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Psalmenauslegungen 1529/32 - Maarten Luther

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" 1Set 82. :^}falm nuägcUgt. 1530. 20felbtgeii tugeiit iinb olmoienS fo man einem tjilfft, ba§ er ni($t nin§ ein BetlctIrerben, als jo mau bem giöt unb t)ilfft, ber ein bettlet toovben ift.Sil^e, toer ift, ber folc^e tugent fe^e obber ad^te t)nn biefem ftanbe bev©Otter? 2Belc^e öernunfft fucöte fie barinnen? 6g fc^einet nnb gleifft nic^t,5 brumfi giEt» aud) nidjt. ?l6er loenn ein fürft obber furftin ein mal Ijnn einItjital gienge unb bienete ha ben armen unb lüüffc^e i)()n bie fuffe k., Joie maubon S. ©lifafcetl) liefet, unb toie norf) t)nn Inelfi^eu lanben etliche groffe Icutct^un-, bai mere ein trefflich bing, bas gleiffet unb fan äugen auff fperreu'unb fic^ rl)umen lafien über alle tugent. Unb ift mar: 93lan mu3 unb folälü loben al» eine groffe, fc^one, boc^ aber al§ eine menfc^lic^e tugent. 5ö}a§ ift5aber gegen biefe göttliche tugent, ba ein furft on unterlag lool groffer unbmcl)r bienft tl)ut allen, bic arm finb obber fouft arm toerben müften? Dislobet unb räumet niemanb, Senn niemanb leunets noc^ ac^tä. Sarümb fageuaud} bie Reiben, ba» gered^tigfeit fei) ein folc^e fc^one tugent, bas toeber fonn15 nod^ mon noc§ morgenftern fo fd;on fein mugen.*Unb fumma, nad^ bem Suangelio obber geiftlirfjem ampt ift auff erbenfein beffer fleinot, lein [*i. £ l] groffer fd)a|, fein reid^er almofen, fein fd^onerftifft, fein feiner gut benn oberfeit, bie ba§ 'Meä)t fd^affet unb :^eEt. £)iefelbigen ^eiffen bitiid) ©öfter. Solche groffe tugent, nu|, fruchte unb guteao toerdf l)at ©ott Ijnn biefen ftanb gelegt. Senn er ^at fie nic^t umb fonft©öfter geneunet, SÖil aud^ nic^t, bag ein fauler, lebiger ^ muffiger ftanb feij,barinn man allein e^re, getralf, teoEuft obber eitel eigen nn| nnb mutloiEenfm^e, ©onbern er tril fie ooEer groffer, unjeltd^er, unauffpred^li(^er gutertoerd i)ahen. ba» fie foEen mit l)f)m ©ottlidjcr maieftet feil^offtig fein unb25 t)^m f)elffen eitel ®ottli(^e, über menfc^lic^e Inercf fljuu.S)ie bi-itfe tugent ' ift, ba§ fie fonnen fd^u^en unb fc^irmen toibber freöelunb gehialt, ha^ "^eifft frieben fd^affen. ?llfo f)aben bie ßeifer felb§ l)t)r amptgeteilet ijnn biefe jlDei) ftüd, bag fie fagen, ein fteifer obber gurff fol geruftfein mit gefe^en unb tooffen. Sarumb malet mon fie aud^ auff bie brtefe^30 ba§ fie ein bud; unb fi^merb t)nn ben benbeu ^aben, auäugeigen, bas fie follcn'3teä)t unb gnebe f}anbl^aben. S)a» 9ied^f ift bie loeiS^eif, loeld^e fol ba§ erftefein unter ben 3lDel)en. S)enn mit geloalt on tt)et§^ett regieren ^at feinenbeftanb. Sk i^abtn auä) gülben fronen auff, bag fie erfennen foEen, hjie fie14 Qntäjti^Ut A») Wohl = hat dieselbe Wirkung und Kraft (tugent) und ist ebensogut ein Almosen . .-) Noch heute der König (Prinzregent) in Bayern am Gründonnerstag. ') = in Staunen,Verwunderung versetzen; vgl. Unsre Ausg. Bd. 41, '2S1, 30. *) Aristoteles, Nicomach. EthikV, 3: Kai Stä rovto JtoV.dxi; xgaziattj tcöv dgcroir etvai doxet rj Stxatoaivtj, y.ai ovd' iajieQocov5' Eä)os ovTw davuaoTÖg. ») = leerer, d. i. inhaltsloser, unnützer. ') = Eigenwille,Befriedigung dei- Laune. ') = Leistung, Kraft, loie oben Z. 1. ») D. i.Urhumlen.

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