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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Neue Formen von Jugendfreiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten<br />

Formen kommen dagegen von Anfang an weniger über Institutionen, die bestimmte<br />

Aufgaben anbieten, zustande, als vielmehr über <strong>in</strong>teressierte Multiplikatoren aus dem<br />

lokalen Raum, die Ideen <strong>und</strong> Kontakte habe. Dies zeigt die Erfahrung mit dem jes-<br />

Projekt der Landesstiftung, vor allem aber mit den Modellen von Diakonischem Werk<br />

<strong>und</strong> Evangelischem Jugendwerk <strong>Württemberg</strong> bzw. Diözesan-Caritasverband Freiburg,<br />

die jeweils beide Varianten parallel zu e<strong>in</strong>ander vorangetrieben haben bzw.<br />

noch vorantreiben <strong>und</strong> somit e<strong>in</strong>en direkten Vergleich haben.<br />

�<br />

Zusammenspiel von Verbandsebene <strong>und</strong> lokaler Ebene<br />

An den zuletzt genannten Gedanken anknüpfend lässt sich e<strong>in</strong> fünfter Faktor, an dem<br />

sich das Gel<strong>in</strong>gen bzw. Missl<strong>in</strong>gen der Modelle entscheidet, benennen:<br />

Jugendfreiwilligendienste bzw. -projekte gel<strong>in</strong>gen dort, wo Verbandsstrukturen,<br />

die (im S<strong>in</strong>ne der oben genannten Qualitätsziele) auf verschiedenen Ebenen für<br />

den E<strong>in</strong>satz freiwillig engagierter Jugendlicher geöffnet <strong>und</strong> qualifiziert s<strong>in</strong>d,<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e lokale Ebene, die funktionierende Netze <strong>und</strong> Netzknoten der <strong>Engagement</strong>förderung<br />

(Anlaufstelle usw.) aufweist, zusammentreffen.<br />

Die Bedeutung der Verbandsstruktur für Jugendfreiwilligendienste <strong>und</strong> –projekte besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass über sie<br />

• Praxisstellen zur Verfügung gestellt <strong>und</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen gewährleistet<br />

werden können,<br />

• fachliches Know-how sowohl für die Arbeit mit bestimmten Gruppen als<br />

auch mit freiwillig Engagierten vorliegt,<br />

• Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen für die Begleitung der Jugendlichen qualifiziert werden<br />

können <strong>und</strong><br />

• auf verschiedenen föderalen Ebenen Lobbyarbeit für Jugendfreiwilligendienste<br />

betrieben werden kann.<br />

Bei den projekt- oder aktionsorientierten Formen kommt den Verbänden weniger die<br />

Funktion zu, „E<strong>in</strong>satzstellen“ bereit zu stellen, als vielmehr e<strong>in</strong> „smart network<strong>in</strong>g“<br />

zu betreiben, d.h. Menschen, Ideen, Institutionen <strong>und</strong> Ressourcen <strong>in</strong> produktiver Weise<br />

zusammen zu br<strong>in</strong>gen. Der Verband muss hier als e<strong>in</strong>e Art „Kompetenzstelle für<br />

freiwilliges <strong>Engagement</strong> von Jugendlichen“ fungieren – was die besondere Herausforderung<br />

(<strong>und</strong> z. T. Schwierigkeit) markiert.<br />

Diese Offenheit für <strong>und</strong> Kompetenz <strong>in</strong> der Arbeit Jugendlichen, die sich <strong>in</strong> Freiwilligendiensten<br />

<strong>und</strong> –projekten engagieren wollen, entsteht nicht von selbst: Sie bedarf<br />

auf der strategischen Ebene e<strong>in</strong>er klaren Richtl<strong>in</strong>ienentscheidung der Verbandsleitung,<br />

auf der operativen Ebene e<strong>in</strong>er systematischen Bemühung <strong>und</strong> Investition.<br />

Die Bedeutung der lokalen Ebene für Jugendfreiwilligendienste <strong>und</strong> –projekte besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass<br />

• sich das <strong>Engagement</strong> gerade jüngerer Jugendlicher überwiegend auf das eigene<br />

Lebensumfeld bezieht,<br />

• hier die Jugendlichen am besten ansprechbar s<strong>in</strong>d (z.B. über die im Lebensraum<br />

angesiedelten Institutionen wie Schulen, Vere<strong>in</strong>e, lokale Verbandsgliederungen,<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den, Jugendzentren usw.),<br />

• sich Verb<strong>in</strong>dungen zu räumlich leicht erreichbaren Praxisstellen herstellen<br />

lassen,<br />

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