28.11.2012 Aufrufe

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />

2.3.4 Merkmale erfolgreicher Anlaufstellen zur <strong>Engagement</strong>förderung<br />

E<strong>in</strong>gangs wurde <strong>in</strong> Kapitel 2.3.2 (s. o. S. 263) herausgearbeitet, welche Motive Menschen<br />

bewegen, sich freiwillig zu engagieren, aber auch welche Hemmnisse identifizierbar<br />

s<strong>in</strong>d, die Menschen entweder daran h<strong>in</strong>dern, ihre potentielle Bereitschaft <strong>in</strong><br />

tatsächliches <strong>Engagement</strong> umzusetzen, oder die ihnen ihr <strong>Engagement</strong> erschweren.<br />

Daraus ergaben sich spezifische Anforderungen an örtliche Anlaufstellen, die der <strong>Engagement</strong>förderung<br />

dienen sollen – <strong>und</strong> damit zugleich e<strong>in</strong> Kriterium dafür, was den<br />

„Erfolg“ e<strong>in</strong>er solchen Anlaufstelle ausmacht:<br />

266<br />

Der Erfolg e<strong>in</strong>er Anlaufstelle für <strong>Engagement</strong>förderung besteht<br />

dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en möglichst weitgehenden Beitrag zum Abbau von<br />

Hemmnissen für freiwilliges <strong>Engagement</strong> zu leisten - bzw. (positiv<br />

formuliert) dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Beitrag zur Schaffung von günstigen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für freiwilliges <strong>Engagement</strong> zu leisten <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> ihrem<br />

E<strong>in</strong>zugsbereich das <strong>Engagement</strong> zu stabilisieren <strong>und</strong> langfristig den<br />

Anteil engagierter Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger zu erhöhen.<br />

In der im Rahmen der vorliegenden Studie durchgeführten empirischen Erhebung war<br />

es zum e<strong>in</strong>en darum gegangen, die Rahmendaten zur tatsächlichen Arbeit <strong>und</strong> Situation<br />

der <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bereits vorhandenen Anlaufstellen zusammenzutragen<br />

(2.3.3, s. o. S.263). Vor allem aber g<strong>in</strong>g es um die Frage, welche Faktoren ausschlaggebend<br />

dafür s<strong>in</strong>d, dass e<strong>in</strong>e Anlaufstelle im S<strong>in</strong>ne des oben formulierten Kriteriums<br />

erfolgreich ist; welche Merkmale e<strong>in</strong>e örtliche Anlaufstelle aufweisen muss, um erfolgreich<br />

arbeiten zu können. Aus den Ergebnissen der Befragungen <strong>und</strong> der Gesprächsr<strong>und</strong>en<br />

vor Ort lassen sich die im Folgenden beschriebenen Eckpunkte e<strong>in</strong>er<br />

erfolgreichen Arbeit e<strong>in</strong>er Anlaufstelle heraus destillieren. Zentral s<strong>in</strong>d dabei die<br />

Aufgaben, deren Erfüllung sich <strong>in</strong> der Praxis als notwendig gezeigt hat. Darauf folgend<br />

wird es um die Ausstattung, die Arbeitsweise <strong>und</strong> die Trägerschaft gehen, die<br />

<strong>in</strong> Anlaufstellen zur erfolgreichen Wahrnehmung dieser Aufgaben gegeben se<strong>in</strong> sollten.<br />

Die Angaben zu Aufgaben wie Ausstattung von Anlaufstellen beanspruchen ke<strong>in</strong>e<br />

abschließende Vollständigkeit. Sie sollten auch nicht als starre Messlatten, sondern<br />

mehr im S<strong>in</strong>ne von “Leitplanken” verstanden werden: Denn e<strong>in</strong>e zentrale Erkenntnis<br />

der Studie ist, dass es “maßgeschneiderter” Lösungen bedarf, die den konkreten Gegebenheiten<br />

<strong>in</strong> der jeweiligen Kommune bzw. dem jeweiligen Landkreis Rechnung<br />

tragen (vgl. Faktor 2). Nur zwei Beispiele:<br />

• In kle<strong>in</strong>eren Geme<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> denen bei der Bevölkerung e<strong>in</strong>e bessere Kenntnis<br />

der <strong>Engagement</strong>felder vorhanden ist, wird die Aufgabe “Vermittlung” deutlich<br />

weniger wichtig se<strong>in</strong> als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Großstadt. Auch dürfte sich diesbezüglich<br />

die Situation von Kommunen <strong>in</strong> Ballungsräumen von der Lage <strong>in</strong> ländlichen<br />

Gebieten unterscheiden.<br />

• Anlaufstellen, die auf Landkreis-Ebene arbeiten, müssen andere Schwerpunkte<br />

setzen als kommunale Anlaufstellen: Kommunale Stellen haben wesentlich<br />

mehr direkten Kontakt zu Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger, weshalb diesbezügliche<br />

Aufgaben (Vermittlung, Projektmanagement, Raumangebot) für sie<br />

bedeutend s<strong>in</strong>d. Landkreisweite Stellen werden ihre Schwerpunkte dagegen<br />

eher bei anderen Aufgaben haben, e<strong>in</strong> Schwerpunkt wird sicherlich die Unterstützung<br />

lokaler Aktivitäten se<strong>in</strong>, z.B. bei der Qualifizierung (von Bürger<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bürger wie von hauptamtlichen Fachkräften <strong>in</strong> lokalen Anlaufstellen),<br />

für die e<strong>in</strong>e Kooperation mehrerer Partner s<strong>in</strong>nvoll ist (z.B. um die Auslastung<br />

von Qualifizierungsangeboten zu steigern).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!