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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Ein hierarchisches Modell war, unabhängig davon, ob es gewollt oder<br />

<strong>nicht</strong> gewollt war, in der Praxis nie Wirklichkeit. Die <strong>nicht</strong>hierarchische<br />

Struktur setzt <strong>sich</strong> auf den unterschiedlichen Ebenen der Erwachsenenbildung,<br />

d.h. regional, landesweit, bundesweit fort und wird in<br />

der Praxis zumindest bei einigen Betroffenen trotz erkennbarer Nachteile<br />

im Prinzip begrüßt.<br />

Schäffter (1994, S.81ff.) erkennt für die Praxis der Erwachsenenbildung<br />

eine typische „Heterarchie von Rückkopplungsschleifen in einem<br />

polyzentrischen Geflecht“ und beschreibt die für Erwachsenenbildung<br />

typische Struktur vernetzter Systeme trotz möglicher Folgeprobleme als<br />

eine kennzeichnende Stärke: „Lose verkoppelte Systeme bieten einen günstigen<br />

Rahmen für Selbstbestimmung und Individualisierung einzelner<br />

Bereiche und Akteure“ (Schäffter, 1994, S.86). Möglicherweise könnte<br />

<strong>sich</strong> daraus eine Organisationsstruktur der Erwachsenenbildung begründen<br />

lassen, die, ausgehend von den Zielen ihrer Bildungsarbeit,<br />

ein solches lose verkoppeltes System gezielt ausbaut und entwickelt.<br />

Auch an dieser Stelle ließe <strong>sich</strong> aber noch weiter forschen.<br />

Die Kursleiterin kommt zur Bildungseinrichtung, weil sie ein Angebot<br />

macht, das die Fachbereichsleiterin akzeptiert, oder weil die Fachbereichsleiterin<br />

sie gebeten hat, zu diesem Thema ein Angebot zu machen,<br />

und die Kursleiterin darauf eingeht. Die Arbeitsbeziehung kann<br />

in beiden Fällen neu sein oder schon eine Zeitlang bestehen. Wenn<br />

auch klassische Vorstellungen von FachbereichsleiterInnen davon ausgehen,<br />

daß diese <strong>sich</strong> ihre KursleiterInnen suchen und ihnen ein Thema<br />

vorschlagen, so spricht der Entstehungsprozeß gerade der <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

dafür, daß der umgekehrte Weg ebenso wahrscheinlich<br />

ist.<br />

Die Gründe einer Kursleiterin, einen Kurs anzubieten, können vielschichtig<br />

sein. Denkbare Gründe wären etwa:<br />

– <strong>sich</strong> unmittelbar durch den Unterricht und indirekt durch Werbung<br />

für eine eigene Praxis (Massage, HeilpraktikerIn, Hebamme etc.)<br />

eine berufliche Existenz aufbauen zu wollen, entweder haupt- oder<br />

nebenberuflich,<br />

– von einem Thema sehr angetan zu sein, ein wichtiges Ziel in der<br />

Vermittlung zu verfolgen, aus persönlichen oder überwiegend gesellschaftspolitischen<br />

Gründen,<br />

– selbst Erfahrungen zu einem Themenbereich gemacht zu haben,<br />

manchmal als Teilnehmende in vergleichbaren Lernprozessen, die<br />

man weitergeben will,<br />

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