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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Neue Formen von Jugendfreiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten<br />

fern lässt sich e<strong>in</strong>e Reihe von Erfolgsfaktoren für gel<strong>in</strong>gende Freiwilligendienste<br />

bzw. –projekte benennen.<br />

Die im folgenden auf Basis der Modellevaluationen herausgearbeiteten <strong>und</strong> durch die<br />

Tagungsergebnisse zusätzlich untermauerten Bed<strong>in</strong>gungen dafür, dass der potentielle<br />

Nutzen der Freiwilligendienste <strong>und</strong> –projekte (s. o. 2.1.3 b) auch tatsächlich erreicht<br />

<strong>und</strong> ihre zivilgesellschaftliche bzw. pädagogische Qualität (s. o. 2.1.3 c) zum Tragen<br />

kommen kann, markieren natürlich im Umkehrschluss zugleich „Stolperste<strong>in</strong>e“, an<br />

denen Dienste <strong>und</strong> Projekte scheitern können.<br />

Die erste hier zu nennende Bed<strong>in</strong>gung bezieht sich nicht auf die jeweils e<strong>in</strong>zelnen<br />

Modelle, sondern auf deren Gesamtheit:<br />

�<br />

E<strong>in</strong> breites Spektrum unterschiedlich ausgestalteter Modelle<br />

Um Jugendliche <strong>in</strong> möglichst unterschiedlichen biografischen Situationen, mit<br />

unterschiedlichen Motiven <strong>und</strong> aus unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen<br />

für Freiwilligendienste oder -projekte anzusprechen, ist e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

unterschiedlich ausgestalteter Angebote erforderlich, die zusammengenommen<br />

verschiedene <strong>Engagement</strong>optionen bieten.<br />

Werden verschiedene Modelle von Freiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten erprobt, so<br />

lautet natürlich e<strong>in</strong>e zentrale Frage: Welches dieser Modelle bewährt sich am meisten?<br />

Welche erweisen sich als weniger tauglich? E<strong>in</strong> wichtiges (<strong>und</strong> vielleicht nicht<br />

von allen erwartetes) Zwischenergebnis der wissenschaftlichen Evaluation verschiedener<br />

Modelle, das <strong>in</strong> zahlreichen Diskussionen mit den Projektverantwortlichen<br />

Bestätigung gef<strong>und</strong>en hat, besteht dar<strong>in</strong>, nicht für die e<strong>in</strong>e, besonders erfolgreiche<br />

Form des Jugendfreiwilligendienstes zu plädieren, sondern für die breite Palette unterschiedlicher,<br />

aufe<strong>in</strong>ander abgestimmter Formen.<br />

„Die Jugendlichen“, die für Freiwilligendienste oder –projekte gewonnen werden<br />

sollen, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e homogene Gruppe, sondern stehen <strong>in</strong> unterschiedlichen biografischen<br />

Situationen, kommen aus unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen <strong>und</strong><br />

br<strong>in</strong>gen (damit verknüpft) unterschiedliche Motivationen mit:<br />

• Was die biografische Situation angeht, so ist zu unterscheiden zwischen a)<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler, b) jungen Erwachsenen <strong>in</strong> Ausbildung oder Beruf,<br />

c) Studierenden, d) Jugendlichen zwischen Schulabschluss <strong>und</strong> Ausbildungsoder<br />

Studienbeg<strong>in</strong>n <strong>und</strong> schließlich e) Jugendlichen/jungen Erwachsenen<br />

nach Abbruch e<strong>in</strong>er Ausbildung oder e<strong>in</strong>es Studiums.<br />

• Unbeschadet der Tatsache, dass die Motive für e<strong>in</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jugendfreiwilligendienst<br />

oder -projekt vielfältig s<strong>in</strong>d 34 , lassen sich nach Beobachtung<br />

der Modellverantwortlichen im wesentlichen drei Gruppen von Jugendlichen<br />

unterscheiden (vgl. LANDESSTIFTUNG 2003, AG 3): Erstens diejenigen,<br />

die e<strong>in</strong>e (oft hohe <strong>und</strong> ethisch f<strong>und</strong>ierte) eigene Motivation mitbr<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> gewillt s<strong>in</strong>d, für sich etwas aus ihrem Freiwilligene<strong>in</strong>satz heraus zu holen<br />

(die „Motivierten“). Zweitens diejenigen, die sich stark an der peer-group<br />

34 Zu den Motiven für e<strong>in</strong>e Beteiligung am FÖJ vgl. ARNOLD/WÜSTENDÖRFER 1996, 42-48; für<br />

die Beteiligung am FSJ vgl. RAHRBACH u. a. 1998, 89-91. Für die Motive zur Beteiligung an<br />

den neueren <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erprobten Modellen vgl. zu „jugend engagiert sich“<br />

(FWD im oben genannten Tableau S. 162, Nr. 20) KLIE/MEYER/ROSS 2003a, 11; zu „Neue<br />

Formen von Freiwilligendiensten“ (im oben genannten Tableau Nr. 6, 9, 14-16)<br />

KLIE/MEYER/ROSS 2003b, S. 5; S. 13; S. 19; S. 22 sowie zu „engagiert plus <strong>in</strong>tensiv“ (im oben<br />

genannten Tableau Nr. 8, S. 162) KLIE/MEYER/ROSS 2003c, 9.<br />

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