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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Mit Luhmann ist es so möglich, die Differenz zwischen Bildung und<br />

Therapie auf der Ebene festzulegen, von der gerade gesprochen wird<br />

(Interpenetration, Interaktion, Organisation), und <strong>nicht</strong> Personen als<br />

mysteriöse Dritte hinzuzunehmen, denen erst bestimmte Eigenschaften<br />

(z.B. leidend zu sein) zugesprochen werden müssen.<br />

3. Was können Menschen zur Förderung von <strong>Gesundheit</strong> lernen?<br />

3.1 Wahrnehmungen, Einstellungen und Verhalten<br />

Einige theoretische Ansätze der <strong>Gesundheit</strong>spsychologie gehen davon<br />

aus, daß Menschen grundsätzlich genügend Wissen haben (können),<br />

wie sie <strong>sich</strong> gesundheitsgerecht verhalten sollten, daß sie <strong>sich</strong> aber <strong>nicht</strong><br />

diesem Wissen gemäß verhalten. 32 Diese Theorien versuchen, die Diskrepanz<br />

zu erklären, um Interventionsmöglichkeiten zu finden. Sie belegen,<br />

daß Personen (psychische Systeme) vielfältige Möglichkeiten<br />

haben, ihre Vorstellungen von gesundem Handeln selbst zu gestalten.<br />

Unterschieden wird zwischen dem <strong>Gesundheit</strong>sbewußtsein, d.h. den<br />

Einstellungen zu <strong>Gesundheit</strong>, und dem <strong>Gesundheit</strong>shandeln oder <strong>Gesundheit</strong>sverhalten.<br />

Die Ab<strong>sich</strong>t des psychischen Systems, zur Aufrechterhaltung<br />

der Autopoiese des Organismus beizutragen, <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong><br />

als <strong>Gesundheit</strong>sbewußtsein definieren, wobei <strong>nicht</strong> gesagt ist, daß diese<br />

Ab<strong>sich</strong>t im Ergebnis auch zu <strong>Gesundheit</strong>shandeln (oder <strong>Gesundheit</strong>sverhalten)<br />

33 und <strong>Gesundheit</strong>shandeln auch zu <strong>Gesundheit</strong> führt. Faltermaier<br />

(1994a, S.164) geht davon aus, daß <strong>Gesundheit</strong>shandeln<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbewußtsein voraussetzt. <strong>Gesundheit</strong>sbewußtsein enthält<br />

seiner An<strong>sich</strong>t nach folgende Faktoren: die subjektive Bedeutung und<br />

den Stellenwert von <strong>Gesundheit</strong> im Leben eines Menschen genauso<br />

wie die Art, wie <strong>Gesundheit</strong> im sozialen Kontext definiert und abgestimmt<br />

wird; den subjektiven Begriff von <strong>Gesundheit</strong> und von den Bedingungen,<br />

die sie beeinflussen, und das subjektive Konzept von<br />

Krankheit, ihren Ursachen und ihrer Beziehung zur <strong>Gesundheit</strong>; die<br />

Wahrnehmung des Körpers und seiner Beschwerden, die Art, wie der<br />

Körper im Verhältnis zur gesamten Person gesehen wird; die Wahrnehmung<br />

von Risiken, Gefährdungen und Belastungen für die <strong>Gesundheit</strong><br />

in der Umwelt und im eigenen Verhalten ebenso wie die Wahrnehmung<br />

von Ressourcen für die <strong>Gesundheit</strong> in der Umwelt und in der<br />

eigenen Person. Personen müssen demnach durch Erfahrungen in ih-<br />

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