Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Zu berücksichtigende Aspekte<br />
Diese Empfehlung zur E<strong>in</strong>richtung lokaler Anlaufstellen für <strong>Engagement</strong> - erstmals<br />
öffentlich vorgetragen bei der Präsentation des oben genannten ”Bürgergutachtens<br />
<strong>Ehrenamt</strong> <strong>und</strong> gesellschaftliches <strong>Engagement</strong>” am 2.12.1998 durch Staatsm<strong>in</strong>ister<br />
Palmer - hat e<strong>in</strong> lebhaftes Echo ausgelöst. Die Diskussion hat deutlich gemacht, dass<br />
e<strong>in</strong> Versuch, den Vorschlag der Zukunftskommission umzusetzen, <strong>in</strong> jedem Fall folgende<br />
vier Aspekte berücksichtigen muss:<br />
244<br />
• ”Börsen für Bürgerarbeit” werden im Gr<strong>und</strong>satz als e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvolles Instrument<br />
zur Unterstützung des freiwilligen <strong>Engagement</strong>s von Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger<br />
angesehen.<br />
• Es besteht breiter Konsens darüber, dass die Umsetzung nicht anders als im<br />
S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er dezentralen, im Wesentlichen kommunal verantworteten Lösung<br />
erfolgen kann.<br />
• Zugleich erfordert die Umsetzung e<strong>in</strong> sorgfältig zu def<strong>in</strong>ierendes Zusammenwirken<br />
von Land <strong>und</strong> Kommunen.<br />
• In der baden-württembergischen Praxis existiert bereits e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Modellen, die der von der Zukunftskommission vorgestellten Idee der<br />
”Börsen für Bürgerarbeit” sehr nahe kommen. Diese Modelle müssen zur<br />
Kenntnis genommen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen genutzt werden.<br />
Studie zu Realisierungsmöglichkeiten im Frühjahr 2001<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> erteilte das Staatsm<strong>in</strong>isterium dem Zentrum für zivilgesellschaftliche<br />
Entwicklung an der Ev. Fachhochschule Freiburg den Auftrag, e<strong>in</strong>e<br />
Machbarkeitsstudie zu Möglichkeiten, wie der Vorschlag zur E<strong>in</strong>richtung von<br />
”Börsen für Bürgerarbeit” realisiert werden könnte, durchzuführen. Diese Studie<br />
sollte weniger das ”ob”, als vielmehr das ”wie” e<strong>in</strong>er Umsetzung prüfen. Zugleich<br />
sollte sie so angelegt se<strong>in</strong>, dass sie mit Blick auf das Umsetzungsziel bereits e<strong>in</strong>e aktivierende,<br />
beteiligende Funktion hat.<br />
E<strong>in</strong>e dergestalt angelegte Studie kann nicht nur die für die Umsetzung des Vorschlags<br />
notwendigen Kenntnisse zusammentragen, sondern sollte zugleich als vertrauensbildende<br />
<strong>und</strong> Akzeptanz schaffende Maßnahme wirken: Indem das Staatsm<strong>in</strong>isterium<br />
e<strong>in</strong>e solche gründliche, vor allem beteiligungsorientierte Prüfung unternimmt, wie die<br />
Idee ”Börsen für Bürgerarbeit” realisiert werden könnte, signalisiert es, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
breiten E<strong>in</strong>vernehmen mit den relevanten Kooperationspartnern - <strong>in</strong>sbesondere den<br />
Kommunen - vorgegangen werden soll.<br />
Die wird im Frühjahr 2004 abgeschlossen se<strong>in</strong>. Im Folgenden legt das Zentrum für<br />
zivilgesellschaftliche Entwicklung an der Ev. Fachhochschule Freiburg e<strong>in</strong>en Zwischenstand<br />
der Ergebnisse dieser Studie vor. Die Ev. Fachhochschule berät seit über<br />
15 Jahren Kommunen <strong>in</strong> Fragen der Planung <strong>und</strong> der Bürgerbeteiligung. Für die hier<br />
vorliegende Studie konnte sie <strong>in</strong>sbesondere auf die Erfahrungen aus der fachlichen<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlichen Begleitung des ”Landesprogramms <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong>”<br />
(1996-2000) <strong>und</strong> die Arbeit des von ihr koord<strong>in</strong>ierten badenwürttembergischen<br />
”Forschungsverb<strong>und</strong>s <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong>” zurückgreifen.<br />
62<br />
62 Der ursprüngliche Arbeitstitel der Studie lautete Örtliche Anlaufstellen zur Bürgerarbeit - Aktivierende Machbarkeitsstudie<br />
zu Wegen <strong>und</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der Realisierung e<strong>in</strong>es flächendeckenden Netzes von “Börsen für<br />
Bürgerarbeit” <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Im Laufe der Studie stellte sich heraus, dass der Begriff “Börsen für Bürgerarbeit”<br />
mehrere Nachteile aufweist. Zum e<strong>in</strong>en sollten von solchen Stellen mehr Aufgaben erfüllt werden, als nur die<br />
re<strong>in</strong>e Vermittlung von <strong>Engagement</strong>bereiten, die sich <strong>in</strong> “Börse” widerspiegelt. Zum anderen ruft der Begriff “Bür-