Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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a. Quantitative Ausweitung<br />
<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
Die Zahl der ausgebildeten Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren hat sich mit derzeit 915<br />
engagierten Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger erheblich vergrößert. Damit ist e<strong>in</strong>e neue<br />
Struktur von Ansprechpartner/<strong>in</strong>nen für <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> den<br />
Kommunen entstanden. Zugleich stellt sich verstärkt die Frage, wie e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen<br />
e<strong>in</strong>heitliches Aufgabenprofil bzw. e<strong>in</strong>e Identität der Bürgermentor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgermentoren gewahrt werden kann.<br />
Dort, wo es gel<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune engagierte Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger aus verschiedenen<br />
<strong>Engagement</strong>feldern als Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren zu gew<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>erseits<br />
<strong>in</strong> der örtlichen <strong>Engagement</strong>landschaft gut verankert s<strong>in</strong>d, andererseits bereit<br />
<strong>und</strong> befähigt s<strong>in</strong>d, sich unabhängig von bestimmten Themen <strong>und</strong> Initiativen um das<br />
Bürgerschaftliche <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> ihrem Geme<strong>in</strong>wesen zu kümmern, hat man es mit<br />
Personen zu tun, die mit Recht als Ansprechpartner/<strong>in</strong>nen für die engagierte Bürgerschaft<br />
dieser Kommune gelten können. Dieser Umstand hat mit Blick auf die Kommunikation<br />
zwischen der örtlichen Ebene <strong>und</strong> der Landesebene der BE-Förderung e<strong>in</strong>e<br />
nicht zu unterschätzende Bedeutung.<br />
Im Rahmen von Städte-, Geme<strong>in</strong>de- <strong>und</strong> Landkreisnetzwerk die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Mentoren systematisch als Ansprechpartner für BE <strong>in</strong> den Kommunen berücksichtigen.<br />
War bislang die Kommunalpolitik durch den/die (Ober)bürgermeister/<strong>in</strong> angesprochen,<br />
die Verwaltung durch e<strong>in</strong>e/n als solche/n benannte/n Ansprechpartner/<strong>in</strong> für<br />
bürgerschaftliches <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> die Fachkräfte über e<strong>in</strong>e ggf. vorhandene örtliche<br />
Anlaufstelle, so könnten jetzt die engagierten Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger über die Bürgermentor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgermentoren vertreten bzw. angesprochen werden. Die Aufgabe<br />
des/der Bürgermentor/<strong>in</strong> bietet dafür zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e relative Legitimation.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Profil- <strong>und</strong> Identitätsbildung besteht dar<strong>in</strong>, dass<br />
die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren Gelegenheit haben, untere<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Kontakt zu bleiben<br />
<strong>und</strong> sich über ihre Aufgaben auszutauschen. E<strong>in</strong> erster Ansatzpunkt s<strong>in</strong>d gegenseitige<br />
Praxisbesuche von Mentorenkurs-Teilnehmer/<strong>in</strong>nen bereits während der Ausbildungsphase.<br />
Auf die Dauer gesehen, stellt die lokale Ebene e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />
Ansatzpunkt dar: In e<strong>in</strong>igen Städten wird bereits mit Mentorennetzwerken, Mentorenstammtischen<br />
usw. experimentiert. Aber auch auf Landesebene wurden erste Ansätze<br />
erprobt, z.B. mit bislang zwei Mentorenkonferenzen am 22.09.2001 <strong>in</strong> Bruchsal (ca.<br />
70 Teilnehmende) <strong>und</strong> am 21.03.2003 <strong>in</strong> Stuttgart (ca. 130 Teilnehmende).<br />
Schließlich ist (<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den vergangenen 12 Monaten) für die Verantwortlichen<br />
im Landesnetzwerk BE klar geworden, dass die Mentor/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentorentra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mentorentra<strong>in</strong>er – also diejenigen Personen, die jeweils die lokalen<br />
Kurse vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt haben – auch über diese Kurse h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Funktion für das Mentorenkonzept haben. In Reaktion auf diese Erfahrung wurde<br />
im Sommer 2003 beschlossen, das Mentorenkonzept an dieser Stelle weiter zu entwickeln:<br />
• Am 13.05.2002 war zu e<strong>in</strong>em ersten Mentorentra<strong>in</strong>er-Treffen nach Filderstadt<br />
e<strong>in</strong>geladen worden, e<strong>in</strong> zweites Treffen hatte am 15.11.2002 <strong>in</strong> Vaih<strong>in</strong>gen/Enz<br />
stattgef<strong>und</strong>en. Diese Konferenzen sollen mit e<strong>in</strong>er Frequenz von zwei Treffen<br />
im Jahr zur Regel werden. Sie dienen sowohl dem Erfahrungsaustausch als<br />
auch der Information über Entwicklungen im Landesnetzwerk.<br />
• Ab den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsr<strong>und</strong>en im Herbst 2003 werden die Mentorentra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>nen<br />
gebeten, nach Abschluss des von ihnen verantworteten lokalen Mentorenkur<br />
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