Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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1.2.4 Lokale Agenda 21<br />
<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
a. Entstehungszusammenhang des Konzepts „Lokale Agenda 21“<br />
Die weltweite Diskussion über die global auftretenden ökologischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Krisenersche<strong>in</strong>ungen fand zunächst relativ spezialisiert statt. In den 1970er <strong>und</strong><br />
1980er Jahren floss sie zunehmend zusammen. Diese Debatte fand e<strong>in</strong>en Höhepunkt<br />
im 1987 erschienenen Bericht der UNO-Kommission „Weltkommission für Umwelt<br />
<strong>und</strong> Entwicklung“ WCED unter dem Vorsitz der damaligen norwegischen M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />
Br<strong>und</strong>landt. Dieser Bericht nahm e<strong>in</strong>e umfassende Analyse weltweiter<br />
Krisenphänomene vor. Er betonte die E<strong>in</strong>sicht, dass ökologische, ökonomische <strong>und</strong><br />
soziale Probleme <strong>in</strong> kausalem Zusammenhang stehen <strong>und</strong> sich deshalb nicht mit der<br />
gewohnten ressortorientierten Herangehensweise <strong>und</strong> e<strong>in</strong>dimensionalen Zielvorstellungen<br />
lösen lassen. Es wurde e<strong>in</strong> für die globale Ebene neuer Zielbegriff vorgeschlagen,<br />
der diesen kausalen Zusammenhängen gerecht wird: susta<strong>in</strong>able development,<br />
<strong>in</strong>s Deutsche häufig als „nachhaltige Entwicklung“ übersetzt.<br />
Als Antwort auf diesen „Br<strong>und</strong>landt-Bericht“ fand 1992 im brasilianischen Rio de<br />
Janeiro die erste UNO-Konferenz für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung (UNCED) statt. E<strong>in</strong>es<br />
ihrer von 179 Teilnehmerstaaten unterzeichneten Schlussdokumente war die Agenda<br />
21. Während der Br<strong>und</strong>landt-Bericht se<strong>in</strong>en Schwerpunkt bei der Problemanalyse<br />
setzt, ist die Agenda 21 e<strong>in</strong> Katalog von Maßnahmen, die dem Erreichen des Ziels<br />
„susta<strong>in</strong>ability“ dienen sollen. Die Agenda 21 richtet ihre Empfehlungen vor allem an<br />
<strong>in</strong>ternationale Gremien <strong>und</strong> Nationalregierungen, spricht jedoch auch alle anderen<br />
politischen Ebenen <strong>und</strong> letztlich alle Akteure an. In e<strong>in</strong>em eigenen Kapitel werden die<br />
Kommunen der Unterzeichnerstaaten aufgefordert, e<strong>in</strong>e eigene – lokale – Agenda 21<br />
zu erarbeiten, um die Kommune <strong>in</strong> Richtung des Ziels der Nachhaltigkeit zu entwickeln.<br />
Seitdem haben weltweit tausende Kommunen e<strong>in</strong>en Lokalen Agenda 21-Prozess e<strong>in</strong>geleitet,<br />
wobei e<strong>in</strong> Schwerpunkt <strong>in</strong> Europa liegt. Da das entsprechende Kapitel 28 <strong>in</strong><br />
der Agenda 21 kurz ist, trafen sich 1994 (im dänischen Aalborg) <strong>und</strong> 1996 (<strong>in</strong> Lissabon)<br />
zahlreiche europäische Kommunen, um diese Angaben zu operationalisieren <strong>und</strong><br />
für die kommunale Praxis handhabbar zu machen. Seit der Charta von Aalborg <strong>und</strong><br />
der Lissabonner Erklärung lässt sich von e<strong>in</strong>em „Konzept Lokale Agenda 21“ sprechen.<br />
b. Das Konzept Lokale Agenda 21<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage der drei genannten Gr<strong>und</strong>lagendokumente wird im Folgenden das<br />
Konzept Lokale Agenda 21 skizziert. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben zur<br />
Funktionsweise e<strong>in</strong>es Agenda-Prozesses über zahlreiche Textstellen der Agenda 21<br />
verstreut s<strong>in</strong>d, dass es also nicht ausreicht, lediglich das Kapitel 28 heranzuziehen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätze<br />
der Erstellung e<strong>in</strong>er Lokalen Agenda 21<br />
nach der Agenda 21, der Charta von Aalborg <strong>und</strong> der Lissabonner Erklärung<br />
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