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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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Neue Wege der Verbände <strong>in</strong> der Bürgergesellschaft?<br />

Dem je eigenen Verband wird dabei mehr Innovationsfähigkeit zugetraut als „dem<br />

Verbändewesen“ generell: 92,9 % der Verbände s<strong>in</strong>d der Auffassung, dass der eigene<br />

Verband zu organisatorischer Innovation fähig ist.<br />

Auch der These, der eigene Verband werde auch künftig e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle bei<br />

der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens spielen, wird selbstbewusst zugestimmt<br />

(85,3 %). Die Verbände möchten ihre Interessenvertretung für die satzungsmäßigen<br />

Ziele sogar weiter ausbauen (82,4 %). Drei Viertel der Verbände (72,9 %) sehen e<strong>in</strong>e<br />

wesentliche Funktion dar<strong>in</strong>, dafür zu sorgen, dass die <strong>in</strong> anderen Verbänden organisierten<br />

Interessen e<strong>in</strong> Gegengewicht bekommen. Dies verweist auf e<strong>in</strong> komplexes<br />

Kräftefeld im Verbändesystem selbst, <strong>in</strong> dem sich die e<strong>in</strong>zelnen Verbandsorganisationen<br />

„beobachten“ <strong>und</strong> Sorge tragen, dass nicht e<strong>in</strong>zelne Verbände ihre gesellschaftliche<br />

Position auf Kosten von anderen verbessern.<br />

Die Verbände wollen dabei nicht (nur) an ihrem traditionellen Innenleben festhalten<br />

(36,1 %). E<strong>in</strong>e Veränderungs- <strong>und</strong> Innovationsbereitschaft f<strong>in</strong>det sich überdurchschnittlich<br />

bei den Umwelt- <strong>und</strong> Jugendverbänden <strong>und</strong> den Wohlfahrtsverbänden; sie<br />

ist weniger ausgeprägt bei den anderen karitativ-sozialen oder bei den soziokulturellen<br />

Verbänden <strong>und</strong> den Sportverbänden.<br />

Benachteiligung ohne verbandl. Unterstützung<br />

Perspektiven des eigenen Verbandes<br />

me<strong>in</strong> Verband ist zur Innovation fähig<br />

me<strong>in</strong> Verband spielt weiter wesentliche Rolle<br />

me<strong>in</strong> Verband baut Interessenvertretung aus<br />

me<strong>in</strong> Verband bildet e<strong>in</strong> Gegengewicht<br />

öffnet sich für neue Beteiligungsformen<br />

am traditionellen Innenleben festhalten<br />

Abb. 7: Perspektiven des eigenen Verbandes (n=196)<br />

0 10 20 30 40<br />

%<br />

50 60 70 80 90 100<br />

Im Unterschied zu den anderen Verbandstypen zeigen sich die soziokulturellen Verbände<br />

deutlich reservierter, was die E<strong>in</strong>schätzung ihrer zukünftigen Rolle bei der<br />

Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens betrifft: Nur zwei Drittel (66,7 % zu 85,3<br />

%) vertreten diese Ansicht. Bei soziokulturellen Verbänden wird auch deutlich weniger<br />

die Auffassung vertreten, dass der eigene Verband se<strong>in</strong>e Interessenvertretung<br />

künftig noch weiter ausbauen wird (57,1 % zu 82,4 %).<br />

Die Verbände zeigen <strong>in</strong>sgesamt – bis auf die skizzierten Relativierungen im soziokulturellen<br />

Bereich - e<strong>in</strong> demonstratives Selbstbewusstse<strong>in</strong> bezüglich ihrer künftigen<br />

Stellung <strong>und</strong> Rolle. E<strong>in</strong>ige Verbände gehen von e<strong>in</strong>er zunehmenden Bedeutung aus.<br />

Wichtig <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ersche<strong>in</strong>t die von r<strong>und</strong> drei Vierteln der Verbände<br />

bzw. Verbandsgliederungen erklärte Absicht, dass sich der eigene Verband künftig<br />

stärker für neue Beteiligungsformen <strong>und</strong> bürgerschaftliche Aktivitäten öffnen wird<br />

(71,3 %). Die unterschiedlichen Grade <strong>in</strong> der Offenheit von Verbänden für neue Beteiligungsformen<br />

<strong>und</strong> bürgerschaftliche Aktivitäten verweisen sowohl auf unterschiedliche<br />

verbandsspezifische Entwicklungen <strong>und</strong> Öffnungsbewegungen, die nach<br />

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