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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

6<br />

Nach sechs Jahren kont<strong>in</strong>uierlicher Aufbauarbeit erweist sich das Landesnetzwerk<br />

<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise als stabil <strong>und</strong> zur<br />

Selbstorganisation fähig, die nicht als selbstverständlich angesehen werden<br />

kann. Obwohl nahezu ausschließlich durch nicht-monetäre Anreize zusammengehalten,<br />

haben sich die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der bürgerschaftlichen Initiativen<br />

(ARBES), der Zusammenschluss der Fachkräfte im Bürgerschaftlichen<br />

<strong>Engagement</strong> (FALBE) <strong>und</strong> vor allem die drei kommunalen Netzwerke<br />

für Städte, Landkreise <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickelt. Dies<br />

gilt sowohl für die Zahl ihrer Mitglieder als auch für die Qualität des Austausches<br />

<strong>und</strong> der Kooperation, die <strong>in</strong> diesen Netzen gepflegt werden.<br />

Damit wird jedoch die Integration der sich <strong>in</strong> hohem Maße selbstorganisierenden<br />

Teile des Netzwerkes zu e<strong>in</strong>er wichtigen Herausforderung: Denn gerade<br />

<strong>in</strong> dem Synergieeffekt, der durch die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verschiedener Ebenen<br />

<strong>und</strong> Akteure zustande kommt, liegt die Stärke des baden-württembergischen<br />

Landesnetzwerks BE.<br />

7. In den 90er Jahre haben neue Überlegungen <strong>in</strong> der Krim<strong>in</strong>alitätsbekämpfung<br />

zu e<strong>in</strong>er Kurskorrektur <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er Ergänzung von repressiven<br />

Mitteln der Strafverfolgung durch Verstärkung des Präventionsanliegens<br />

- verstanden als gesamtgesellschaftliche Aufgabe - geführt.<br />

Das seitens der Landesregierung <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunalen Landesverbänden im Herbst 1997 entwickelte Konzept<br />

„Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“ trägt diesem Anliegen Rechnung. Um<br />

die vielfältigen Aktivitäten zu bündeln <strong>und</strong> ressortübergreifende krim<strong>in</strong>alpräventive<br />

Konzepte zu entwickeln, wurde im Juli 2002 beim Innenm<strong>in</strong>isterium<br />

das Projektbüro „Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention“ e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die über 500 Projekte zur Kommunalen Krim<strong>in</strong>alprävention <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> zeigen, dass sich das Land mit diesem Ansatz auf e<strong>in</strong>em richtigen<br />

<strong>und</strong> wichtigen Weg bef<strong>in</strong>det. Die Bearbeitung der Problemfelder (sichere<br />

Innenstädte, Gewaltprävention, häusliche Gewalt) erfolgt erkennbar durch die<br />

Umsetzung von Initiativen, <strong>in</strong> denen <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong><br />

kommunale Strukturen zusammenwirken. Dies bedeutet, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune<br />

bürgerschaftlich Engagierte mit den Vertreter/<strong>in</strong>nen kommunaler Politik<br />

(Bürgermeister/<strong>in</strong>nen, Geme<strong>in</strong>derät/<strong>in</strong>nen) <strong>und</strong> den Verantwortlichen <strong>in</strong> Polizei,<br />

Schule, Kirchen, Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Verbänden zusammenarbeiten. Diese<br />

koproduktive Zusammenarbeit zeigt erkennbare positive Wirkungen im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derung von Straftaten im Wohnumfeld.<br />

Zu begrüßen s<strong>in</strong>d Bemühungen des Projektbüros Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention,<br />

e<strong>in</strong>e best-practice Datenbank über gelungene Präventionsprojekte zu<br />

erstellen. Darüber h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong>e empirische Evaluation der bisherigen Projekte<br />

zu empfehlen.<br />

Kommunale Krim<strong>in</strong>alprävention als Querschnittsaufgabe <strong>in</strong> den Kommunen<br />

macht deutlich, wie sehr es darauf ankommt, dass Maßnahmen unterschiedlicher<br />

Verwaltungsressorts <strong>und</strong> aus dem Bereich der Verbände, der Kirchen<br />

<strong>und</strong> der Sozialen Arbeit zusammenwirken. Die anstehende Verwaltungsreform<br />

bietet die Chance, strukturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Verstärkung<br />

des Präventionsanliegens im Bereich der öffentlichen Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung<br />

zu verankern.

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