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Active Directory.pdf - Gattner

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482 Kapitel 12: Einsetzen von Gruppenrichtlinien zum Verwalten von Benutzerdesktops<br />

Mit dem Befehlszeilenprogramm GPUpdate kann eine Abmeldung oder ein Neustart im Rahmen der<br />

Gruppenrichtlinienaktualisierung auf der Arbeitsstation erzwungen werden. Um eine Abmeldung oder<br />

einen Neustart zu erzwingen, wählen Sie den Befehl gpupdate /force /logoff oder gpupdate /force /<br />

boot.<br />

Softwareverteilung und Netzwerkbandbreite<br />

Einer der schwierigsten Aspekte bei der Verwaltung der Softwareverteilung mithilfe von Gruppenrichtlinien<br />

ist die Nutzung der Netzwerkbandbreite. Wenn Sie eine Anwendung mit Hunderten von<br />

Megabytes einer großen Benutzergruppe zuweisen und alle Benutzer die Anwendung gleichzeitig<br />

installieren, kann die Installation aufgrund des drastisch ansteigenden Netzwerkdatenverkehrs<br />

Stunden dauern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Netzwerkbandbreite überlegt zu nutzen.<br />

Eine Option ist das Zuweisen von Anwendungen zu Computern und die Benutzer zu bitten, ihre<br />

Computer am Ende des Tages neu zu starten. Über den Befehl GPUpdate können Sie auch einen<br />

Neustart der Arbeitsstation erzwingen. Wenn Sie diesen Befehl auf nur wenige Arbeitsstationen<br />

gleichzeitig anwenden, kann die Auswirkung auf das Netzwerk minimiert werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist das gleichzeitige Zuweisen von Anwendungen zu kleinen Benutzergruppen.<br />

Zumeist ist es auch ratsam, das Zuweisen von Anwendungen zu vermeiden, die vollständig<br />

installiert werden, wenn der Benutzer sich anmeldet. Wenn Sie eine Anwendung ankündigen,<br />

dem Benutzer aber erlauben, die Installation auszulösen, können Sie die Softwareinstallation über<br />

einen gewissen Zeitraum verteilen. Wenngleich keine dieser Optionen ideal ist, können Sie die<br />

Nutzung der Netzwerkbandbreite zu einem bestimmten Grad steuern.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Steuerung der Netzwerknutzung, wenn es mehrere Standorte gibt,<br />

bietet das verteilte Dateisystem (Distributed File System, DFS). Mithilfe des DFS können Sie eine<br />

logische Verzeichnisstruktur einrichten, die unabhängig von den tatsächlichen Speicherortorten der<br />

Dateien im Netzwerk ist. Sie können beispielsweise einen DFS-Stammordner mit dem Namen \\<br />

Server1\softinst einrichten und anschließend unter diesem Freigabepunkt Unterverzeichnisse für<br />

sämtliche Anwendungen erstellen. Im DFS können Sie die Unterverzeichnisse auf mehreren Servern<br />

finden und mehrere physische Verknüpfungen zu denselben logischen Verzeichnissen konfigurieren.<br />

Bei Verwenden der DFS-Replikation können Sie sogar eine automatische Replikation des<br />

Ordnerinhalts zwischen Kopien desselben Verzeichnisses konfigurieren. Das DFS ist eine standortabhängige<br />

Anwendung, was bei mehreren Standorten bedeutet, dass sich die Clientcomputer stets<br />

mit einer Kopie des DFS-Ordners an ihrem Standort anstatt über eine WAN-Verbindung verbinden,<br />

um auf den Ordner an einem anderen Standort zuzugreifen.<br />

Die genauen Auswirkungen einer Installation über das Netzwerk sind schwer vorherzusagen. Einer<br />

der Vorteile von Gruppenrichtlinien für das Installieren von Software ist, dass Sie mühelos einen<br />

Test durchführen können, um die voraussichtlichen Auswirkungen zu ermitteln. Sie können beispielsweise<br />

ein Gruppenrichtlinienobjekt mit dem Softwarepaket konfigurieren und dafür sorgen,<br />

dass das Gruppenrichtlinienobjekt mit keiner Organisationseinheit verbunden ist. Sie können<br />

anschließend eine temporäre Organisationseinheit erstellen, dieser einige Benutzer- oder Computerkonten<br />

hinzufügen und das Gruppenrichtlinienobjekt mit der Organisationseinheit verknüpfen.<br />

Anhand dieser Konfiguration kann getestet werden, wie lange es dauert, bis die Anwendungen in<br />

einer kleinen Benutzergruppe installiert sind. Sie können auch einen Pilottest für die Softwareverteilung<br />

einrichten, indem Sie das Gruppenrichtlinienobjekt mit einer Organisationseinheit in der<br />

Produktionsumgebung verknüpfen und anschließend über die Gruppenrichtlinienfilterung<br />

beschränken, auf welche Benutzer oder Computer das Gruppenrichtlinienobjekt angewendet<br />

werden soll.

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