Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Beispiel 3: Streitschlichtung am Peut<strong>in</strong>ger Gymnasium <strong>in</strong> Ellwangen 13<br />
Das seit 1995 laufende Gewaltpräventionsprojekt am Peut<strong>in</strong>ger Gymnasium, das verbaler<br />
<strong>und</strong> psychischer Gewalt begegnen will, schloss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Phase Klassengespräche,<br />
Projekttage <strong>und</strong> Selbstbehauptungskurse für Mädchen <strong>und</strong> Jungen aller<br />
Klassenstufen mit e<strong>in</strong>. Es folgte Elternarbeit, das Kollegium setzte sich mit dem<br />
Thema an e<strong>in</strong>em Pädagogischen Tag ause<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> im Anschluss bildete sich e<strong>in</strong>e<br />
Arbeitsgruppe aus Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer, ab 2002 e<strong>in</strong>e Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft. Eltern<br />
<strong>und</strong> Schülerschaft s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>bezogen. Die Schülerpat<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülerpaten der fünften<br />
Klassen, die für das Thema Gewalt an der Schule sensibilisiert s<strong>in</strong>d, arbeiten mit<br />
den Vertrauenslehrern <strong>und</strong> Vertrauenslehrer<strong>in</strong>nen sowie Klassenlehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Klassenlehrern zusammen. Erörtert wird, das Gewaltpräventionsprojekt mit dem<br />
Streitschlichter- <strong>und</strong> Mentorenprogramm als weiteren Bauste<strong>in</strong>en zu verb<strong>in</strong>den. Die<br />
Ziele des Projekts s<strong>in</strong>d:<br />
• Sensibilisierung für Gewalt bei allen am Schulleben Beteiligten, Konfliktsituationen<br />
im Vorfeld erkennen <strong>und</strong> angemessen reagieren<br />
• Schaffung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Problembewusstse<strong>in</strong>s, unterschiedliche Formen<br />
der Gewalt erkennen <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihrer Wirkung e<strong>in</strong>schätzen<br />
• Austausch, Zusammenarbeit <strong>und</strong> An-e<strong>in</strong>em-Strang-Ziehen<br />
• Vernetzung mit städtischen Institutionen: Polizei, Frauen- <strong>und</strong> Jugendbeauftragte,<br />
Jugendsozialarbeit, K<strong>in</strong>derschutzb<strong>und</strong>, etc.<br />
Die Schule will e<strong>in</strong>e Schulkultur schaffen, <strong>in</strong> der sich alle am Schulleben Beteiligten<br />
gegenseitig unterstützen. Zur Verwirklichung dieser Zielsetzungen wird als notwendig<br />
betrachtet, dass die Schule verstärkt mit den Eltern <strong>und</strong> außerschulischen Institutionen<br />
zusammenarbeitet.<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen:<br />
• Die praktische Umsetzung des Streitschlichter-Verfahrens geschieht <strong>in</strong> den<br />
Schulen auf unterschiedliche Weise.<br />
• Lehrer<strong>in</strong>nen/Lehrer <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler entwickeln durch Übung <strong>in</strong><br />
mediativer Streitschlichtung e<strong>in</strong>en anderen Umgang mit Konflikten.<br />
• Die ausgebildeten Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pädagogen betreiben auf Gr<strong>und</strong>lage der gewonnenen<br />
Erkenntnisse Sozialtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit den Klassen <strong>und</strong> führen selbst Streitschlichtungsgespräche<br />
durch <strong>und</strong>/oder sie bilden Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler zu<br />
Schülerschlichtern aus <strong>und</strong> begleiten diese.<br />
Hier zeigt die mediative Streitschlichtung e<strong>in</strong>en neuen Weg auf.<br />
Die Ergebnisse der Streitschlichter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Streitschlichter-Projekte zeigen, dass<br />
Lehrer-Schüler-Beziehungen, <strong>in</strong> denen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler e<strong>in</strong> konstruktives,<br />
sich an geme<strong>in</strong>samen Regeln orientierendes Mite<strong>in</strong>ander erleben <strong>und</strong> sich ernst genommen<br />
fühlen, Gewaltausübungen seitens der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler entgegenwirken<br />
können. Darauf aufbauend, werden auch die Sozialbeziehungen <strong>und</strong> die<br />
Selbstregulationsfähigkeiten der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler gefördert. Durch das Beobachten<br />
anderer Personen wird neues Verhalten gelernt <strong>und</strong> soziale Kompetenz er<br />
13 Ansprechpartner<strong>in</strong> : Cornelia Hummel, Peut<strong>in</strong>ger Gymnasium, Peut<strong>in</strong>gerstr.16, 73479 Ellwangen,<br />
Tel. 0 79 61-92 49 80 ; Fax 079 61/9 24 98-88; email: <strong>in</strong>fo@peut<strong>in</strong>ger-gymnasium.de<br />
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