Effekte bezogen auf die <strong>in</strong>dividuellen Jugendlichen <strong>in</strong>tensiver<br />

(z.B. Aufbau stärkerer sozialer Beziehungen zwischen Jugendlichen <strong>und</strong> Adressat/<strong>in</strong>nen<br />

bzw. Klient/<strong>in</strong>nen), bei den kurzfristigen projektorientierten Modellen wurden<br />

die Nutzeneffekte dagegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er größeren Breite erreicht (e<strong>in</strong>e größere Zahl<br />

von Jugendlichen lernte die E<strong>in</strong>richtung <strong>und</strong> ihr Arbeitsfeld kennen usw.).<br />

Von besonderer Bedeutung ist, <strong>in</strong>wieweit die Jugendlichen me<strong>in</strong>en, e<strong>in</strong>en Nutzen aus<br />

ihrer Beteiligung an e<strong>in</strong>em Freiwilligendienst <strong>und</strong> –projekt gezogen zu haben. Vorauszuschicken<br />

ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass die Jugendlichen<br />

– vor allem wenn es um längere Dienste geht – sehr klar Aufwand <strong>und</strong> Nutzen bilanzieren.<br />

Gleichzeitig wird ihnen von den Anleiter/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> den Modellträgern besche<strong>in</strong>igt,<br />

durchaus nicht nur Eigennutzkalkülen zu folgen, sondern sich m<strong>in</strong>destens<br />

so „selbstlos“ zu engagieren, wie die erwachsenen <strong>Ehrenamt</strong>lichen: „das Motto lautet<br />

bei beiden: `Für sich <strong>und</strong> andere´“ (LANDESSTIFTUNG 2003, S. 65).<br />

Auf e<strong>in</strong>er ersten Ebene ist festzustellen, dass die große Mehrheit der beteiligten Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong>e durchaus differenzierte, <strong>in</strong>sgesamt aber positive Gesamtbilanz ihrer<br />

Mitwirkung zieht. E<strong>in</strong>ige Beispiele aus dem bereits abgeschlossenen Modell „Neue<br />

Formen von Freiwilligendiensten“ von Diakonischem Werk <strong>und</strong> Evangelischem Jugendwerk<br />

<strong>Württemberg</strong> 32 :<br />

• 35 von 40 Teilnehmer/<strong>in</strong>nen des Praxismodells „St<strong>und</strong>enweise E<strong>in</strong>sätze für<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler“ ziehen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt positive Bilanz (obwohl der<br />

Dienst „freiwillig verpflichtend“ gewesen war).<br />

• 12 von 17 Teilnehmer/<strong>in</strong>nen des Praxismodells „Soziales <strong>und</strong> Medien“ s<strong>in</strong>d<br />

zufrieden mit ihrem E<strong>in</strong>satz.<br />

• Alle sechs Teilnehmer/<strong>in</strong>nen am Praxismodell „Projektorientierte E<strong>in</strong>sätze für<br />

Auszubildende bei DaimlerChrysler“ können sich am Ende ihres E<strong>in</strong>satzes eher<br />

vorstellen, sich freiwillig zu engagieren, als vorher.<br />

• Von den Studierenden, die am Praxismodell „Angebote für Studierende“ <strong>in</strong><br />

Heidelberg teilgenommen haben, würden 85 % Lehrveranstaltung <strong>und</strong> Freiwilligendienst<br />

weiterempfehlen.Auf e<strong>in</strong>er zweiten Ebene kann <strong>in</strong>haltlich genauer<br />

bestimmt werden, wor<strong>in</strong> die beteiligten Jugendlichen den Nutzen ihres<br />

<strong>Engagement</strong>s, der sie zur oben dargestellten durchweg positiven Gesamtbilanz<br />

kommen lässt, sehen:<br />

32 Im oben genannten Tableau (S. 162) die Modelle 14, 15, 6 <strong>und</strong> 16.

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