Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Strategie 3: Auf lokaler Ebene Örtliche Anlaufstellen für <strong>Engagement</strong>förderung<br />
als Kompetenzstellen <strong>und</strong> „Makler“ für Jugendfreiwilligendienste<br />
weiter entwickeln<br />
In wieweit es gel<strong>in</strong>gt, der Förderung freiwilligen <strong>Engagement</strong>s von Jugendlichen e<strong>in</strong>e<br />
Breitenwirkung zu verleihen, hängt wesentlich davon ab, ob es zu e<strong>in</strong>em konstruktiven<br />
Zusammenspiel von verbandlicher Ebene (Träger von Diensten <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satzstellen)<br />
<strong>und</strong> lokaler Ebene (Lebenswelt der Jugendlichen, weitere Unterstützer) kommt.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass gerade die niedrigschwelligen, projektorientierten Modelle „vorzugsweise<br />
auf lokaler Ebene anzusiedeln“ s<strong>in</strong>d (DIAKONISCHES WERK WÜRTTEMBERG<br />
2003, S. 55).<br />
Auf der Zwischenbilanz-Tagung im Februar 2003 herrschte ausgehend „von der Erfahrung<br />
mit den Anlaufstellen für <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> (...) große Übere<strong>in</strong>stimmung<br />
dar<strong>in</strong>, dass dafür dezentrale, lokale Netzwerke mit e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Koord<strong>in</strong>ierungsstelle, e<strong>in</strong> geeignetes Instrument seien“ (LANDESSTIFTUNG 2003, 54).<br />
Gerade für e<strong>in</strong> qualitativ hochwertiges Angebot lokaler Freiwilligendienste sei „e<strong>in</strong><br />
funktionierendes Netz von Trägern <strong>und</strong> Bürgermentoren“ e<strong>in</strong>e notwenige Gr<strong>und</strong>bed<strong>in</strong>gung<br />
(ebd. S. 67).<br />
Insofern bestätigt sich auch aus dieser Perspektive die Feststellung, zu der die badenwürttembergische<br />
Zukunftskommission Gesellschaft 2000 gekommen war: Lokale<br />
Anlaufstellen oder Börsen stellen e<strong>in</strong> zentrales Instrument zur Förderung von freiwilligem<br />
gesellschaftlichen <strong>Engagement</strong> bzw. (im Sprachgebrauch der Kommission)<br />
„Bürgerarbeit“ dar. Die Thematik der Anlaufstellen wird hier im vorliegenden Bericht<br />
ausführlich gewürdigt (Kapitel 2.2, S. 226).<br />
Als Aufgaben solcher Anlaufstellen mit Blick auf Jugendfreiwilligendienste <strong>und</strong> -<br />
projekte kristallisieren sich auf Gr<strong>und</strong>lage der bisherigen Erfahrungen heraus:<br />
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1. Jugendliche über das lokale <strong>und</strong> landesweite Angebot entsprechender Modelle<br />
<strong>in</strong>formieren <strong>und</strong> beraten;<br />
2. als „Makler“ zwischen Freiwilligendienst-Trägern, E<strong>in</strong>richtungen, Mentor<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Mentoren <strong>und</strong> Jugendlichen fungieren <strong>und</strong> zwischen diesen e<strong>in</strong><br />
Netzwerk aufbauen;<br />
3. örtliche Institutionen wie z.B. Schulen sowohl über jeweils passende Freiwilligendienst-<br />
bzw. Freiwilligenprojekt-Modelle als auch über geeignete <strong>Engagement</strong>möglichkeiten/E<strong>in</strong>satzstellen<br />
<strong>in</strong>formieren, Ansprechpartner/<strong>in</strong>nen nennen<br />
bzw. entsprechende Kontakte herstellen sowie die Institutionen bei der<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung von Projekten beraten;<br />
4. Öffentlichkeitsarbeit für das Thema „Jugend-Freiwilligendienste“ machen;<br />
5. die Mentor<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mentoren, die engagierte Jugendliche unterstützen, ihrerseits<br />
begleiten <strong>und</strong> unterstützen.<br />
Die FreiwilligenBörse Heidelberg hat mit dem Modell „Vom FSJ zum freiwilligen<br />
<strong>Engagement</strong>“ 51 (Start am 01.11.2002) diesen Weg bereits e<strong>in</strong> geschlagen.<br />
Zwei weitere Fragen, die sich generell <strong>in</strong> Bezug auf lokale Anlaufstellen für <strong>Engagement</strong>förderung<br />
stellen, wurden auch aus Perspektive der Funktion dieser Stellen für<br />
Jugendfreiwilligendienste <strong>und</strong> -projekte diskutiert:<br />
• „Bezüglich der Frage, ob diese Stelle hauptamtlich oder ehrenamtlich besetzt<br />
werden sollte, wurde festgestellt, dass die Aufgabe h<strong>in</strong>sichtlich des Zeitauf<br />
51 Im oben genannten Tableau (S. 162) Nr. 17.