Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
gehalten werden – <strong>und</strong> zwar auch, wenn dies zu Lasten der Anzahl umgesetzter<br />
Projekte gehen sollte.<br />
Aus dem spezifischen Status der Landesstiftung <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere ihrer strikt geme<strong>in</strong>nützigen<br />
Orientierung ergeben sich bestimmte Modalitäten der Antragstellung<br />
<strong>und</strong> Abrechnung von „jes“-Projekten, die zwar <strong>in</strong>sbesondere für die bürgerschaftlich<br />
engagierten Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren e<strong>in</strong>en erheblichen Aufwand bedeuten, auf der<br />
anderen Seite aber – vor allem mit Unterstützung durch e<strong>in</strong>e lokale Anlaufstelle oder<br />
den Programmträger – bewältigbar ersche<strong>in</strong>en. In den letzten Monaten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige<br />
Vorschläge gemacht worden, wie diese Verfahrensweisen vere<strong>in</strong>facht werden können<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig den Erfordernissen der Landesstiftung Genüge getan wird. Hier<br />
sollten auch weiterh<strong>in</strong> alle rechtlich vertretbaren Vere<strong>in</strong>fachungspotentiale ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Auf der anderen Seite sollten jedoch an der geme<strong>in</strong>wesenorientierten, niedrigschwelligen<br />
<strong>und</strong> bürgerschaftlichen Qualität des Ansatzes ke<strong>in</strong>e Abstriche gemacht werden.<br />
Die Erfahrung der vergangenen 10 Jahre mit anderen neu implementierten Ansätzen<br />
der Förderung Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s (örtliche Anlaufstellen, Bürgermentor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgermentoren, lokale Fortbildungen usw.) hat gezeigt, dass es sich<br />
mittelfristig auszahlt, auf e<strong>in</strong>zelne (durchaus aufwendige) exemplarische Projekte zu<br />
setzen, als auf große Zahlen. Ob die Idee von „jes“ auch über die Modellphase h<strong>in</strong>aus<br />
Bestand hat (s. u.), wird weniger davon abhängen, ob <strong>in</strong> der zweiten Hälfte der Laufzeit<br />
nun 150 oder 200 neue Projekte zustande kommen. Vielmehr wird es darauf ankommen,<br />
ob es gel<strong>in</strong>gt, die Projekte so zu realisieren, dass an den jeweiligen Orten<br />
der besondere Ansatz sichtbar <strong>und</strong> nachvollziehbar wird.<br />
EMPFEHLUNG 3<br />
Mittelfristig wird es darauf ankommen, über „jes“ Strukturen bzw. e<strong>in</strong>e Kultur zu<br />
bilden, die die Modellphase des „jes“-Programms überdauern.<br />
Die Gr<strong>und</strong>idee von „jes“ - niedrigschwellige Zugangswege zu e<strong>in</strong>em lebensraumbezogenen<br />
freiwilligen <strong>Engagement</strong> – bewährt sich, wird allerd<strong>in</strong>gs nicht ohne weiteres<br />
zum „Selbstläufer“. E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung dafür, dass es gleichwohl gel<strong>in</strong>gen<br />
kann, diese Gr<strong>und</strong>idee auch über den zeitlich begrenzten Rahmen des Modellprogramms<br />
zu verstetigen, liegt dar<strong>in</strong>, dass das „jes“-Programm nicht isoliert vorangetrieben<br />
wird, sondern e<strong>in</strong>erseits zusammen mit verbandlichen Partnern, andererseits<br />
im Rahmen des Landesnetzwerks <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong>. Hieraus ergeben<br />
sich m<strong>in</strong>destens drei wichtige Ansatzpunkte:<br />
• Ansatzpunkt 1: E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die verbandliche Jugendarbeit. Die beteiligten<br />
Jugend- bzw. Wohlfahrtsverbände können Gr<strong>und</strong>ideen <strong>in</strong>novativer bürgerschaftlicher<br />
Jugendfreiwilligenprojekte <strong>in</strong> ihre Programmatik <strong>in</strong>tegrieren. Die Bedeutung<br />
von Verbänden für die Förderung freiwilligen <strong>Engagement</strong>s besteht ja gerade<br />
dar<strong>in</strong>, dass ihre Strukturen es ermöglichen, Ideen <strong>und</strong> Ansätze a) <strong>in</strong> die Breite zu<br />
tragen, b) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gewissen Unabhängigkeit von engagierten E<strong>in</strong>zelpersonen zu<br />
verstetigen.<br />
• Ansatzpunkt 2: Verknüpfung mit der Idee des Bürgermentorats. Über das Landesnetzwerk<br />
BE können auch weiterh<strong>in</strong> Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren gewonnen,<br />
befähigt <strong>und</strong> begleitet werden, die ihre Aufgabe dar<strong>in</strong> sehen, Jugendfreiwilligenprojekte<br />
zu <strong>in</strong>itiieren <strong>und</strong> zu unterstützen.<br />
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