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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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wird, oder an der Behebung hindert, zur Aufrechterhaltung des Erlebens<br />

von Mangel beiträgt – wenn eine Veränderung dieses Erlebens gar<br />

<strong>nicht</strong> angestrebt wird. Dies bedeutet, daß<br />

– entweder weitere Schemata zur Erweiterung der Komplexität notwendig<br />

sind,<br />

– oder zur Lösung des Problems bzw. zur Veränderung der Betrachtungsweise<br />

des Problems die jeweils andere Seite des Schemas bzw.<br />

das Sowohl-als-auch oder Weder-noch eingebracht werden müssen,<br />

– oder mit <strong>Gesundheit</strong>sbildung keine Veränderung angestrebt wird<br />

(sie dient zur Aufrechterhaltung der Situation) und jede Vorgehensweise<br />

möglich ist, die dies <strong>nicht</strong> in Frage stellt.<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung hat es hier leichter als Therapie, die ja zur Aufrechterhaltung<br />

des sozialen Systems auch gegen den Wunsch der Betroffenen<br />

oder ihrer Familienangehörigen aus Gründen, die im sozialen<br />

System liegen, versuchen muß, Veränderung im Sinne von Symptomfreiheit<br />

zu erreichen (ohne sie herstellen zu können).<br />

Zwischen den Zielen von Teilnehmenden (Beheben oder Beibehalten<br />

des Erlebens von Mangel) und den von KursleiterInnen (Ermöglichen<br />

von Komplexität durch Erweiterung von Möglichkeiten) kann in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung so unterschieden werden, ohne daß der/die KursleiterIn<br />

die jeweiligen Ziele der Teilnehmenden genau kennen muß<br />

und ohne daß diese Ziele zueinander in Widerspruch geraten müssen.<br />

29<br />

Für Teilnehmende der <strong>Gesundheit</strong>sbildung, die <strong>sich</strong> zu einer Form von<br />

<strong>Gesundheit</strong>shandeln entscheiden wollen, gilt das, was für alle Arten<br />

des Handelns gilt: „Jeder Beobachter, der gezwungen ist zu handeln, steht<br />

vor der Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen“ (Simon, 1995a,<br />

S.147), zumindest die zwischen Tun oder Nicht-Tun. Wäre es so, daß<br />

diese Entscheidungen einfach zu treffen sind (ich entscheide, zu rauchen<br />

oder es <strong>nicht</strong> zu tun; ich entscheide, mich regelmäßig zu bewegen<br />

oder meiner Bequemlichkeit nachzugeben; ich entscheide, mich zu<br />

entspannen oder angespannt zu bleiben), gäbe es keinen Grund für die<br />

Teilnahme an einem Kurs. Die Situation des Mangels <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> verallgemeinernd<br />

demnach so präzisieren, daß es um einen (potentiellen)<br />

Konflikt zwischen mindestens zwei evtl. noch <strong>nicht</strong> präzisierbaren<br />

Möglichkeiten der Entscheidung geht (Ist es in den Wechseljahren<br />

sinnvoller für mich, Östrogene einzunehmen, oder soll ich besser meine<br />

Ernährung umstellen; ist es gesünder, vegetarisch zu leben, oder<br />

möchte ich doch lieber Fleisch essen?). Die Frage, die <strong>sich</strong> ange<strong>sich</strong>ts<br />

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