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Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Baden-Württemberg

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<strong>Baden</strong>-württembergische Wege der <strong>Engagement</strong>förderung<br />

3. <strong>Bürgerschaftliches</strong> <strong>Engagement</strong> ist e<strong>in</strong> Faktor für Kulturwandel: Es br<strong>in</strong>gt<br />

Abteilungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Bewegung, fördert geme<strong>in</strong>same Lernprozesse,<br />

ermöglicht Perspektivenwechsel, unterstützt Lebenswelt- <strong>und</strong> Personenbezug.<br />

Dadurch wird die Öffnung der E<strong>in</strong>richtungen unterstützt. E<strong>in</strong>e<br />

Klimaveränderung ist möglich.<br />

Deutlich wurde aber auch: Um Bürgerengagement als Arbeitspr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen<br />

der Altenhilfe nachhaltig umzusetzen, braucht es förderliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Dazu zählt Infrastruktur <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> die Zusammenarbeit von<br />

Träger <strong>und</strong> Kommune im S<strong>in</strong>ne von „Corporate Citizenship“. Der Abschlussbericht<br />

zum BETA-Projekt nennt folgende zehn Qualitätsmerkmale, die zugleich Erfolgsfaktoren<br />

s<strong>in</strong>d (STEINER 2003):<br />

• „E<strong>in</strong> unbestrittener „Tatort“ mit Möglichkeiten des eigenständigen Handelns<br />

von Freiwilligen. Man kann mit kle<strong>in</strong>en Territorien anfangen, aber sie<br />

müssen gestaltbar se<strong>in</strong>.<br />

• Mitarbeiter mit ausdrücklichen Aufträgen zur Förderung von Bürgerengagement,<br />

nicht nur zur Verwaltung <strong>und</strong> Begleitung von Freiwilligen.<br />

• (Etwas) Geld für Projekte <strong>und</strong> (vor allem) Zeit von Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen.<br />

• Fachbeauftragte, die strukturieren, moderieren <strong>und</strong> Prozesse <strong>in</strong>itiieren<br />

können. Es braucht Projektkompetenz, Moderationsfähigkeit <strong>und</strong> aktives<br />

Netzwerken außerhalb der E<strong>in</strong>richtung.<br />

• Wirkungsvolle Zielprozesse zu Bürgerengagement <strong>in</strong> der Institution: Was<br />

wollen wir, wo wollen wir h<strong>in</strong>, was vertreten wir im Blick auf Freiwillige?<br />

Wenn bürgerschaftliche Beteiligung nicht strategisch e<strong>in</strong>gebettet ist, f<strong>in</strong>det sie<br />

immer noch statt, aber sie wird beliebig <strong>und</strong> bedeutungslos. Ohne Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> ohne Vision kann man nicht s<strong>in</strong>nvoll <strong>und</strong> fair mit der Eigenheit von Bürgerengagement<br />

umgehen.<br />

• Dialogprozesse <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung, damit immer wieder der geme<strong>in</strong>same<br />

Gr<strong>und</strong> für das Arbeitspr<strong>in</strong>zip Bürgerengagement entdeckt werden kann. Die<br />

größte Gefahr s<strong>in</strong>d neue Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen.<br />

• Strategische Anb<strong>in</strong>dung bzw. Unterstützung durch die <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />

Hierarchie.<br />

• E<strong>in</strong> schlichtes, attraktives, aber nicht anspruchsloses Instrumentarium,<br />

das zum E<strong>in</strong>stieg e<strong>in</strong>lädt, die Situation strukturiert, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung durch<br />

Qualifizierung s<strong>in</strong>nvoll macht. Diese Handlungsprofile wirken als Kraftfelder,<br />

die e<strong>in</strong>e Annäherung an das angstbesetzte Feld der Altenarbeit ermöglichen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Perspektivenwechsel erleichtern.<br />

• Geme<strong>in</strong>same Erfahrungsprozesse von Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Freiwilligen.<br />

Es geht darum, mite<strong>in</strong>ander statt nebene<strong>in</strong>ander zu wirken. Geme<strong>in</strong>sames Lernen<br />

fördert die Annäherung der professionellen <strong>und</strong> der Freiwilligenkultur.<br />

Durch den Perspektivenwechsel können mentale Modelle verändert werden.<br />

• Die Zusammenarbeit <strong>und</strong> Vernetzung mit kommunalen Partnern, die anlassbezogen<br />

<strong>und</strong> verb<strong>in</strong>dlich kooperieren. Die aktive Unterstützung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong>s kommunale Feld ist unverzichtbar, um die sozialpolitische Perspektive<br />

zu sichern <strong>und</strong> Barrieren gegenüber der Alternsfrage abzubauen.<br />

• Öffentlichkeit <strong>in</strong> <strong>und</strong> außerhalb der Institution.“<br />

Impulse aus dem BETA-Projekt werden e<strong>in</strong>fließen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Modellprojekt, das -<br />

f<strong>in</strong>anziell ermöglicht durch die Landesstiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – im Herbst 2003<br />

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