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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Örtliche Anlaufstellen zur <strong>Engagement</strong>förderung<br />

gen, Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren <strong>und</strong> Jugendlichen; Beratung von Institutionen<br />

bei der Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung von Projekten; Begleitung <strong>und</strong><br />

Unterstützung von Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren.<br />

b. Ausstattung<br />

Zur erfolgreichen Wahrnehmung dieser Aufgaben ist auch e<strong>in</strong>e ausreichende Ausstattung<br />

wichtig. Was jedoch “ausreichend” ist, lässt sich nicht <strong>in</strong> abstrakten Kennzahlen<br />

festlegen. Die Studie zeigt, dass die Kommunen <strong>und</strong> Landkreise hier zu jeweils<br />

<strong>in</strong>dividuell ausgestalteten Konzepten kommen. Entscheidend ist, dass im konkreten<br />

Fall e<strong>in</strong>e Lösung gef<strong>und</strong>en wird, die a) gewährleistet, dass die zentralen Aufgaben<br />

e<strong>in</strong>er Anlaufstelle erfüllt werden, <strong>und</strong> die b) der jeweiligen Situation vor Ort<br />

Rechnung trägt.<br />

• E<strong>in</strong>e ausreichende Ausstattung der Anlaufstellen mit Sachmitteln <strong>und</strong> Personal<br />

ist notwendig, um die genannten vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Beim Personal ist sowohl auf ausreichende Arbeitskapazität zu achten<br />

als auch auf die Qualifikation (fachliche Kompetenz, soziale Kompetenz). Ob<br />

dafür die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er neuen hauptamtlich besetzten Stelle oder die Übertragung<br />

der zusätzlichen Aufgaben an bewährte <strong>und</strong> motivierte Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

(ggf. an mehrere <strong>in</strong> Kooperation) der richtige Weg ist bzw. wie hoch<br />

das e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gende hauptamtliche Deputat ist, muss von den örtlichen Gegebenheiten<br />

abhängig gemacht werden.<br />

• Der Erfolg e<strong>in</strong>er Anlaufstelle hängt stark von den persönlichen Kontakten <strong>und</strong><br />

dem Bekanntheitsgrad der verantwortlichen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen ab. Deshalb<br />

muss e<strong>in</strong>e hohe personelle Kont<strong>in</strong>uität gewährleistet se<strong>in</strong> – e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Gr<strong>und</strong>, weshalb sich <strong>in</strong> den meisten Anlaufstellen auch hauptamtliches Personal<br />

f<strong>in</strong>det (vgl. o. 2.1.4 e). Hierbei ist aus den gerade genannten Gründen e<strong>in</strong>e<br />

Ausstattung etwa mit e<strong>in</strong>er befristeten ABM-Stelle nicht Erfolg versprechend.<br />

Im Zweifelsfall verdient e<strong>in</strong>e feste Stelle mit ger<strong>in</strong>gerem Deputat den Vorzug.<br />

• Für die kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Anlaufstelle <strong>in</strong> die Beziehungsgeflechte<br />

e<strong>in</strong>er Kommune ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Mischung aus haupt- <strong>und</strong><br />

ehrenamtlichem Personal s<strong>in</strong>nvoll. Engagierte Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger<br />

können - abgesehen davon, dass sie nicht selten die Initiator/<strong>in</strong>nen der Anlaufstelle<br />

s<strong>in</strong>d - Türen zu verschiedenen Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen öffnen<br />

<strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e „lebensweltliche Verankerung“ der Anlaufstelle sorgen. Der<br />

hauptamtlichen Fachkraft kommt <strong>in</strong>sbesondere die Funktion zu, die Kont<strong>in</strong>uität<br />

der Arbeit zu gewährleisten, das notwendige fachliche Know-how erwartbar<br />

zur Verfügung zu stellen, aber auch immer wieder neue Ideen <strong>und</strong> Ansätze<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

• Auch angemessene Räumlichkeiten tragen zum Erfolg der Anlaufstelle bei:<br />

zentrale Lage, e<strong>in</strong>ladende Umgebung, ansprechende Innene<strong>in</strong>richtung, getrennte<br />

Bereiche für Beratung <strong>und</strong> Bürobetrieb sowie moderne Bürotechnik.<br />

Nicht zu unterschätzen ist die Signalwirkung, die von der räumlichen Platzierung<br />

ausgeht: E<strong>in</strong>e Anlaufstelle im Rathaus macht deutlich, dass die <strong>Engagement</strong>förderung<br />

der Kommune e<strong>in</strong> Anliegen ist, lässt aber auch Behördennähe<br />

assoziieren. E<strong>in</strong>e Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Räumen etwa e<strong>in</strong>es Wohlfahrtsverbandes<br />

kann den E<strong>in</strong>druck von fachlicher Seriosität vermitteln, aber auch den e<strong>in</strong>er<br />

spezifisch weltanschaulichen B<strong>in</strong>dung. Auch hier lässt sich ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Regel erkennen. Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall, dass die räumliche Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

für möglichst viele unterschiedliche Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger (<strong>und</strong> andere Kooperationspartner)<br />

e<strong>in</strong>ladend <strong>und</strong> nicht abschreckend wirkt.<br />

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