Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg
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<strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>und</strong> <strong>Ehrenamt</strong> <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2002/2003<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurde im Enzkreis e<strong>in</strong> Pilotprojekt "Lokale Agenda 21 im Verb<strong>und</strong><br />
kle<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>den“ gestartet:<br />
Die Geme<strong>in</strong>den Mönsheim, Wimsheim, Wurmberg <strong>und</strong> Friolsheim schließen sich auf<br />
Initiativen ihrer Bürgermeister/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er Klausurtagung der Geme<strong>in</strong>deräte<br />
der Orte mit <strong>in</strong>teressierten Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger zur Lokalen Agenda 21 „im Verb<strong>und</strong>“<br />
zusammen, da für e<strong>in</strong>e eigene Lokale Agenda 21 <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den<br />
weder die personellen noch f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen ausreichen. Bearbeitet werden u.<br />
a. die Themen „betreutes Wohnen, „professionelle Jugendarbeit“ <strong>und</strong> das „Mite<strong>in</strong>ander<br />
zwischen Jung <strong>und</strong> Alt“. Weitere Themen s<strong>in</strong>d „Landschaftspflege“ <strong>und</strong> „Direktvermarktung<br />
landwirtschaftlicher Produkte“, "umweltgerechte Gewerbegebiete", "ökologisches<br />
Bauen" <strong>und</strong> die "verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien".<br />
Das Pilotprojekt „Lokale Agenda 21 im Verb<strong>und</strong> kle<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>den“ wird vom<br />
Land mit 11.000 EUR gefördert.<br />
Am 26.06.02 fand <strong>in</strong> Mönsheim die Auftaktveranstaltung zur „Heckengäu-Agenda“<br />
statt, unter der die vier Geme<strong>in</strong>den firmieren.<br />
Beispiel 3: Rhe<strong>in</strong>felden/ <strong>Baden</strong><br />
Der Rhe<strong>in</strong>felder Agenda 21-Prozess (vgl. ausführlich HEIMER 2000 u. 2001) erhielt<br />
se<strong>in</strong>en Anstoß 1997 vom damaligen Wirtschaftsförderer. Der Oberbürgermeister griff<br />
den Impuls auf, da er anlässlich der 75-Jahr-Feier der jungen Industriestadt nicht nur<br />
e<strong>in</strong>en Blick zurück, sondern auch e<strong>in</strong>en Vorwärtsgewandten befürwortete.<br />
In e<strong>in</strong>er Vorbereitungsphase 1998-1999 wurde von e<strong>in</strong>er verwaltungs<strong>in</strong>ternen Arbeitsgruppe<br />
aus Amtsleiter/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> dem Bürgermeister e<strong>in</strong> detailliertes Verfahren<br />
für zwei Jahre ausgearbeitet, mit der Schwesterstadt Rhe<strong>in</strong>felden/ Schweiz e<strong>in</strong> grenzüberschreitender<br />
Agenda-Prozess vere<strong>in</strong>bart <strong>und</strong> erfolgreich erhebliche EU-Mittel aus<br />
dem Interreg-Programm beantragt. Außerdem wurde bereits e<strong>in</strong> extern besetztes Agenda-Büro<br />
e<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong> mit verschiedenen städtischen Zielgruppen Kontakt aufgenommen.<br />
Gleichzeitig wurde e<strong>in</strong>e grenzüberschreitende Prozessleitung auf Amtsleiterebene<br />
e<strong>in</strong>gerichtet (Hauptamtsleiter), die die Aufsicht über das Agenda-Büro<br />
hatten <strong>und</strong> den Kontakt zwischen Agenda-Prozess <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>deräten herstellten.<br />
Gleichzeitig wurde das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung mit e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen<br />
Begleitung des Agenda-Prozesses beauftragt, die durch Zuschüsse<br />
des M<strong>in</strong>isteriums für Umwelt <strong>und</strong> Verkehr <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> f<strong>in</strong>anziert wurde. E<strong>in</strong><br />
Agenda-Beirat sorgte für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung externer Experten, darunter e<strong>in</strong> Vertreter<br />
von ICLEI, dem weltweiten Dachverband umweltengagierter Kommunen, der maßgeblich<br />
am Konzept Lokale Agenda 21 mitgearbeitet hatte, e<strong>in</strong> Vertreter des M<strong>in</strong>isteriums<br />
für Umwelt <strong>und</strong> Verkehr sowie des für nachhaltige Entwicklung zuständigen<br />
schweizerischen B<strong>und</strong>esamtes <strong>in</strong> Bern.<br />
In Phase 1 (August 1999 bis Juli 2000) wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em straffen Zeitplan <strong>in</strong> mehreren,<br />
teils grenzüberschreitend zusammengesetzten Arbeitskreisen Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>es nachhaltigen<br />
Leitbilds für beide Rhe<strong>in</strong>felden erarbeitet, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Sitzung<br />
zusammengefügt wurden. Schwerpunktmäßig wurden anschließend zahlreiche Projektideen<br />
entwickelt, vorläufig bewertet <strong>und</strong> den Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>deräte<br />
vorgelegt, die den Projektideen zustimmten. In den Arbeitskreisen arbeitete jeweils<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>/e Vertreter/<strong>in</strong> der Stadtverwaltung <strong>und</strong> teilweise Vertreter/<strong>in</strong>nen<br />
des Geme<strong>in</strong>derates mit; e<strong>in</strong> eigener Arbeitskreis war für die <strong>in</strong>nerstädtische Wirtschaft<br />
reserviert. Die über 60 vorgeschlagenen Projekte entstammten verschiedenen<br />
Bereichen, u. a. Bildung, Verkehr, Klimaschutz, Naturschutz, Wirtschaft (z.B. Koord<strong>in</strong>ierung<br />
<strong>in</strong>nerstädtischer Öffnungszeiten), Stadtentwicklung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>e Welt.<br />
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