Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
128<br />
• das M<strong>in</strong>isterium für Umwelt <strong>und</strong> Verkehr (s. u. 1.1.1 j, S. 56)<br />
• das Landes-Agenda-Büro an der Landesanstalt für Umweltschutz Karlsruhe.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich wären folgende Steuerungs<strong>in</strong>strumente zur Förderung von Lokalen Agenda<br />
21-Prozessen denkbar:<br />
• Steuerung durch Gebote/ Verbote (wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen nordeuropäischen Ländern,<br />
die ihren Kommunen die E<strong>in</strong>leitung von Lokalen Agenda 21-Prozessen zur<br />
Pflicht machen),<br />
• Steuerung durch f<strong>in</strong>anzielle Anreize,<br />
• Kommunikative Steuerung (Information, Motivation/ Überzeugung).<br />
Die Förderung durch das Land bedient sich <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang f<strong>in</strong>anzieller Anreize.<br />
Hauptsächlich setzt das Land auf Unterstützung der Agenda-Prozesse durch <strong>in</strong>tensive<br />
Information, was die Hauptaufgabe des Landes-Agenda-Büros ist (Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Beratung, Qualifizierung, Erfahrungsaustausch).<br />
Dem dienen zahlreiche Publikationen (darunter e<strong>in</strong> regelmäßiger R<strong>und</strong>brief), e<strong>in</strong>e<br />
Wanderausstellung, e<strong>in</strong>e umfangreiche website (http://www.lfu.badenwuerttemberg.de/<br />
lfu/abt2/agenda/<strong>in</strong>dex.html) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e große Palette an Vorträgen,<br />
Sem<strong>in</strong>aren, Workshops <strong>und</strong> Tagungen.<br />
Zielgruppen s<strong>in</strong>d vor allem lokale Agenda-Beauftragte, kommunale Entscheidungsträger<br />
<strong>und</strong> ehrenamtliche Agenda-Aktive.<br />
Für die Erstellung dieser Angebote kooperiert das Landes-Agenda-Büro mit zahlreichen<br />
Bildungs- <strong>und</strong> sonstigen E<strong>in</strong>richtungen im Land.<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Qualifizierungsangebote beziehen sich gleichermaßen auf<br />
<strong>in</strong>haltliche wie methodische Aspekte von Agenda-Prozessen. Beispiele für die <strong>in</strong>haltlichen<br />
Themen s<strong>in</strong>d Öko-Audit, Wasser, Wald, Naturschutz <strong>und</strong> Ökologische<br />
Stadtentwicklung. Zum methodischen Bereich gehören z.B. Anleitungen zur Lokalen<br />
Agenda allgeme<strong>in</strong> oder zu speziellen Themen wie Öffentlichkeitsarbeit oder Beteiligung<br />
der Wirtschaft, Workshops für E<strong>in</strong>steiger- <strong>und</strong> fortgeschrittene Kommunen,<br />
Moderatorenschulungen für engagierte Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger, Sem<strong>in</strong>are zu Nachhaltigkeits<strong>in</strong>dikatoren<br />
<strong>und</strong> regionale Agenda-Tage, die der Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />
dem Erfahrungsaustausch dienen.<br />
Besonders erwähnenswert s<strong>in</strong>d die Bemühungen des Landes-Agenda-Büros, die starke<br />
Projektorientierung zahlreicher lokaler Agenda-Prozesse durch die Propagierung<br />
von Nachhaltigkeits<strong>in</strong>dikatoren <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsberichten um e<strong>in</strong>e systematische<br />
Zielorientierung zu ergänzen. Hierzu hat das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den B<strong>und</strong>esländern Bayern, Hessen <strong>und</strong> Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> Indikatorenmodell erarbeiten<br />
lassen, das mit e<strong>in</strong>em ansprechenden Leitfaden (<strong>in</strong>cl. CD mit arbeitssparenden<br />
Mustervorlagen), Workshops <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Druckkostenzuschuss (max. 2000 Euro) den<br />
Kommunen im Land nahe gebracht wird.<br />
e. E<strong>in</strong>ige Daten zur Entwicklung der lokalen Agenda-Prozesse im Land<br />
Mitte des Jahres 2002 waren beim Landes-Agenda-Büro <strong>in</strong>sgesamt 360 Beschlüsse,<br />
e<strong>in</strong>en Lokalen Agenda 21-Prozess e<strong>in</strong>zuleiten, erfasst (siehe Tabelle) 17 . Dies entspricht<br />
etwa e<strong>in</strong>em Drittel der 1111 baden-württembergischen Kommunen. Dabei<br />
wurden Agenda-Beschlüsse <strong>in</strong> allen Großstädten über 100.000 E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
17 Stand Oktober 2003: 370 Beschlüsse