Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Tätigkeitsbereichen variieren, wie auch auf e<strong>in</strong>en von außen sich ergebenden Erwartungsdruck.<br />
Abb. 8: Me<strong>in</strong> Verband wird sich stärker für neue Beteiligungsformen öffnen (n=193)<br />
Nach Verbandstyp unterschieden (Abb. 8) ist <strong>in</strong>sbesondere bei den Wohlfahrtsverbänden<br />
die Intention entwickelt, sich stärker für neue Beteiligungsformen zu öffnen<br />
(96,4 %). Diese <strong>in</strong> unserer Befragung vorkommende überdurchschnittliche Bereitschaft<br />
könnte durchaus darauf verweisen, dass die Wohlfahrtsverbände hier bereits über<br />
e<strong>in</strong>en gewissen Erfahrungsreichtum verfügen <strong>und</strong> diesen auch vermehrt <strong>in</strong> andere<br />
Handlungsfelder fruchtbar e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen bereit s<strong>in</strong>d. Auch <strong>in</strong> den weiteren karitativsozialen<br />
Verbänden (70,2 %) <strong>und</strong> Jugendverbänden (69,8 %) ist e<strong>in</strong>e deutliche Bereitschaft<br />
erkennbar, sich stärker für neue Beteiligungsformen <strong>und</strong> bürgerschaftliche<br />
Aktivitäten zu öffnen. Wir f<strong>in</strong>den darüber h<strong>in</strong>aus überdurchschnittliche Absichtserklärungen<br />
bezüglich e<strong>in</strong>er Öffnung für neue Beteiligungsformen auch bei den Familien-<br />
<strong>und</strong> Frauenverbänden (81,3 %), den Umweltverbänden (80 %) <strong>und</strong> im Bereich<br />
Politik <strong>und</strong> Wirtschaft (81,8 %); hier beispielsweise bei den Gewerkschaften. Weniger<br />
Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Öffnung wird bei den soziokulturellen Verbänden (50 %)<br />
<strong>und</strong> im Sportbereich (44,4 %) gesehen. Im soziokulturellen Bereich ersche<strong>in</strong>t damit<br />
„<strong>in</strong>nerverbandlich“ die Beteiligungsform („Gesang“, „Musik“, „Sport“) festgelegter,<br />
während <strong>in</strong> den anderen Bereichen möglicherweise e<strong>in</strong>e größere Offenheit <strong>und</strong> Variationsmöglichkeit<br />
h<strong>in</strong>sichtlich möglicher Beteiligungsformen besteht. Nicht auszuschließen<br />
ist jedoch, dass gerade im soziokulturellen Bereich solche Überlegungen<br />
dann verstärkt angestellt werden, wenn im gesellschaftlichen Wandel bestimmte Traditionen<br />
relativiert werden <strong>und</strong> zu ihrem Erhalt neue Bündnisse e<strong>in</strong>gegangen werden<br />
müssen. Gerade der sportliche Bereich zeigt (siehe unten, Tab. 1) e<strong>in</strong>e verstärkte Bereitschaft,<br />
sich künftig zum Geme<strong>in</strong>wesen h<strong>in</strong> zu öffnen, wenngleich der Sport (natürlich)<br />
se<strong>in</strong> Hauptbetätigungsfeld bleibt.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Unterscheidung nach „lokaler Ebene“ <strong>und</strong> „Landesebene“ wird deutlich,<br />
dass sich die Öffnung der Verbände für neue Beteiligungsformen <strong>und</strong> bürgerschaftliche<br />
Aktivitäten überwiegend auf der „lokalen Ebene“ der Verbandsgliederungen<br />
<strong>in</strong> Kommunen <strong>und</strong> Stadt- bzw. Landkreisen vollzieht. Über drei Viertel<br />
216<br />
Me<strong>in</strong> Verband wird sich stärker für neue Beteiligungsformen<br />
öffnen<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Wohlfahrtsverbände<br />
weitere caritativ-soziale Verbände<br />
soziokulturelle Verbände<br />
Sportverbände<br />
Verbände für Jugend<br />
Familien-, Frauenverbände<br />
Umweltverbände<br />
Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
<strong>in</strong>sgesamt