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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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gewandt wird. Allerdings ist der Vorgang des Empowerment nie ganz<br />

abgeschlossen, die Integration der neu erworbenen Kompetenzen in<br />

den eigenen Alltag und das Selbstbild ist eine Leistung, die immer<br />

wieder neu erbracht werden muß.<br />

Treibende Kräfte in diesem Prozeß sind offen<strong>sich</strong>tlich das Erleben von<br />

Dissonanz zwischen eigenen Wünschen und der aktuellen Situation,<br />

eine Gleichzeitigkeit von praktischer Erfahrung und ihrer Reflexion<br />

und das Aushalten und Aufgreifen von Konflikten.<br />

Fragt man aber nun, wie das „Wie“ der Anregung des Mentors vor <strong>sich</strong><br />

gehen kann, stößt man auf ein neues Differenzschema von Gestalten<br />

und Ermöglichen oder von direkten und indirekten Strategien: „Die<br />

Schwierigkeit, einen Empowermentblickwinkel in die professionelle Arbeit<br />

zu integrieren, besteht vor allem darin, daß Empowermentprozesse zwar<br />

angestoßen werden können, der eigentliche Prozeß jedoch weitgehend ohne<br />

Zutun der beruflichen HelferInnen abläuft. Eine Haltung des Empowerment<br />

<strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> daher <strong>nicht</strong> mit direkten Interventionen vergleichen, wie sie<br />

im psychosozialen Bereich eher üblich sind (Beratung, Betreuung, Therapie,<br />

Anleitung von Gruppen). Empowerment als professionelle Haltung<br />

bedeutet, Möglichkeiten für die Entwicklung von Kompetenzen bereitzustellen,<br />

Situationen gestaltbar machen und damit offene Prozesse anzustoßen.<br />

Eine professionelle Haltung des Empowerment impliziert indirekte<br />

Strategien psychosozialen Handelns“ (Stark, 1996, S.163f.)<br />

Mit anderen Worten: Empowerment-Prozesse lassen <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> planen<br />

und gestalten, aber ermöglichen und anstoßen. Sie erfordern professionelle<br />

Begleitung, verbieten aber professionelles Management. Sie sind<br />

Interventionen mit der Ein<strong>sich</strong>t, daß man in Systeme <strong>nicht</strong> intervenieren<br />

kann. Empowerment ist eine professionelle Haltung, die die Aufmerksamkeit<br />

auf die Förderung von Möglichkeiten des Handelns anderer,<br />

<strong>nicht</strong> des Behandelns von anderen legt.<br />

MentorInnen können für die Entdeckung von Empowerment-Prozessen<br />

sensibel werden und sie gezielt durch die Bereitstellung von instrumentellen<br />

Hilfen oder durch sozialpolitische Einflußnahme fördern.<br />

Empowerment-Prozesse können professionell gefördert werden durch<br />

die Entwicklung der Interaktion in Betroffenengruppen und durch<br />

eine professionelle Haltung, die die Aufmerksamkeit auf vorhandene<br />

oder verborgene Ressourcen und Kompetenzen lenkt. Die Aufgabe von<br />

MentorInnen besteht darin, unterschiedliche Zugänge zu Problemen<br />

zu suchen und Vielfalt auch von <strong>sich</strong> widersprechenden Bewältigungsmustern<br />

zu fördern. „Eindimensionale und vermeintlich eindeutige, klare<br />

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