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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Neue Wege der Verbände <strong>in</strong> der Bürgergesellschaft?<br />

Rechtliche Maßnahmen der BE Förderung<br />

angem. Haftpflicht, Unfallversicherungsschutz<br />

steuerrechtl. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verbessern<br />

steuerfreie Aufwandspauschale<br />

Schaffung förderlicher Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Fortentwicklung Weiterbildungsrecht<br />

BE bei Alterssicherung anerkennen<br />

Aufbau Rechtsberatung<br />

Übungsleiterfreibetrag anheben<br />

<strong>Engagement</strong> bei BAFÖG berücksichtigen<br />

Ausbau Freistellungsregelungen<br />

Zugang Geme<strong>in</strong>nützigkeitsstatus erleichtern<br />

Abb. 19: Rechtliche Maßnahmen der BE-Förderung (n=183)<br />

k. Das Verhältnis von Haupt- <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

In nahezu jedem Verband s<strong>in</strong>d <strong>Ehrenamt</strong>liche engagiert, sie stellen e<strong>in</strong>e tragende<br />

Säule dar (Abb. 20): Über 90 % der Verbände <strong>und</strong> Verbandsgliederungen äußern,<br />

dass die Verbandsarbeit ohne <strong>Ehrenamt</strong>liche gar nicht zu leisten wäre. Nur bei den<br />

Wohlfahrtsverbänden gibt es leichte Relativierungen. Die Befragung macht folglich<br />

deutlich, dass <strong>Ehrenamt</strong>lichkeit e<strong>in</strong> tragendes Strukturelement der Verbände darstellt.<br />

Die Förderung freiwilligen <strong>Engagement</strong>s muss folglich bereits aus dem Eigen<strong>in</strong>teresse<br />

der (<strong>in</strong>stitutionellen) Selbsterhaltung heraus betrieben werden. Es gibt mit anderen<br />

Worten <strong>in</strong> den Verbänden ke<strong>in</strong> „funktionales Äquivalent“ zum <strong>Ehrenamt</strong>.<br />

Trotz dieses Sachverhalts wird jedoch von r<strong>und</strong> jedem zweiten Verband (45 %) <strong>und</strong><br />

verstärkt seitens der Wohlfahrtsverbände <strong>und</strong> der weiteren karitativ-sozialen Verbände<br />

(52 %) konstatiert, dass der Umgang zwischen Haupt- <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong>lichen nicht<br />

unkompliziert ist. Daraus folgt jedoch ke<strong>in</strong>eswegs die Forderung nach e<strong>in</strong>er „Abschaffung“<br />

des <strong>Ehrenamt</strong>s, sondern die Aufgabe, an e<strong>in</strong>er befriedigenden Kooperationskultur<br />

zu arbeiten. Die Verbände äußern, dass die Zusammenarbeit mit <strong>Ehrenamt</strong>lichen<br />

letztlich doch e<strong>in</strong>en “Mehrwert“ erbr<strong>in</strong>gt. Die Gefahren e<strong>in</strong>er Bevorm<strong>und</strong>ung<br />

der <strong>Ehrenamt</strong>lichen durch die Hauptamtlichen <strong>und</strong> das Konkurrenzverhältnis zwischen<br />

beiden werden zwar gesehen, aber wichtig ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> konstruktives Mite<strong>in</strong>ander.<br />

Die These, „freiwilliges <strong>Engagement</strong> braucht stabile hauptamtliche Strukturen“,<br />

wird nahezu e<strong>in</strong>hellig von den Verbänden bejaht.<br />

Die E<strong>in</strong>schätzungen zum <strong>Ehrenamt</strong> s<strong>in</strong>d folglich nicht ohne Widersprüche:<br />

Zum e<strong>in</strong>en trifft aus Sicht der Verbände völlig zu, dass sie selbst zur Erreichung ihrer<br />

Ziele auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen s<strong>in</strong>d, zum anderen ist das <strong>Ehrenamt</strong> jedoch<br />

nicht denkbar ohne (verlässliche) hauptamtliche Strukturen. In diese Strukturen<br />

br<strong>in</strong>gen <strong>Ehrenamt</strong>liche wiederum Impulse der Modernisierung e<strong>in</strong>. Es liegt folglich<br />

nahe, dass dieses Verhältnis „gestaltet“ werden muss. E<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />

der verbandlichen Aktivitäten ersche<strong>in</strong>t nur über e<strong>in</strong>e synergetische Verzahnung<br />

von haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlicher Tätigkeit möglich. Gerade aus diesem Sachverhalt<br />

resultiert im Weiteren der Bedarf an Qualifizierung <strong>und</strong> Fortbildung von haupt<strong>und</strong><br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen.<br />

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