Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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f. Perspektive: Praxisszenario<br />
<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
Die Wirksamkeit des baden-württembergischen Ansatzes zur Förderung Bürgerschaftlichen<br />
<strong>Engagement</strong>s beruht <strong>und</strong> beruhte vor allem darauf, dass parallel zue<strong>in</strong>ander<br />
sowohl auf der Landesebene als auch auf der lokalen Ebene arbeitsfähige Vernetzungs-<br />
<strong>und</strong> Kooperationsstrukturen <strong>in</strong>itiiert werden <strong>und</strong> auf diese Weise e<strong>in</strong>e flexible,<br />
lebendige Struktur entsteht, <strong>in</strong> der Ideen für bürgerschaftliche Initiativen entwickelt<br />
<strong>und</strong> vorangebracht werden können. Integriert man die oben formulierten sieben Empfehlungen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> (idealtypisches) „Praxisszenario Bürgermentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgermentoren“,<br />
könnte sich folgendes Bild ergeben:<br />
In e<strong>in</strong>er Kommune werden (je nach Größe) e<strong>in</strong>, zwei oder mehrere Mentorenkurse<br />
durch hierfür qualifizierte Tra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen durchgeführt. Von diesen Tra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen<br />
erklären sich e<strong>in</strong>ige für die nächsten zwei Jahre bereit, die Mentor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mentoren regelmäßig zu Treffen e<strong>in</strong>zuladen. Auf diesen Treffen tauschen<br />
sich die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren darüber aus, wie sich die Umsetzung<br />
der im Mentorenkurs erworbenen Kompetenzen <strong>und</strong> diskutierten Leitbilder <strong>in</strong><br />
der Praxis darstellen. Geme<strong>in</strong>sam arbeiten sie weiter an e<strong>in</strong>em an die jeweilige<br />
lokale Situation angepassten Aufgabenprofil für Bürgermentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgermentoren.<br />
Da die Mentorentra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen zweimal im Jahr an Konferenzen auf Landesebene<br />
teilnehmen, s<strong>in</strong>d sie über Gesamtentwicklungen der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
im Land <strong>in</strong>formiert <strong>und</strong> können diese an die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren vor Ort<br />
weitergeben. Neue Impulse können geme<strong>in</strong>sam aufgegriffen werden.<br />
Sofern sie nicht selbst <strong>in</strong> dieser Aufgabe tätig s<strong>in</strong>d, sorgen die Tra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen für<br />
e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Kommunikation mit der örtlichen Anlaufstelle für <strong>Engagement</strong>förderung.<br />
Auch von hierher erhalten die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren<br />
Anregungen wie sie ihre Aufgabe ausfüllen könnten. Gleichzeitig eröffnet der<br />
Kontakt zu den Bürgermentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgermentoren der Anlaufstelle vielfältige<br />
Kommunikationsschienen zu den unterschiedlichen Gruppierungen <strong>und</strong><br />
<strong>Engagement</strong>kulturen im örtlichen Geme<strong>in</strong>wesen: Zur Stadtteil<strong>in</strong>itiative genauso<br />
wie zur Freiwilligen Feuerwehr, zu den Fördervere<strong>in</strong>en der Schulen ebenso wie<br />
zu den Selbsthilfegruppen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam gehen die Mentorentra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> die örtliche Anlaufstelle auf<br />
die <strong>in</strong> der Schule engagierten Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler, Sportmentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Sportmentoren zu <strong>und</strong> entwickeln mit ihnen <strong>und</strong> zwei örtlichen Sportvere<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong> Projekt, wie über den Sport e<strong>in</strong>e Gruppe von russland-deutschen Jugendlichen,<br />
die bislang <strong>in</strong>s örtliche Vere<strong>in</strong>sleben kaum <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d, angesprochen<br />
werden kann.<br />
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