Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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Reformvorschläge der Enquete-Kommission im Überblick<br />
3.2 Reformvorschläge der Kommission im Überblick<br />
Die Kommission will <strong>in</strong> allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen (Politik, Wirtschaft,<br />
Recht) die Wahrnehmung für den eigenen Beitrag zur Bürgergesellschaft stärken<br />
<strong>und</strong> neue Kooperationsweisen fördern.<br />
In Teil C des Kommissionsberichts werden politische Handlungsempfehlungen<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven <strong>in</strong> Staat <strong>und</strong> Gesellschaft zur Verbesserung der<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen formuliert, die <strong>in</strong> konkrete Verbesserungen für freiwilliges<br />
<strong>Engagement</strong> umgesetzt werden sollen.<br />
Von staatlicher Seite geht es aus Sicht der Kommission zentral um die Frage nach der<br />
Gestaltung förderlicher Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für engagementwillige Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Bürger. Deren Belangen <strong>und</strong> Anliegen, soziale <strong>und</strong> gesellschaftliche Mit-<br />
Verantwortung zu übernehmen, soll mit Reformen entgegengearbeitet werden. Dies<br />
bedeutet, die Bürgergesellschaft als e<strong>in</strong> Netzwerk <strong>und</strong> Tätigkeitsfeld zwischen Staat,<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Familie zu stärken. Dem Staat kommt dabei nach Auffassung der<br />
Kommission die Rolle des unterstützenden Staates zu, der <strong>Engagement</strong> nicht durch<br />
unnötige bürokratische Auflagen erschwert. Die Enquetekommission sieht jedoch<br />
nicht nur den Staat gefordert, sondern spricht sich für e<strong>in</strong>e die Bürgergesellschaft fördernde<br />
Politik <strong>in</strong> allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen <strong>und</strong> Systemen aus.<br />
Die Handlungs- <strong>und</strong> Reformempfehlungen der Enquete-Kommission richten sich im<br />
E<strong>in</strong>zelnen an mehrere Adressaten, so <strong>in</strong>sbesondere an<br />
• staatliche Institutionen, Verwaltungen auf B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> kommunaler<br />
Ebene,<br />
• gesellschaftliche Organisationen <strong>und</strong><br />
• Unternehmen als Akteure <strong>in</strong> der Bürgergesellschaft.<br />
Dabei zielen die im Folgenden skizzierten Handlungsempfehlungen darauf ab:<br />
• mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger zu schaffen<br />
• Netzwerke zu schaffen <strong>und</strong> Infrastrukturen aufzubauen<br />
• Rechtliche Reformen <strong>in</strong> Angriff zu nehmen<br />
• Und Forschungsaktivitäten auszubauen, um das Wissen über <strong>Bürgerschaftliches</strong><br />
<strong>Engagement</strong> zu erweitern <strong>und</strong> dieses zu verstetigen.<br />
3.2.1 Handlungsempfehlungen für Akteursgruppen<br />
a. Handlungsempfehlungen für staatliche Institutionen<br />
Staatliche Institutionen s<strong>in</strong>d aus Sicht der Kommission so weiterzuentwickeln, dass<br />
bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong> nachhaltig, das heißt im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>e Verstetigung,<br />
gefördert wird. Dies bedeutet im e<strong>in</strong>zelnen, dass<br />
• staatliche Institutionen konsequent <strong>in</strong> Richtung auf e<strong>in</strong>e stärkere Bürgerorientierung<br />
weiterentwickelt werden sollten <strong>und</strong><br />
• diese Entwicklung durch rechtliche Regelungen gestützt wird.<br />
Im Detail steht damit den Verwaltungen e<strong>in</strong>e anspruchsvolle <strong>und</strong> herausfordernde<br />
Aufgabe bevor. Sie s<strong>in</strong>d, wo möglich, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „Entbürokratisierung“ bürgerorientiert<br />
zu gestalten. Die Enquete-Kommission spricht hier die folgenden Handlungsempfehlungen<br />
aus:<br />
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