Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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Zusammenfassende Thesen<br />
8. Das im Jahre 1992 auf der UN-Konferenz für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung<br />
<strong>in</strong> Rio de Janeiro beschlossene Aktionsprogramm Agenda 21, dessen<br />
Leitziel die Nachhaltigkeit (susta<strong>in</strong>ability) ist, steht heute <strong>in</strong> vielen Kommunen<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s unter Beteiligung zahlreicher Bürger<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürger auf der Tagesordnung. Mitte 2002 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 360 Geme<strong>in</strong>derats-Beschlüsse<br />
zur lokalen Agenda erfasst. In diesen Kommunen<br />
werden viele wertvolle Erfahrungen gemacht. Zugleich zeigt sich aber,<br />
dass der Weg zu e<strong>in</strong>er systematischen, an Nachhaltigkeit orientierten<br />
Entwicklungsplanung noch weit ist.<br />
Die Mehrzahl der Agenda-Prozesse ist projektorientiert. Im Mittelpunkt stehen<br />
Arbeitskreise, die eigene Schwerpunkte (Stadtentwicklung, Naturschutz<br />
<strong>und</strong> Landwirtschaft, erneuerbare Energien, Bildung <strong>und</strong> Kultur) bearbeiten.<br />
Generell deuten sich <strong>in</strong> der Breite der Agenda-Prozesse gewisse Ermüdungsersche<strong>in</strong>ungen<br />
mit Blick auf e<strong>in</strong>e strategische Verfolgung des Nachhaltigkeitsansatzes<br />
an.<br />
Die Praxisbeispiele zeigen, dass die lokale Agenda 21 vom Mitmachen vieler<br />
E<strong>in</strong>richtungen, Betriebe, Gruppen <strong>und</strong> Initiativen lebt. Die Agenda-Büros<br />
fungieren als zentrale Anlaufstelle <strong>und</strong> vernetzen Aktivitäten <strong>und</strong> Akteure. Sie<br />
<strong>in</strong>itiieren <strong>und</strong> fördern Projekte, arbeiten mit vielen Kooperationspartnern zusammen<br />
<strong>und</strong> wirken bei kommunalen Planungen mit.<br />
E<strong>in</strong>e Reihe von Kommunen bemüht sich darüber h<strong>in</strong>aus auch um e<strong>in</strong>e stärkere<br />
Zielorientierung, bei der geme<strong>in</strong>sam vere<strong>in</strong>barte <strong>und</strong> messbar gemachte Ziele<br />
es erheblich erleichtern, alle wichtigen Entscheidungen am Ziel der Nachhaltigkeit<br />
auszurichten. Hier wird die ursprüngliche Absicht der Agenda 21 allmählich<br />
Realität, e<strong>in</strong>e an Nachhaltigkeit orientierte Verwaltungs- <strong>und</strong> Politikreform<br />
<strong>in</strong> Gang zu setzen, die auch das „Kerngeschäft“ der Kommunalpolitik<br />
e<strong>in</strong>bezieht.<br />
Daneben lassen sich Tendenzen feststellen, lokale Agenda 21-Prozesse mit<br />
verwandten Ansätzen <strong>und</strong> Initiativen zu verknüpfen, vor allem der Förderung<br />
Bürgerschaftlichen <strong>Engagement</strong>s <strong>und</strong> der Verwaltungsreform.<br />
9. Das Konzept der Bürgermentor/<strong>in</strong>nen hat sich etabliert, ist aber nach wie<br />
vor <strong>in</strong> Entwicklung begriffen (z.B. <strong>in</strong> Richtung auf themenbezogene Bürgermentorate).<br />
In Städten <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den mit entsprechenden Gesamtkonzepten<br />
verleihen die Bürgermentor/<strong>in</strong>nen der <strong>Engagement</strong>förderung<br />
e<strong>in</strong> „Gesicht“. Mancherorts ist ihre lokale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung allerd<strong>in</strong>gs noch zu<br />
verstärken.<br />
Der <strong>in</strong> 2000 gestartete Ansatz der "Mentor/<strong>in</strong>nen für <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong>"<br />
hat sich etabliert. G<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> den ersten Jahren vor allem darum,<br />
das Konzept bekannt zu machen, tritt mit jetzt 915 <strong>in</strong> 48 Kursen ausgebildeten<br />
Bürgermentor/<strong>in</strong>nen an 40 Orten der Ansatz von der Innovations- <strong>in</strong> die Konsolidierungsphase.<br />
Damit ist e<strong>in</strong>e neue Struktur von Ansprechpartner/<strong>in</strong>nen<br />
für <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> den Kommunen entstanden. Zugleich<br />
stellt sich verstärkt die Frage, wie e<strong>in</strong> spezifisches, e<strong>in</strong>igermaßen e<strong>in</strong>heitliches<br />
Aufgabenprofil bzw. e<strong>in</strong>e Identität der Bürgermentor/<strong>in</strong>nen gefördert werden<br />
können (Orientierung des Mentorats auf die gesamte <strong>Engagement</strong>landschaft<br />
im örtlichen Geme<strong>in</strong>wesen statt e<strong>in</strong>er Orientierung auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Gruppie<br />
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