Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
c) Wie kommen wir dorth<strong>in</strong>? = Erarbeitung <strong>und</strong> Umsetzung von Maßnahmenprogrammen<br />
• Breite <strong>und</strong> echte Bürgerbeteiligung: “echt” me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e tatsächliche <strong>und</strong> frühzeitige<br />
Beteiligung der Bürgerschaft an der Vorbereitung politischer Entscheidungen,<br />
<strong>und</strong> zwar Entscheidungen <strong>in</strong> allen Politikfeldern der Kommunalpolitik,<br />
nicht nur auf den “Spielwiesen” mit vere<strong>in</strong>zelten Projekten, sondern im<br />
Kerngeschäft aller Ressorts. Geme<strong>in</strong>t ist auch e<strong>in</strong>e Beteiligung an allen<br />
Schritten der oben genannten systematischen Entwicklungsplanung. “Breit”<br />
me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e repräsentative Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen, nicht nur der<br />
“sowieso immer aktiven” Menschen, sondern auch der eher beteiligungsfernen<br />
Schichten.<br />
• Konsensorientierung: neben die Mehrheitsentscheidungen der konkurrenzdemokratischen<br />
Verfahren der repräsentativen Demokratie, die nicht <strong>in</strong> Frage gestellt<br />
wird, treten <strong>in</strong> dieser reformierten Entscheidungsvorbereitung (nicht notwendigerweise<br />
auch <strong>in</strong> der endgültigen Entscheidung, die selbstverständlich<br />
weiterh<strong>in</strong> dem Geme<strong>in</strong>derat vorbehalten bleibt) konsensdemokratische Entscheidungsverfahren.<br />
c. Berührungspunkte <strong>und</strong> Überschneidungen der Konzepte „Lokale Agenda<br />
21“ <strong>und</strong> „Förderung Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s“<br />
Bereits <strong>in</strong> früheren Jahresberichten zum Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong> ist auf die<br />
Verwandtschaft <strong>und</strong> große Nähe beider Konzepte h<strong>in</strong>gewiesen worden (vgl. KLIE/<br />
ROß/ FRENZ/ MOHRLOK/ TRÜBENBACH-KLIE 1999, S. 173ff.; auch ROß/ KLIE 2000).<br />
Zum e<strong>in</strong>en ist die konzeptionelle Schnittmenge der Konzepte “Lokale Agenda 21"<br />
<strong>und</strong> “Förderung Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s” groß. Beiden ist <strong>Bürgerschaftliches</strong><br />
<strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> die Stärkung der Demokratie e<strong>in</strong> Anliegen. Thematisch ist das<br />
Konzept LA 21 mit dem Bezug auf die drei Gebiete Ökologie, Ökonomie <strong>und</strong> Soziales<br />
etwas umfassender, während die BE-Förderung ihren Schwerpunkt bei sozialen<br />
Aktivitäten hat (wobei jedoch ke<strong>in</strong>es dieser Felder bei der BE-Förderung ausdrücklich<br />
ausgeschlossen ist). Diese große Schnittmenge bedeutet, dass diese Ansätze sich<br />
gegenseitig unterstützen können.<br />
Zum andern lässt sich auch empirisch feststellen, dass diese Prozesse zunehmend<br />
verb<strong>und</strong>en ablaufen. E<strong>in</strong> Beispiel ist die Kaiserstuhl-Geme<strong>in</strong>de Eichstetten, die ihren<br />
Lokalen Agenda 21-Prozess <strong>und</strong> ihre Förderung Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s als<br />
untrennbare E<strong>in</strong>heit versteht, für die auch die gleiche Person im Rathaus zuständig ist.<br />
Auch <strong>in</strong>haltlich zeichnet sich <strong>in</strong> der Praxis e<strong>in</strong>e Annäherung ab, da die Felder der BE-<br />
Förderung sich allmählich verbreitern. Beispielsweise hat sich <strong>in</strong> der Ortenau-<br />
Geme<strong>in</strong>de Seelbach e<strong>in</strong>e so genannte Bürgerkommission mit dem Bau umweltfre<strong>und</strong>licher<br />
<strong>und</strong> kostengünstiger Schilfkläranlagen beschäftigt.<br />
Nach wie vor ersche<strong>in</strong>t es aus <strong>in</strong>haltlichen, umsetzungspraktischen <strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen<br />
Gründen s<strong>in</strong>nvoll, die Umsetzung beider Prozesse sowie auch die Bemühungen um<br />
e<strong>in</strong>e Verwaltungsreform (Neue Steuerung) zu verknüpfen (vgl. Oelsner/ Roß 2001,<br />
Roß/ Muttach/ Wörner 2001).<br />
d. Die Förderung Lokaler Agenda 21-Prozesse durch das Land<br />
Seitens des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> s<strong>in</strong>d mit der Förderung Lokaler Agenda 21-<br />
Prozesse befasst:<br />
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