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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

2. EXEMPLARISCHE EMPIRISCHE BEOBACHTUNGEN UND<br />

ANALYSEN<br />

2.1 Förderung des <strong>Engagement</strong>s von Jugendlichen durch<br />

neue Formen von Freiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten<br />

2.1.0 Thesen<br />

1. Auch <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> werden derzeit verschiedene Modelle erprobt, die<br />

das freiwillige <strong>Engagement</strong> von jungen Menschen fördern sollen. E<strong>in</strong>ige dieser<br />

Modelle laufen bereits seit e<strong>in</strong>igen Jahren, andere s<strong>in</strong>d erst vor kurzem gestartet.<br />

2. Damit f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> e<strong>in</strong>e ausgesprochen vielfältige, bunte<br />

Landschaft bekannter <strong>und</strong> neuer Ansätze, Jugendliche für e<strong>in</strong> freiwilliges <strong>Engagement</strong><br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Es entsteht das Bild e<strong>in</strong>es fließenden Kont<strong>in</strong>uums, das von<br />

den klassischen, stark formalisierten <strong>und</strong> gesetzlich geregelten Freiwilligendiensten<br />

auf der e<strong>in</strong>en Seite (Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches<br />

Jahr, Auslandse<strong>in</strong>sätze) über verschiedenste Modelle „neuer Freiwilligendienste“<br />

bis zu bewährten <strong>und</strong> neuen Ansätzen <strong>in</strong> der (verbandlichen, kirchlichen <strong>und</strong> offenen)<br />

Jugendarbeit auf der anderen Seite reicht.<br />

3. Bei <strong>in</strong> mancher H<strong>in</strong>sicht fließenden Übergängen zeigt sich doch e<strong>in</strong>e deutlich erkennbare<br />

Scheidel<strong>in</strong>ie zwischen Vollzeitdiensten - unabhängig davon, bei welchem<br />

Träger sie angesiedelt s<strong>in</strong>d, ob es sich um etablierte oder neue Modelle<br />

handelt, ob sie vier oder 18 Monate dauern, ob sie sich auf den Sozialbereich oder<br />

den Sport fokussieren - <strong>und</strong> projekt- oder aktionsorientierte Ansätze - unabhängig<br />

davon, ob sie „kompakt“ (e<strong>in</strong> Tag, e<strong>in</strong> Wochenende, zwei Wochen) oder „alltagsbegleitend“<br />

(e<strong>in</strong>ige St<strong>und</strong>en pro Woche oder Monat) angelegt s<strong>in</strong>d.<br />

4. Im Zusammenhang mit der Erprobung von neuen Modellen von Jugendfreiwilligendiensten<br />

<strong>und</strong> –projekten kommt es zu Kontroversen die auf notwenige konzeptionelle,<br />

term<strong>in</strong>ologische <strong>und</strong> juristische, aber auch engagementpolitische Klärungen<br />

h<strong>in</strong>weisen.<br />

5. Die von verschiedenen Trägern erprobten neuen Modelle für Jugendfreiwilligendienste<br />

<strong>und</strong> Jugendfreiwilligenprojekte haben für alle Beteiligten vielfältigen<br />

Nutzen („benefits“) gestiftet. Insbesondere die engagierten Jugendlichen selbst<br />

ziehen überwiegend e<strong>in</strong>e positive Bilanz.<br />

6. Die Basisqualität der erprobten Modelle liegt <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> zwei Aspekten: In<br />

der Ermöglichung sozialen Lernens <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Stärkung der Bürgergesellschaft.<br />

Damit s<strong>in</strong>d Begründungen für die S<strong>in</strong>nhaftigkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit solcher Modelle<br />

formuliert, die ihre Geltung unabhängig von der Debatte über die Folgen e<strong>in</strong>es<br />

potentiellen Wegfalls von Wehr- <strong>und</strong> zivilem Ersatzdienst haben.<br />

7. Der Nutzen <strong>und</strong> die Qualität der neuen Modelle für Jugendfreiwilligendienste <strong>und</strong><br />

–projekte verdanken sich erheblichen personellen, konzeptionellen <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen<br />

Leistungen der Modellträger <strong>und</strong> ihrer Kooperationspartner. Insofern lässt<br />

sich e<strong>in</strong>e Reihe von Erfolgsfaktoren für gel<strong>in</strong>gende Freiwilligendienste bzw. –<br />

projekte benennen: E<strong>in</strong> breites Spektrum unterschiedlich ausgestalteter Modelle,<br />

verb<strong>in</strong>dliche Qualitätsziele der e<strong>in</strong>zelnen Dienste <strong>und</strong> Projekte, Anerkennung <strong>und</strong><br />

Würdigung der engagierten Jugendlichen, Kompetente, akzeptierte <strong>und</strong> breit vernetzte<br />

"Makler" oder „Wegbereiter“ für die Dienste <strong>und</strong> Projekte, Zusammenspiel<br />

von Verbandsebene <strong>und</strong> lokaler Ebene.<br />

8. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er begrifflichen Klärung wird vorgeschlagen, von Jugend-<br />

Freiwilligendiensten dann zu sprechen, wenn es um Modelle geht, die im S<strong>in</strong>ne<br />

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