Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
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• der Dokumentation von Praxiserfahrungen, sei es <strong>in</strong> der Jugendarbeit, <strong>in</strong> der<br />
Freiwilligenarbeit, <strong>in</strong> den Bereichen Kultur, Soziales <strong>und</strong> Sport, aber auch <strong>in</strong><br />
berufsnahen Tätigkeiten wie Praktika, Aushilfsjobs, Sprachkurse oder Sem<strong>in</strong>are;<br />
• durch Erweiterung der Vermittlungschance dieser Fähigkeiten von Jugendlichen<br />
die Vermittlungschancen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geeignete Ausbildung oder Arbeit bzw.<br />
Weiterbildung zu erweitern oder die eigene Existenzgründung zu fördern;<br />
• der Intensivierung der Zusammenarbeit von Schule, Jugend <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
um Jugendliche auf ihrem Weg <strong>in</strong> Beruf <strong>und</strong> Gesellschaft zu begleiten <strong>und</strong> dadurch<br />
zur Stärkung der Persönlichkeit, zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen<br />
<strong>und</strong> zur Bereitschaft von Verantwortungsübernahme beizutragen.<br />
In der Pilotphase waren r<strong>und</strong> 150 Jugendliche aus Haupt- <strong>und</strong> Berufsschulen, Gymnasien<br />
sowie Vere<strong>in</strong>en (Sportvere<strong>in</strong>, Flüchtl<strong>in</strong>gshilfe<strong>in</strong>itiative) <strong>und</strong> Beschäftigungsprojekten<br />
beteiligt.<br />
Beispiele:<br />
„Kathar<strong>in</strong>a half e<strong>in</strong> Jahr lang bei zwei Gr<strong>und</strong>schulk<strong>in</strong>dern libanesischer<br />
Herkunft e<strong>in</strong>mal pro Woche bei den Hausaufgaben. Der Unterricht fand<br />
zu Hause bei der Familie statt. Sie hat gelernt, sich auf die sprachlichen<br />
Voraussetzungen der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>zustellen <strong>und</strong> auch komplizierte Sachverhalte<br />
entsprechend zu vermitteln“. Als besondere Fähigkeiten stehen <strong>in</strong><br />
Kathar<strong>in</strong>as Qualipass: „Interkulturelle Sensibilität, Zuverlässigkeit,<br />
Ausdauer <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong>“.<br />
„Angelique arbeitete während ihres schulischen Praktikums e<strong>in</strong>e Woche<br />
lang bei e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendtheater. Schwerpunkte während des<br />
Praktikums waren „Arbeiten mit Farben: Anwendung von Stoffmalfarbe,<br />
Ausarbeitung e<strong>in</strong>es Musters <strong>und</strong> dessen Auftragung sowie das Mischen<br />
von Farben, Bemalung von Holz mit Acrylfarbe, Holzarbeiten, Arbeiten<br />
mit Nadel <strong>und</strong> Faden, Ansehen der Inszenierungen, Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
<strong>und</strong> Nachbereitung der Beobachtungen“. Unter erworbenen Kenntnissen<br />
wird Angelique besche<strong>in</strong>igt: „E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Tagesablauf e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>der<strong>und</strong><br />
Jugendtheaters <strong>in</strong> verschiedenen Bereichen: Requisite, Theaterpädagogik,<br />
Maske, Vorstellungsdienste“. Besonders aufgefallen ist der<br />
Praktikumsbetreuer<strong>in</strong> das kreative, ordentliche <strong>und</strong> genaue Ausführen<br />
der aufgetragenen Arbeiten, Pünktlichkeit, Sorgfalt im Umgang mit<br />
Werkzeugen <strong>und</strong> Materialien“ (Gerber 2002, S. 4).<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Qualipass auf breite Zustimmung bei Jugendlichen,<br />
Betrieben <strong>und</strong> bei Wegbegleiter/<strong>in</strong>nen der Jugendlichen <strong>in</strong> Schule, Jugendhilfe<br />
<strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>en stößt. Je <strong>in</strong>tensiver <strong>und</strong> qualifizierter die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Beteiligten (Familie, Schule, Vere<strong>in</strong>e, Betriebe, Arbeitsverwaltung <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe) <strong>und</strong> die Begleitung der Jugendlichen durch Begleiter/<strong>in</strong>nen (Coaches/Mentoren)<br />
ist, desto mehr s<strong>in</strong>d Jugendliche motiviert, den Pass zu nutzen (Gerber<br />
2002, S. 8, 9).<br />
Jeder Jugendliche wird durch e<strong>in</strong>en Coach betreut, der ihn <strong>in</strong> der Phase der Berufssuche<br />
sowie der Suche nach für ihn geeigneten ehrenamtlichen Aktivitäten begleitet.<br />
Die Jugendlichen führen den Qualipass selbstverantwortlich, d.h. sie selbst bemühen<br />
sich um den Nachweis ihres ehrenamtlichen <strong>Engagement</strong>s, <strong>in</strong>dem sie die Nachweisformulare<br />
der/dem Schulleiter/<strong>in</strong>, Tra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong>, Jugendhausleiter/<strong>in</strong>, Pfarrer etc. zur<br />
Niederschrift <strong>und</strong> Dokumentation se<strong>in</strong>er Tätigkeitsschwerpunkte <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
vorlegen. Dies kann auch nachträglich geschehen, sollte jedoch besser zeitnah am