28.11.2012 Aufrufe

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

290<br />

• Auf kommunaler Ebene favorisiert sie die Idee der Bürgerkommune. Ihre<br />

Ermöglichung bed<strong>in</strong>gt die Qualifizierung von Bediensteten im Umgang mit<br />

den Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgern <strong>und</strong> mehr Transparenz, Aufklärung <strong>und</strong> Beratung<br />

für Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger.<br />

• Verwaltungen sollen die Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger nicht mehr nur als K<strong>und</strong>en<br />

betrachten, sondern als Mitgestalter <strong>und</strong> Koproduzenten der Dienstleistungen.<br />

• Zivilgesellschaftlichen Organisationen sollen mehr Partizipationsmöglichkeiten<br />

eröffnet werden, beispielsweise im Wege neuer Formen des Aushandelns<br />

(Mediation), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong> bürgerorientiertes Verwaltungshandeln <strong>in</strong>tegriert werden<br />

sollen.<br />

• Es wird e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der Verwaltungsverfahrensgesetze des B<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> der Länder sowie der Abgabenordnung nach dem Vorbild des Sozialgesetzbuches<br />

(SGB I) vorgeschlagen, <strong>in</strong> welchem bereits Aufklärungs- <strong>und</strong><br />

Beratungspflichten enthalten s<strong>in</strong>d.<br />

• In e<strong>in</strong>em zu verabschiedenden Informationsfreiheitsgesetz soll der gebührenfreie<br />

Zugang zu Akten <strong>und</strong> Informationen auf B<strong>und</strong>esebene geregelt werden.<br />

• Im Zuwendungsrecht <strong>und</strong> <strong>in</strong> der gegenwärtigen Zuwendungspraxis sollen bürokratische<br />

Hemmnisse abgebaut werden, z.B. durch Ermöglichung e<strong>in</strong>er<br />

vermehrten Festbetrags- <strong>und</strong> Anteilsf<strong>in</strong>anzierung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Anerkennung des<br />

Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s als Eigenanteil bei der Fehlbedarfsf<strong>in</strong>anzierung.<br />

b. Handlungsempfehlungen für gesellschaftliche<br />

Organisationen<br />

Für die Organisationen der Bürgergesellschaft regt die Enquete-Kommission an, dass<br />

Vere<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Verbände, Stiftungen, Kirchen, Gewerkschaften sowie Körperschaften<br />

<strong>und</strong> Anstalten des öffentlichen Rechts ihre zivilgesellschaftliche Rolle stärker wahrnehmen.<br />

E<strong>in</strong>richtungen des Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> der Freien Wohlfahrtspflege ebenso<br />

wie Kirchen <strong>und</strong> Gewerkschaften sollten das <strong>Engagement</strong> im Kernbereich ihrer<br />

Institution stärken.<br />

<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> sollte nach Auffassung der Kommission e<strong>in</strong> systematischer<br />

Bestandteil der Organisationsentwicklung <strong>und</strong> der Modernisierung von Organisationsstrukturen<br />

werden. Diese Reformen f<strong>in</strong>den Ausdruck <strong>in</strong> verbesserten Möglichkeiten<br />

der Partizipation sowie <strong>in</strong> kooperativen Organisations- <strong>und</strong> Führungsstrukturen.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen spricht die Kommission folgende Empfehlungen aus:<br />

• Organisationen, die sich selbst als Akteure der Bürgergesellschaft verstehen,<br />

sollten sich nach <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> nach außen öffnen. Die <strong>in</strong>nerorganisatorische<br />

Öffnung betrifft <strong>in</strong>sbesondere die Aufnahme des Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s<br />

<strong>in</strong> das Leitbild <strong>und</strong> <strong>in</strong> die fachliche Konzeption der Organisation. Hier<br />

geht es um die kooperative Zusammenarbeit von bürgerschaftlich Engagierten<br />

<strong>und</strong> Hauptamtlichen.<br />

• Für e<strong>in</strong>e Öffnung der Organisationen nach außen empfiehlt die Enquete-<br />

Kommission e<strong>in</strong>e verstärkte Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung mit anderen Akteuren<br />

im Geme<strong>in</strong>wesen <strong>und</strong> die Verbesserung der Zugangswege zu e<strong>in</strong>em <strong>Engagement</strong>,<br />

<strong>in</strong>sbesondere für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche <strong>und</strong> für bislang unterrepräsentierte<br />

Gruppen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!