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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Neue Formen von Jugendfreiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten<br />

wandes ehrenamtlich nur schwerlich bewältigt werden könne“<br />

(LANDESSTIFTUNG 2003, S. 54).<br />

• Was die Ansiedlung bzw. Trägerschaft angeht, so zeichnet sich ke<strong>in</strong>e abschließend<br />

e<strong>in</strong>heitliche Position ab: Als Argument für die Ansiedlung bei e<strong>in</strong>em<br />

(e<strong>in</strong>zelnen) freien Träger - z.B. Wohlfahrts-, Sport- oder Jugendverband<br />

- wird die hier vorhandene Fachkompetenz <strong>in</strong>s Feld geführt. Andererseits<br />

könnte sich e<strong>in</strong>e solche Lösung dem Verdacht aussetzen, die Anlaufstelle<br />

solle vor allem die trägereigenen Interessen bedienen (vgl. a. a. O.). E<strong>in</strong>ig war<br />

man sich jedoch, dass e<strong>in</strong>e solche Stelle, wo auch immer organisatorisch angesiedelt,<br />

<strong>in</strong> der Praxis „trägerübergreifend operieren“ müsse (ebd. S. 67) <strong>und</strong><br />

die Eigenständigkeit verschiedener Akteure (Jugendliche, E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Kommunen usw.) zu beachten habe, die von ihr geleistete Koord<strong>in</strong>ation also<br />

ke<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung darstellen dürfe.<br />

Um die Örtlichen Anlaufstellen <strong>in</strong> die Lage zu versetzten, diese Aufgaben wahrzunehmen,<br />

wären drei D<strong>in</strong>ge hilfreich, die kurzfristig umgesetzt werden könnten: a) e<strong>in</strong><br />

schriftliches Info-Paket über derzeit <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> praktizierte Freiwilligen-<br />

Modelle e<strong>in</strong>schließlich Kontaktadressen; b) e<strong>in</strong> Informations- <strong>und</strong> Fachtag mit den <strong>in</strong><br />

den Anlaufstellen tätigen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> Vertreter/<strong>in</strong>nen der Modellträger<br />

andererseits; c) Aufbau e<strong>in</strong>er Internetplattform (z.B. im Rahmen des geplanten<br />

baden-württembergischen Freiwilligen-Portals) mit e<strong>in</strong>er Übersicht über die<br />

derzeit praktizierten Modelle <strong>und</strong> L<strong>in</strong>ks zu den jeweiligen Präsentationen, auf die die<br />

Anlaufstellen für aktuelle Informationen zugreifen können.<br />

Strategie 4: Auf Landesebene e<strong>in</strong>e Dialogplattform „Jugendfreiwilligendienste/-projekte“<br />

aufbauen<br />

Das von vielen, mit dem Thema Freiwilligendienste befassten Akteuren, derzeit als<br />

unbefriedigend erlebte Nebene<strong>in</strong>ander verschiedenster Modelle, führt zum e<strong>in</strong>en zu<br />

der bereits zitierten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em ersten Lösungsversuch zugeführten Forderung nach<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen, klaren Begrifflichkeit. Zum anderen wurde die Frage zur Diskussion<br />

gestellt, ob es - da die meisten Träger von Freiwilligendiensten landesweit oder<br />

zum<strong>in</strong>dest regional operieren - „neben den lokalen Clear<strong>in</strong>gstellen e<strong>in</strong>er übergeordneten<br />

Plattform“ bedürfe, „die wiederum Informationen zusammenträgt <strong>und</strong> auf die<br />

lokale Ebene zurückspielt“ (LANDESSTIFTUNG 2003, S. 67). Auch die gerade bereits<br />

formulierte Idee e<strong>in</strong>er landesweiten Datenbank, <strong>in</strong> der sich alle Freiwilligendienst-<br />

Programme bzw. Freiwilligenprojekte recherchieren ließen, wurde <strong>in</strong>s Spiel gebracht<br />

(ebd. S. 53).<br />

Nur im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Zwischenbemerkung sei daran er<strong>in</strong>nert, dass es längst verschiedenste<br />

Kooperationsbeziehungen sowohl zwischen e<strong>in</strong>zelnen Trägern (z.B. Caritasverband<br />

<strong>und</strong> Diakonisches Werk bei „engagiert plus“) als auch zwischen Verbänden<br />

<strong>und</strong> Kommunen (z.B. bei „jes“ oder Projekten der agentur mehrwert) oder Verbänden<br />

<strong>und</strong> Landesm<strong>in</strong>isterien (bereits seit langem beim FSJ, seit kürzerer Zeit z.B. bei den<br />

Schülermentoren-Programmen) gibt. Anders gesagt: zum<strong>in</strong>dest auf der operativen Ebene<br />

wurden längst pragmatische Lösungen quer zu Trägern <strong>und</strong> Modellen gef<strong>und</strong>en,<br />

die offenbar gut funktionieren. An diese Ansätze kann <strong>und</strong> sollte angeknüpft werden.<br />

Bei der Suche nach e<strong>in</strong>er Antwort, ob e<strong>in</strong>e „landesweite Clear<strong>in</strong>gstelle“ s<strong>in</strong>nvoll oder<br />

sogar notwenig ist, schlagen wir vor, nicht von Struktur- bzw. Organisations-<br />

Szenarien auszugehen (wie könnte e<strong>in</strong>e solche Stelle aussehen, wo könnte sie angesiedelt<br />

se<strong>in</strong> usw.), sondern von den anstehenden Aufgaben, die es zu lösen gilt. Unserer<br />

E<strong>in</strong>schätzung nach geht es um (m<strong>in</strong>destens) folgende fünf Punkte:<br />

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