Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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1.2.5 Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention<br />
<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
Das Thema Krim<strong>in</strong>alprävention ist im Zusammenhang mit Fragen der Reorganisation<br />
der <strong>in</strong>neren Sicherheit verstärkt seit Mitte der 90er Jahre Gegenstand der Krim<strong>in</strong>alpolitik<br />
<strong>und</strong> manifestiert sich <strong>in</strong> der Entwicklung von Programmen, die vor allem auf<br />
kommunaler Ebene ansetzen.<br />
Sowohl e<strong>in</strong> Anstieg der Krim<strong>in</strong>alitätszahlen, wie der Krim<strong>in</strong>alitätsfurcht <strong>in</strong> den 90er<br />
Jahren haben zu neuen Überlegungen <strong>in</strong> der Krim<strong>in</strong>alitätsbekämpfung <strong>und</strong> Krim<strong>in</strong>alpolitik<br />
<strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er Ergänzung repressiver Mittel der Strafverfolgung durch<br />
Verstärkung des Präventionsanliegens geführt, mit dem Ziel, über Vorsorge <strong>und</strong> Vorbeugung<br />
Gefahren für die öffentliche Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung zu begegnen. Diese<br />
Aufgabe wird nicht nur als e<strong>in</strong>e polizeiliche, sondern als e<strong>in</strong>e gesamtgesellschaftliche<br />
betrachtet. Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention (KKP) ist folglich e<strong>in</strong> Zeichen des Wandels<br />
von repressiver zu präventiver Krim<strong>in</strong>alpolitik.<br />
„KKP“ ist e<strong>in</strong> Handlungsprogramm, das e<strong>in</strong>e Krim<strong>in</strong>alitätsverhütung <strong>in</strong> den Kommunen<br />
unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung aller gesellschaftlichen Kräfte sowie im Wege e<strong>in</strong>er Vernetzung<br />
von Präventionsaktivitäten erreichen will. Es geht um neue Strategien e<strong>in</strong>er<br />
kommunalen Sicherheitspolitik im Rahmen e<strong>in</strong>es koproduktiven Zusammenwirkens<br />
von Polizei, kommunalen Funktions- <strong>und</strong> Mandatsträgern <strong>und</strong> Bevölkerung, um Krim<strong>in</strong>alität<br />
abzubauen <strong>und</strong> das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.<br />
E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung kommt dem bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong> zu: Engagierte<br />
Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger wirken mit bei der Präventionsarbeit <strong>in</strong> Schulen <strong>und</strong><br />
Jugendhäusern, <strong>in</strong> Projekten zur Aussiedler<strong>in</strong>tegration, „sicheren Innenstadt“ oder der<br />
Bekämpfung von „häuslicher Gewalt“ (s. u.).<br />
Hier konnte der Innenm<strong>in</strong>ister des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im Februar 2002 83<br />
Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger für ihr herausragendes <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> der Kommunalen<br />
Krim<strong>in</strong>alprävention würdigen.<br />
Das im Jahre 1997 auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Empfehlung der kommunalen Landesverbände<br />
<strong>und</strong> des Innenm<strong>in</strong>isteriums <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> landesweit e<strong>in</strong>geführte Programm<br />
„Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“ ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> 300 Städten, Geme<strong>in</strong>den<br />
<strong>und</strong> Landkreisen mit über 500 Projekten vertreten. Bei der Umsetzung dieses Programms<br />
spielt <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, aber auch die<br />
Vernetzung auf Landesebene, wie sie mit der E<strong>in</strong>richtung des ressortübergreifenden<br />
Projektbüros „Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“ im Innenm<strong>in</strong>isterium erreicht worden<br />
ist (vgl. Punkt 1.1.2, S. 39).<br />
Um die vielfältigen Aktivitäten zur Verhütung von Straftaten auf Landesebene bereits<br />
<strong>in</strong> der Phase der Ideenf<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Projektplanung zu bündeln <strong>und</strong> ressortübergreifende<br />
krim<strong>in</strong>alpräventive Konzepte zu entwickeln, wurde im Juli 2002 beim Innenm<strong>in</strong>isterium<br />
das ressortübergreifende Projektbüro „Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“<br />
19 e<strong>in</strong>gerichtet. Es fungiert als Koord<strong>in</strong>ierungs- <strong>und</strong> Lenkungsorgan, das sich aus<br />
Vertretern des M<strong>in</strong>isteriums für Kultus, Jugend <strong>und</strong> Sport, des Sozialm<strong>in</strong>isteriums,<br />
des Justizm<strong>in</strong>isteriums <strong>und</strong> des Innenm<strong>in</strong>isteriums, sowie der Kommunalen Landesverbände<br />
zusammensetzt. Aufgabe des Projektbüros ist es, die Präventionsarbeit noch<br />
enger zu verzahnen. Das Projektbüro „Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“<br />
• analysiert Entwicklungen <strong>und</strong> stellt Handlungsbedarf fest,<br />
• identifiziert Themenfelder für neue Konzepte,<br />
19 Kontaktadresse: Projektbüro Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention beim Innenm<strong>in</strong>isterium <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>, Dorotheenstr. 6, 70173 Stuttgart. Tel. 0711/231-5551; email: projektbuerokkp@im.bwl.de;<br />
Internet: www.praevention-bw.de.<br />
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