Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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Neue Formen von Jugendfreiwilligendiensten <strong>und</strong> –projekten<br />
• muss sowohl der verbandlichen als auch der kommunalen <strong>Engagement</strong>landschaft<br />
Rechnung tragen;<br />
• soll nicht nur die bestehenden Angebote der Träger, sondern auch die Nachfrage<br />
der Jugendlichen im Blick haben.<br />
b. Begrifflichkeiten<br />
Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Analyse hatten ergeben, dass<br />
a. sich die baden-württembergische „Landschaft“ der Jugendfreiwilligenmodelle<br />
als e<strong>in</strong> fließendes Kont<strong>in</strong>uum von den klassischen, stark formalisierten <strong>und</strong><br />
gesetzlich geregelten Freiwilligendiensten über verschiedenste Modelle „neuer<br />
Freiwilligendienste“ bis zu entsprechenden <strong>in</strong>novativen Ansätzen <strong>in</strong> der<br />
Jugendarbeit darstellt;<br />
b. sich gleichwohl mit den Vollzeitdiensten auf der e<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Projekten <strong>in</strong> der<br />
Jugendarbeit auf der anderen Seite zwei Bereiche relativ klar e<strong>in</strong>grenzen lassen;<br />
c. der Wunsch besteht, Begrifflichkeiten zu klären, <strong>und</strong> dass h<strong>in</strong>ter diesem<br />
Wunsch das Anliegen steht, wichtige konzeptionelle Fragen transparent zu<br />
machen <strong>und</strong> ggf. zu klären.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> stellen wir im Folgenden e<strong>in</strong>en term<strong>in</strong>ologischen Vorschlag<br />
zur Diskussion, der voraussetzt, dass „Freiwilliges <strong>Engagement</strong> von Jugendlichen“ <strong>in</strong><br />
vielfältiger Weise sowohl <strong>in</strong>formell als auch e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en organisatorischen<br />
Rahmen erfolgt. Organisatorisch e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enes freiwilliges <strong>Engagement</strong> von Jugendlichen<br />
wiederum kann im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Mitwirkung bei (formalen oder <strong>in</strong>formellen)<br />
Verfahren der Jugendbeteiligung, durch Mitarbeit <strong>in</strong> der (offenen oder verbandlichen)<br />
Jugendarbeit oder eben im Rahmen von Freiwilligen-Modellen stattf<strong>in</strong>den. 45<br />
Nicht unter „freiwilliges <strong>Engagement</strong>“ gefasst werden sowohl der Zivildienst als auch<br />
Praktika, die der Berufsvorbereitung dienen.<br />
Von Jugend-Freiwilligendiensten soll die Rede se<strong>in</strong>, wenn es um Modelle geht,<br />
• die im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Vollzeit- oder Teilzeitdeputats geleistet werden,<br />
• die von länger- oder mittelfristiger Dauer (ab drei Monate) s<strong>in</strong>d,<br />
• damit für die Jugendlichen, die sich <strong>in</strong> ihnen engagieren, e<strong>in</strong>en eigenständigen<br />
biografischen Abschnitt darstellen,<br />
• die Begleitungs- <strong>und</strong> Bildungselemente umfasst,<br />
• an e<strong>in</strong>er oder (bei e<strong>in</strong>igen Modellen sukzessive) mehreren E<strong>in</strong>richtungen oder<br />
Diensten angesiedelt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />
• für die e<strong>in</strong>e fest vere<strong>in</strong>barte Aufwandsentschädigung (Taschengeld, Fahrgeld<br />
o. ä.) gezahlt wird.<br />
Von Jugend-Freiwilligenprojekten soll die Rede se<strong>in</strong>, wenn es um Modelle geht,<br />
45 Der Aspekt der Jugendbeteiligung wird an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt (vgl. ausführlich<br />
speziell zu <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>: ARBEITSGEMEINSCHAFT JUGENDFREIZEITSTÄTTEN<br />
1999). Ihn zu benennen erschien uns aber unverzichtbar: Die wechselseitige Verknüpfung<br />
von Bürgerschaftlichem <strong>Engagement</strong> (Mitmachen) <strong>und</strong> Bürgerbeteiligung (Mitentscheiden)<br />
ist nicht nur für die Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen, die sich heute freiwillig engagieren, zunehmend<br />
wichtig, sondern gehört auch zum Leitbild der Bürgerkommune.<br />
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