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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Umwelt Phänomene von einem Kontext. Die Phänomene werden zu<br />

erklären versucht, sie werden bewertet hin<strong>sich</strong>tlich der Bedeutung für<br />

das psychische System (stört/stört <strong>nicht</strong>), der damit zu erwartenden<br />

Gefühle (angenehm/<strong>nicht</strong> angenehm oder Herausforderung/Bedrohung),<br />

der denkbaren Einflußmöglichkeiten (durch die Person beeinflußbar/<strong>nicht</strong><br />

beeinflußbar oder handhabbar/<strong>nicht</strong> handhabbar), möglicher<br />

Ressourcen zur Unterstützung (Unterstützung zu erwarten/<strong>nicht</strong><br />

zu erwarten). Mit der Erklärung erhält das Phänomen einen Namen.<br />

Eine eher problembezogene oder eher emotionsbezogene Strategie des<br />

Umgangs damit wird gesucht. Veränderungen der Umwelt werden<br />

weiter beobachtet. Die Strategie wird auf ihre Viabilität geprüft.<br />

Die Konstruktion der Wirklichkeit beginnt bereits mit der Wahrnehmung<br />

der Phänomene und setzt <strong>sich</strong> in jedem weiteren Schritt fort.<br />

Das psychische System erzeugt <strong>sich</strong> selbst durch Beobachten. Seine<br />

Art, mit wahrgenommenen Streßfaktoren umzugehen, unterscheidet<br />

<strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> von seiner allgemeinen Art, <strong>sich</strong> selbst zu konstruieren. Beobachten<br />

(Erkennen) und sind Handeln unmittelbar miteinander verbunden.<br />

Es ist weiterhin davon auszugehen, daß für die Konstruktion von Erklärungsmustern<br />

und Bewältigungsmustern zunächst Muster erprobt werden,<br />

die <strong>sich</strong> lebensgeschichtlich als passend erwiesen haben, die gelernt<br />

sind. Erst wenn diese Muster <strong>nicht</strong> mehr als passend für die konkrete<br />

Situation wahrgenommen werden (können), wird voraus<strong>sich</strong>tlich nach<br />

neuen Mustern gesucht. Dies spräche dafür, daß Menschen wahrscheinlich<br />

überwiegend dann Angebote der <strong>Gesundheit</strong>sbildung aufsuchen,<br />

wenn sie <strong>sich</strong> in einer persönlichen Krise befinden, das heißt, eine mangelnde<br />

Passung ihrer Wirklichkeitsvorstellungen erleben.<br />

Ein erster Ansatzpunkt der <strong>Gesundheit</strong>sbildung besteht demnach in<br />

der Überprüfung der Viabilität von Wirklichkeitskonstruktionen, dem<br />

Bestätigen oder Infrage-Stellen von Gewißheiten:<br />

– Es geht um die Viabilität der Konstruktion von Bildern des Organismus<br />

und seiner Bedingungen für die Aufrechterhaltung der Autopoiese.<br />

Eine situationsangemessene Form der Aufmerksamkeit für<br />

den eigenen Organismus trägt zur <strong>Gesundheit</strong> bei.<br />

– Es geht um die Viabilität der Konstruktion des Konzeptes von eigener<br />

Handlungsfähigkeit (wie glaubt das psychische System seine Ab<strong>sich</strong>ten<br />

im sozialen System transformieren zu können) und Einschätzung<br />

von Situationen als bedrohlich oder herausfordernd, sinnhaft/<strong>nicht</strong><br />

sinnhaft.<br />

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