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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

190<br />

• die alltagsbegleitend geleistet werden (d.h. nicht an Stelle von Schulbesuch,<br />

Ausbildung, Berufstätigkeit oder Studium),<br />

• für die e<strong>in</strong> bestimmtes Zeitkont<strong>in</strong>gent def<strong>in</strong>iert ist, sei es kompakt (e<strong>in</strong> Tag,<br />

e<strong>in</strong> Wochenende, zwei Wochen oder e<strong>in</strong> Monat ganztags), sei es kont<strong>in</strong>uierlich<br />

(e<strong>in</strong>ige St<strong>und</strong>en pro Woche oder Monat für e<strong>in</strong> halbes oder e<strong>in</strong> Jahr),<br />

• die Begleitungs- <strong>und</strong> Bildungselemente umfasst,<br />

• die entweder an e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung bzw. e<strong>in</strong>em Dienst angesiedelt oder auf e<strong>in</strong><br />

Projekt bzw. e<strong>in</strong>e Aktion bezogen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />

• bei denen - wenn sie von e<strong>in</strong>er Jugendorganisation ausgehen - nicht die Mitwirkung<br />

oder Mitgliedschaft im Verband bzw. Vere<strong>in</strong>, die Wahrnehmung<br />

verbands-/vere<strong>in</strong>seigener Aufgaben oder die öffentliche Darstellung des Vere<strong>in</strong>s/Verbands,<br />

im Mittelpunkt stehen, sondern e<strong>in</strong>e über die Organisation<br />

h<strong>in</strong>aus weisende Zielsetzung.<br />

Von (kont<strong>in</strong>uierlicher) ehrenamtlicher Jugendarbeit 46 soll die Rede se<strong>in</strong>, wenn es<br />

um Modelle geht,<br />

• die aus der Jugendverbandsarbeit bzw. offenen Jugendarbeit heraus entwickelt<br />

werden,<br />

• bei denen es um die unentgeltliche Übernahme sowohl praktischer Aufgaben<br />

als auch von Leitungsverantwortung für e<strong>in</strong>e gewisse Dauer geht <strong>und</strong><br />

• <strong>und</strong> bei der die auf Mitgliedschaft <strong>und</strong> Mitbestimmung basierende Gestaltung<br />

des jeweiligen Verbandes wichtige Bedeutung hat.<br />

Für alle drei Bereiche wird die Geltung bestimmter Qualitätsziele ebenso vorausgesetzt<br />

wie e<strong>in</strong>e Orientierung, die vor allem von den Jugendlichen selbst <strong>und</strong> ihrem "sozialen<br />

Lernen" <strong>und</strong> von e<strong>in</strong>er zivilgesellschaftlichen Perspektive her denkt, weniger<br />

von zu erledigenden Aufgaben her. Dieser Punkt unterscheidet im Übrigen auch e<strong>in</strong>en<br />

Jugendfreiwilligendienst von e<strong>in</strong>em Praktikum, obwohl beides auf den ersten Blick<br />

sehr ähnlich sche<strong>in</strong>en kann.<br />

Alle drei vorgeschlagenen Def<strong>in</strong>itionen verstehen sich jeweils quer zu den verschiedenen<br />

Trägerkonstellationen (Wohlfahrtsverband, Kirche, Jugendverband, Gewerkschaft,<br />

Kreisjugendr<strong>in</strong>g usw.) <strong>und</strong> Themenorientierungen (Sport, Soziales, Kultur, Ökologie).<br />

Es handelt sich um „Annäherungsdef<strong>in</strong>itionen“, die nicht das Ziel haben, Überschneidungen<br />

zwischen den jeweils begrifflich gekennzeichneten Bereichen auszuschließen.<br />

So liegen etwa projektorientierte Freiwilligen-Modelle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e projektorientierte<br />

Jugendarbeit, wie sie auch <strong>in</strong> den Verbänden immer breiteren Raum e<strong>in</strong>nimmt,<br />

47 sehr eng beie<strong>in</strong>ander. E<strong>in</strong>e gewisse „Wasserscheide“ würde dadurch markiert,<br />

ob hier beispielsweise e<strong>in</strong> Jugendverband e<strong>in</strong> Projekt zur Unterstützung von<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen entwickelt (das natürlich auch se<strong>in</strong>em Image <strong>in</strong> der lo<br />

46 Vgl. hierzu das von der Vollversammlung des Landesjugendr<strong>in</strong>gs <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> am<br />

11.11.2000 <strong>in</strong> Stuttgart e<strong>in</strong>stimmig beschlossene Positionspapier "<strong>Ehrenamt</strong> unverzichtbar!"<br />

(LANDESJUGENDRING 2000).<br />

47 Als Beispiele für solche Ansätze wurden über den Landesjugendr<strong>in</strong>g <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

genannt: Der „JugendAktionsTag (JAT)“ des Stadtjugendr<strong>in</strong>gs Biberach am 6. Oktober 2001<br />

<strong>und</strong> das Kooperationsprojekt „Immer wieder Sonn(en)tags – der Bau e<strong>in</strong>er Fotovoltaikanlage“<br />

der Kath. Landjugendbewegung Freiburg <strong>und</strong> des Bildungshauses junger Christen<br />

Schloss Weiterd<strong>in</strong>gen im Juli 2002.

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