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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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2.3.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

a. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Studie<br />

Örtliche Anlaufstellen zur <strong>Engagement</strong>förderung<br />

Die “Zukunftskommission Gesellschaft 2000" der baden-württembergischen Landesregierung<br />

legte im Dezember 1999 ihren Abschlußbericht vor<br />

(ZUKUNFTSKOMMISSION 1999). Im dritten Hauptteil des Berichts ”Gesellschaftliches<br />

<strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> Wege der Mitverantwortung” schlägt die Kommission als e<strong>in</strong>en<br />

Weg der Förderung gesellschaftlichen <strong>Engagement</strong>s die E<strong>in</strong>richtung von ”Börsen für<br />

Bürgerarbeit” vor:<br />

”Zur Verbesserung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (für Bürgerarbeit – Anm. d. Autors)<br />

sollte e<strong>in</strong> Netzwerk von lokalen Börsen geschaffen werden, die als Vermittlungsstelle<br />

für freiwillige Dienste <strong>und</strong> als Anlaufpunkt für Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger dienen, die<br />

sich gern engagieren möchten. E<strong>in</strong> 'Landeskuratorium Bürgerarbeit' soll diese Aktivitäten<br />

wissenschaftlich begleiten <strong>und</strong> beraten <strong>und</strong> auch gegenüber der Politik vertreten”<br />

(ZUKUNFTSKOMMISSION 1999, S. 167; vgl. ausführlich a. a. O. 153 f.).<br />

Mit dieser Empfehlung greift die Zukunftskommission e<strong>in</strong>es der wesentlichen Ergebnisse<br />

der sechs Bürgerforen zum Thema ”Gesellschaftliches <strong>Engagement</strong>” auf, die<br />

(am Modell der Planungszelle orientiert) im Laufe der Kommissionsarbeit durchgeführt<br />

worden waren. Das auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Foren erarbeitete ”Bürgergutachten<br />

<strong>Ehrenamt</strong> <strong>und</strong> gesellschaftliches <strong>Engagement</strong>” führt aus:<br />

”Gesellschaftliches <strong>Engagement</strong> wird gebremst durch gravierende Informationsdefizite.<br />

Deshalb soll als Informationsbasis e<strong>in</strong> für jedermann erreichbares, partei- <strong>und</strong><br />

verbandsneutrales Kontaktbüro <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de/ im Stadtteil zur Vermittlung von Informationen<br />

<strong>und</strong> Tätigkeiten <strong>und</strong> zur Beratung für bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong> geschaffen<br />

werden. Wichtig ist hier die Unabhängigkeit. Deshalb ist die Klärung der<br />

Gr<strong>und</strong>f<strong>in</strong>anzierung von großer Bedeutung. (...) Das Bürgerbüro sollte nicht nur reagieren,<br />

sondern von sich aus aktiv auf die Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger zugehen”<br />

(ZUKUNFTSKOMMISSION 1999, 180 f.).<br />

Das Gutachten formuliert sodann e<strong>in</strong>e Reihe sehr konkreter Vorschläge zu den<br />

Hauptaufgaben, zu Trägerschaft, F<strong>in</strong>anzierung, Personalausstattung <strong>und</strong> Organisationsstruktur<br />

der avisierten Bürgerbüros (vgl. a. a. O. 181f).<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Dr. Erw<strong>in</strong> Teufel hatte am 16. Oktober 2000 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rede vor dem<br />

Städtetag <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> Stuttgart nochmals unterstrichen, er halte<br />

”Anlaufstellen, Bürgerbüros - oder wie immer Sie es nennen wollen - für ehrenamtliches,<br />

bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> jeder Geme<strong>in</strong>de des Landes <strong>in</strong> den nächsten<br />

zwei Jahren für notwendig, s<strong>in</strong>nvoll <strong>und</strong> machbar”.<br />

In der Koalitionsvere<strong>in</strong>barung vom April 2001 heißt es u. a.: "Die Regierungskoalition<br />

wird die Anregung der Zukunftskommission Gesellschaft 2000 zur Schaffung so<br />

genannter "Börsen für Bürgerarbeit" aufgreifen. Diese Börsen sollen als örtliche Anlaufstelle<br />

für Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger dienen, die sich gerne engagieren möchten. Wir<br />

bitten die Kommunen, solche Anlaufstellen e<strong>in</strong>zurichten".<br />

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